Entweder Kinderarbeit in Bergwerken, Ziegeleien, Webereien oder Hungertod. Andere Lösungen gebe es nicht. Die Befürworter der Sklavenhaltung hatten einst genauso argumentiert. Der Gedankengang geht dann so: Wenn wir uns eine Ökonomie vorstellen, die auf Kinderarbeit und Sklavenarbeit beruht und nehmen wir dann die Kinderarbeit und Sklavenarbeit raus, während alle anderen Variablen unverändert bleiben, erhalten wir eine ganze Reihe existentieller Probleme, nicht nur auf Seiten der dann Freigesetzten. In einer Existenzebene darunter wird auch jeder, der sein Geschäft - beispielsweise einen Schlachthof - nur mit sittenwidrigen Lohn- und Arbeitsbedingungen betreiben kann, so argumentieren. Auch Vulgärökonomen wie H.W. Unsinn zogen im Kampf gegen den Mindestlohn im Prinzip diese Karte.
Der Denkfehler darin findet sich dann in der Sache mit den Variablen. Es ist bereits logisch unmöglich, eine rauszunehmen ohne dabei auch die Gesamtstruktur zu verändern. Gerät beispielsweise die Anwendung von Kinderarbeit unter Druck, weil die beauftragenden Konzerne zuhause Probleme mit der Aufsicht durch den Gesetzgeber und/oder mit ihrer Kundschaft bekommen, ändern sich in der Tendenz die Konkurrenzbedingungen für alle, während sich in den Konkurrenzverhältnissen untereinander der Tendenz nach nichts ändert. Nur für die betroffenen Kinder ändert sich etwas, die nun nachdem ihre Eltern zu 'Erwachsenenlöhnen' in der Fabrik arbeiten, vielleicht zur Schule gehen können anstatt durch Arbeit zerstört zu werden.
Blick zurück: The Factory Acts were a series of acts passed by the Parliament of the United Kingdom to regulate the conditions of industrial employment. The early Acts concentrated on regulating the hours of work and moral welfare of young children employed in cotton mills but were effectively unenforced until the Act of 1833 established a professional Factory Inspectorate. The regulation of working hours was then extended to women by an Act of 1844. The Factories Act 1847 (known as the Ten Hour Act), together with Acts in 1850 and 1853 remedying defects in the 1847 Act, met a long-standing (and by 1847 well-organised) demand by the millworkers for a ten-hour day. The Factory Acts also sought to ameliorate the conditions under which mill-children worked with requirements on ventilation, sanitation, and guarding of machinery.
Introduction of the ten-hour day proved to have none of the dire consequences predicted by its opponents, and its apparent success effectively ended theoretical objections to the principle of factory legislation; from the 1860s onwards more industries were brought within the Factory Act.
https://en.wikipedia.org/wiki/Factory_Acts
----------- relativism is vulgar materialism, thought disturbs the business
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