Der Autor schreibt bei "Seeking Alpha" (unten in Engl.):
Sollten USA und/oder die gesamte Welt demnächst in eine Rezession schlittern, würde GE wohl um eine Kapitalerhöhung nicht herumkommen.
Die aktuellen Pläne zur Entschuldung über den Markt (Veräußerungen) könnten zwar im Prinzip funktionieren, allerdings wohl nur dann, wenn die Weltkonjunktur nicht ins Stottern gerät. Wir sind bereits sehr weit (10 J.) fortgeschritten im aktuellen Zyklus, so dass eine konjunkturele Abschwächung immer wahrscheinlicher wird.
Bei GE, meint Thurecht, komme das Problem hinzu, dass viele Geschäftszweige zyklisch und wirtschaftsabhängig seien.
Eine KE bei den jetzigen niedrigen Kursen würde die Aktien vermutlich auf Dauer verwässern. Die Folge wäre ein "L-Chart" ähnlich denen der in 2008 verzockten Banken (z. B. Commerzbank, siehe unten).
Ich bin nicht sicher, ob diese Befürchtungen realistisch sind. Autor Thurecht ist aber kein Bär wie Tusa (JPM), sondern ein Value- und Turnaround-Investor. Das gibt seinen Befürchtungen ein stärkeres Gewicht.
Eine KE ist sicherlich die zweite große Gefahr nach der noch größeren von Chapter 11. Die starken Kursrückgänge der GE-Aktie seit Anfang 2018 deuten darauf hin, dass andere Investoren eine dieser beiden "Kalamitäten" ebenfalls befürchten - womöglich zu Unrecht. Aber das ist eine Wette, deren Ausgang leider ungewiss ist.
Mir fehlt aktuell die Risikofreude, mir dieses Risiko aufzuhalsen. (Hab die GE-Aktie bislang nur getradet). Für längerfristiges Halten fehlt mir die berühmte "visibility", auch bezüglich der Weltkonjunktur.
Autor Thurecht schreibt (zutreffend), Firmen seien normalerweise um den Erhalt des Shareholder Values bemüht und besorgt. Das gelte aber nur bis zum Punkt, an die gesamte Existenz der Firma selber auf dem Spiel steht.
Auch viele Banken hätten die Folgen der 2008-Krise nicht ohne mehrere kursverwässernde KEs nicht überstehen können, darunter GE Capital, die ebenfalls damals Hilfe von außen benötigte.
Der Autor merkt weiter an, GE hätte besser daran getan, diese KE bereits vor einem Jahr, bei noch höheren Kursen, durchzuführen, weil dann die Verwässerung viel weniger stark ausgefallen wäre. Sicher ist: Je tiefer der Kurs sinkt, desto verwässernder wird eine etwaige. Möglicherweise ist es für eine KE, die hinreichend Geld in die Kassen spült, bereits zu spät, meint Thurecht. In dem Fall bliebe nur der Chapter-11-Joker, welcher der Firma, aber nicht den Aktionären das Überleben sichert.
All dies gilt aber wie gesagt wohl nur unter der Prämisse, dass wirklich eine neue Rezession in USA/Welt bekommen.
Wir einige vielleicht gesehen haben (USA Bärenthread), bin ich schon lange bärisch auf US-Aktien und halte eine Rezession und starke Index-Einbrüche in den US-Indizes für überfällig. Diese negative Grund-Tendenz muss man von dem, was ich hier schreibe, sozusagen im Geiste "abziehen" ;-)
https://seekingalpha.com/article/...re-price-slide-double-edged-sword
...This unique risk stems from GE’s over-leveraged financial position that could still require an equity raising to completely rectify. Previously I’ve suggested they would be wise to raise equity whilst they still can, however, given the continued slide in their share price and the increasingly negative sentiment, I fear this window may have already closed. If they’re unable to navigate these rough times without an equity rising and their share price hasn’t recovered, the resulting dilution will permanently destroy decades of shareholder wealth, similar to several financial institutions in the 2008 financial crisis.
Naturally this situation calls into question whether an adequately large equity raising would even be possible anymore. Currently GE’s debt and pension liabilities exceed $100b, whilst their market capitalization is only approximately $58b. After considering an equity raising would be offered at a discount to their current valuation, raising even $10b would prove very dilutive and barely reduce their leverage. If the global macroeconomic situation materially worsens, it’s quite likely their share price will continue sliding further and thus they may be unable to raise a sufficient amount of equity to remain a going concern.
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