Also überlegen wir uns mal, wie die Geschäftsentwicklung Drillisch weitergeht. Auch im Hinblick der Finanzkrise.
Ich sehe bei Drillisch eigentlich 4 Hauptvariablen, die den Gewinn negativ beeinflussen könnten.
1. Kundenzahlen Die Frage ist einfach, verliert Drillisch Kunden? Da hätten wir zum einen den Wechsel von Mobilfunkkunden zum Mitbewerber oder Kunden, die ihr Handy in die Tonne (Eimer^^) treten und nicht mehr telefonieren.
Wechseln werden die Kunden nur, wenn sie irgendwo billiger telefonieren. Da Drillisch seit Jahren die Preisführerschaft hat, gehe ich davon aus, dass Drillisch im low-cost Bereich weiter vorne mitspielt. Auf ein Handy komplett zu verzichten, dürfte eher eine Einstellungssache sein als der blanke Sparzwang. Für die meisten ist das Handy so selbstverständlich wie Strom und Wasser. Eher kommt das Auto weg als das Handy.
Also einen deutlichen Kundenrückgang sehe ich atm nicht.
2. Preiskampf Die Preise fürs telefonieren sind die letzten Monate stabil geblieben, so richtig nach unten gingen die Minutenpreise nicht mehr. Solange nicht mit Gewalt jemand versucht den Markt aufzumischen, dürfte da nicht mehr viel passieren. Ich sehe die Preisgrenze nach unten weitestgehend ausgereizt.
3. Telefonierverhalten Wird weniger oder mehr telefoniert? Zum einen gibt es die Verträge mit der Festnetzflat, da spielt es eh kaum eine Rolle. Verbindungen zu anderen Handys.... da spart kaum jemand, zumal die meisten eh nicht Dauerquatschen, es wird schon immer auf die Gebühren geachtet. (Für die Jungen unter uns, früher Stand in den Telefonzellen der Post "Fasse Dich kurz", gilt auch heute noch.)
4. Netzendgelte steigen Also Drillisch kauft ja Telefonminuten ein, ob das frei verhandelbar ist oder nicht, weiss ich nicht. Denke aber, dass das von der Behörde irgendwo schon reguliert ist. Falls nicht, könnte ein Netzanbieter im nächsten Jahr einfach das Doppelte verlangen und tschüß Geschäftsmodell.
Also wesentliche Gefahren beim Geschäft sehe ich hier nicht. Ob natürlich die Brüder noch mehr Blödsinn verzapfen, da steckt keiner drin.
Bleibt also soweit alles beim Alten. Drillisch hat dagegen noch Wachstumspotential: Mobiles Internet, Aufkauf Eteleon, Dividende Freenet (zwar kein Wachstum - aber Geld gibts), vielleicht noch eine neue Supermarktkette mit Handykarten zum Abrechnen etc.
Der Burner ist Drillisch sicherlich nicht. Drillisch ohne Freenetbeteiligung fair mit 4 € bewertet, sind wir uns ja alle einig. Übersteigt die Freenetbeteiligung die Schulden von 90 Mio, wird Drillisch auch mehr wert, fällt sie - sinkt der faire Wert.
Sonst fällt mir nichts weiter ein.
Ich hoffe einfach, dass Drillisch Umsatz und Gewinn um ca. 5-10% steigert und die Bewertung sich in den nächsten Monaten dem fairen (inneren) Wert annähert. Eine Übertreibung nach oben nehme ich natürlich gerne mit.
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