Anfang der Woche wegen des jüngsten Gerüchts (die SNB geht jetzt auf 1,25) reingesprungen sind, sich ebenso kurzfristig wieder zurückgezogen, nachdem diese Erhöhung bis gestern dann doch nicht kam. Die etwas längerfristig orientierten Investoren (die die große Mehrheit stellen) dürften aber weiter investiert bleiben. Denke einige Leute werden nun auch erstmal schauen wie der EU-Gipfel Mitte kommende Woche wieder etwas Druck aus der Euro-Krise nehmen kann. Sollte es eine vernünftige Lösung geben wie man den Rettungsschirm vergrößern kann (Versicherungslösung/Hebelung) und wie man die Banken rekapitalisiert, dann dürfte auch der Franken wieder schwächer werden und die SNB risikoloser eine weitere Anhebung durchführen können . 21. Oktober 2011 - Neue Zürcher Zeitung - Ruhe an der Franken-Front . Trotz andauernder Schuldenkrise wird die Nationalbank nicht auf die Probe gestellt http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/ruhe_an_der_franken-front_1.13069128.html Die lange Zeit stürmische Beziehung von Franken und Euro hat sich in den vergangenen sechs Wochen deutlich beruhigt. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 6. September für den Euro eine Wechselkursuntergrenze von Fr. 1.20 gesetzt hatte, ist die Gemeinschaftswährung am selben Tag sprunghaft im Wert gestiegen und hat seither mit Trippelschritten weiter zugelegt. Am Mittwoch kletterte der Euro gar auf ein Fünf-Monate-Hoch von Fr. 1.2474. Hat der Franken seine Rolle als Fluchtwährung verloren? Oder drängen Anleger in Scharen aus der Euro-Zone, und die SNB muss sich mit grossem Druck dagegenstemmen? Grosse Glaubwürdigkeit Noch hat die SNB nicht verlauten lassen, in welchem Umfang sie Euro kaufen und Franken verkaufen musste bzw. muss, um den Euro auf das gegenwärtige Niveau zu heben oder ihn dort zu halten. Dennoch hat sich am Markt ein Konsens gebildet: Die Glaubwürdigkeit der SNB ist so gross, dass die Investoren die Kursuntergrenze freiwillig akzeptieren und nicht gegen sie spekulieren. Der Markt sei ruhig, es tue sich wenig, die Musik sei momentan raus, sagt Andreas Herth, Leiter FX Sales bei der Credit Suisse (CS). Das Währungspaar Euro/Franken sei wenigstens vorübergehend aus dem Fokus der Investoren gerückt. Nach Ansicht von Constantin Bolz, Währungsstratege bei der UBS, hat sich bei zwei Arten von Geldströmen seit dem SNB-Eingriff etwas verändert: Einige spekulative Investoren wie zum Beispiel Hedge-Funds hätten nach der Ankündigung der Untergrenze ihre Positionen teilweise aufgelöst und nicht mehr auf einen steigenden, sondern auf einen fallenden Franken gesetzt. Seither hätten sie ihren Fokus in Richtung nordische Währungen, Pfund und Dollar verschoben, die ungehindert erstarken könnten. Zum Zweiten haben nach den Worten von Bolz Schweizer Unternehmen, die vorher Absicherungen gegen einen stärkeren Franken eingegangen waren, der SNB ebenfalls vertraut und diese Positionen reduziert. Beide Reaktionen haben den Franken geschwächt und der SNB die Arbeit erleichtert. Wer in den Franken nur deshalb geflüchtet ist, weil er eine sichere Bank darstellt – und nicht, weil er zum Euro Potenzial für Kursgewinne hatte –, für den hat sich in den vergangenen sechs Wochen wenig geändert. Der typische «süddeutsche Zahnarzt», der in der Krise Franken-Anlagen gekauft hat, hält sie auch weiterhin, so ist am Markt zu hören. Aber bei Neuanlagen gilt es nun zu berücksichtigen, dass der Franken für Euro-Anleger keine wirksame Diversifizierung mehr darstellt. Da Franken und Euro gewissermassen wie gekoppelt agieren, vollzieht der Franken zu anderen Währungen grosso modo jene Bewegungen, die auch der Euro vollführt. Seit dem SNB-Eingriff entwickelt sich zum Beispiel der Dollar zum Franken relativ gesehen ähnlich wie gegenüber dem Euro. Vorher bewegte er sich deutlich unkorrelierter. CS-Experte Andreas Herth beobachtet ein leicht geringeres Interesse von Euro-Anlegern. Seiner Meinung nach waren deren Portfolioinvestitionen aber auch nicht massgeblich für den starken Franken verantwortlich. Einen wichtigeren Einfluss hätten die besonders in Osteuropa vergebenen und auf Franken lautenden Fremdwährungskredite gehabt, welche die Schuldner mit dem Erstarken der helvetischen Devise immer teurer zu stehen kamen und deshalb häufig aufgelöst wurden – was dem Franken noch mehr Rückenwind verlieh. Diese Rückführungen seien inzwischen allerdings eher abgeebbt. In der Rückschau bewundern manche Marktteilnehmer die Strategie der SNB. Sie habe in einem dermassen «überverkauften» Umfeld interveniert, dass der Effekt der Ankündigung einer Kursuntergrenze überwältigend gewesen sei. Laut der Analyse eines Händlers könnte am 6. September folgendes geschehen sein: Die Bewegung des Euro von Fr. 1.11 auf Fr. 1.12 hätten ein paar früh informierte Insider vorangetrieben; für den Sprung von Fr. 1.12 auf Fr. 1.18 habe dann allein die Bekanntgabe der Untergrenze gesorgt. Nur als die Avance bei Fr. 1.18 ins Stocken geraten sei, habe die SNB mit rund 7 bis 8 Mrd. Fr. eingreifen müssen, um den Euro über die Marke von Fr. 1.20 zu heben. Das habe die Auswertung der Notenbankangaben zu den Fremdwährungsreserven per Ende September ergeben (NZZ 7. 10. 11). Bestätigt ist dieser Ablauf freilich nicht. Verglichen mit Deviseninterventionen von 2009 und 2010 wäre solch ein monetärer Eingriff der SNB aber klein gewesen. Gerüchte helfen der SNB Seither sei die SNB nicht mehr aktiv im Markt gesehen worden, ist zu hören. Zwar soll sie mehrmals umfangreiche Orders in den Handelssystemen placiert haben – als Sicherheitsnetz, um den Euro bei einem plötzlichen Schwächeanfall wieder zu stärken –, aber diese Orders wurden nie ausgeführt, weil die Marktteilnehmer die SNB nicht «testeten». Stattdessen spekulieren sie immer wieder über eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze. Allein diese Gerüchte stärken den Euro zusätzlich und haben ihn auf das gegenwärtige Niveau geführt. Der SNB kann das recht sein.
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