Da habt ihr beiden recht, die Zahlen in den Berichterstattungen gehen drunter unter drüber und selbst innerhalb der einzelnen "Zeitungsartikel" sind die Rechnungen leider nicht konsistent. Überprüfung der dargestellten Zahlenwerte und angestellten Berechnungen
sind angebracht!
Ein wichtiger Punkt ist die Angabe der Größe einer Anlage für die Berechnung. Mit Angaben wie zum Beispiel typisches Solarmodul oder Einfamilienhaus-Anlage kann man so gut wie nichts anfangen.
Ich bin gestern noch auf einen "Zeitungsartikel" aus der Finanznachrichten-Ecke gestoßen, woraus sich mit etwas hin und her Rechnen was brauchbares abschätzen lässt und eure Zahlen bestätigt.
https://www.finanztrends.de/silber-naechste-durchbruch/ von Bernd Wünsche: Silber: Der nächste Durchbruch!?
"Silber nimmt eine einzigartige Doppelrolle in der globalen Wirtschaft ein. Das Edelmetall fungiert nicht nur als klassisches Wertaufbewahrungsmittel, sondern ist auch ein unverzichtbarer Industrierohstoff. Seine besonderen physikalischen Eigenschaften, insbesondere der geringe Innenwiderstand und die ausgeprägte Korrosionsbeständigkeit, machen es zu einem essentiellen Material für elektrische Verbindungen." Der geringe Innenwiderstand sei ihm verziehen, schöner klingt spezifischer elektrischer Widerstand.
Es geht weiter...
"Ein wesentlicher Faktor für den steigenden Silberbedarf ist die Photovoltaik-Industrie. Pro 10 Megawatt installierter Leistung werden durchschnittlich 100 Gramm Silber benötigt – eine Menge, die einer typischen Anlage auf einem Einfamilienhaus entspricht. Die weltweite Installation von 592 Gigawatt Leistung im Jahr 2024 band allein in diesem Sektor etwa 592 Tonnen Silber langfristig."
Ok, tief durchatmen, fangen wir mit der zuerst einmal brauchbaren Angabe 100 g Silber pro 10 MW an. Würde bedeuten 10 g Silber pro Megawatt, 10 g/MW. Den Zubau von 592 Gigawatt in 2024 glauben wir. Mit 1000 MW/GW rechnen wir uns 592 000 MW und entsprechend landen wir bei 5 920 000 g Ag. Mit 1000 g/kg kommen wir auf 5920 kg und 1000 kg/t geht es auf 5,92 t. Mhh... Wo hat sich der Kamerad vertan bzw. die hochgelobte KI.
Erster Ansatz die Zusatzinfo !typische Anlage auf einem Einfamilienhaus! Sagen wir mal die typische Anlage habe nicht 10 MW sondern 10 kW. Wäre cool, dann bräuchten wir nicht in den riskanten Bergbausektor investieren, da würden wir uns PV aufs Dach legen.
Also nehmen wir 100 g Silber pro 10 kW, daraus folgt 10 g/kW. Den Zubau glauben wir weiterhin 592 GW = 592 000 MW = 592 000 000 kW mit den 10 g/kW kommen wir auf 5 920 000 000 g = 5 920 000 kg = 5920 t. Mhh.., (Bozkaschis Icon wäre der richtige Emoji), Ok er schreibt 592 t Silber für PV in 2024. Leider ein Muggenschiss, im Vergleich mit der Weltminenproduktion in 2024 mit 25 000 t [1], das erledigen unsere Miner in einer starken Woche. Nehmen wir an unsere berechneten 5920 t sind richtig, dann ergibt das für den Anteil des PV-Silberbedarfs an der Weltminenproduktion einen Anteil von 5920t / 25000t = 0,2368 = 23,68 %. Einigermaßen schlüssiges Ergebnis, wenn man in Betracht zieht, dass heute ca. die Hälfte des geförderten und recycelten Silbers in der Industrie landet.
Merken wir uns: 10 g Silber pro Kilowatt, also 10 000 g/MW oder 10 kg/MW und 10 000 000 g/GW = 10 000 kg/GW = 10 t/GW. Das passt jetzt auch mit den Zahlen, welche ihr zusammengetragen habt.
Wenn wir vor steigendem Zubau bei der PV ausgehen und zusätzlich erhöhtem Bedarf aus anderen Industriesektoren, dann wissen wir Bescheid. Akkumulieren bei unseren Bergbauwerten und wer kann PV aufs Dach :-) bevor es teuer wird.
[1]
https://pubs.usgs.gov/periodicals/mcs2025/...ious-metal%20operations.