Die Gefahr einer Ansteckung besteht“
Die Osteuropa-Investitionsbank EBRD bekommt eine Kapitalspritze von zehn Milliarden Euro. Handelsblatt-Korrespondent Stefan Menzel fragte EBRD-Chef Thomas Mirow nach den Aussichten der Region.
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EBRD-Chef Mirow: Osteuropa könnte sich anstecken. Quelle: dpa
Handelsblatt: Besonders in Südosteuropa ist die wirtschaftliche Lage schlecht. Verschlimmert die Griechenland-Krise die Situation in Rumänien oder Bulgarien?
Thomas Mirow: Das ist derzeit schwer zu sagen, aber natürlich besteht die Gefahr einer Ansteckung. Etwa dadurch, dass die Länder Südosteuropas weniger nach Griechenland exportieren oder weil die griechischen Banken in der Region unter Druck geraten. Aber bislang haben wir solche Auswirkungen nicht gesehen. Trotzdem müssen wir sehr aufmerksam sein, damit alle Verantwortlichen im Zweifel zügig reagieren können.
HB: Was kann die EBRD tun?
Mirow: Es ist ein wichtiges Signal, dass die Eigentümer der Bank auf der Jahrestagung in Zagreb eine Kapitalerhöhung von zehn Milliarden Euro beschlossen haben. Diese Erhöhung wird mit dazu beitragen, dass wir die wirtschaftliche Lage in Osteuropa verbessern können. Denn das steht außer Frage: Die Menschen in der Region werden sich auf weitere Härten einstellen müssen. Die Staaten Westeuropas stehen auch vor Budgetproblemen und werden nicht unbegrenzt helfen können.
HB: Ist damit zu rechnen, dass die öffentliche Hilfsgelder weiterhin ausreichend fließen werden?
Mirow: Wir brauchen überall eine Balance zwischen den unverzichtbaren Einsparungen und einer Politik, die das Wachstum nicht abschwächt. Für die Länder Osteuropas bedeutet das, dass sie bei ihren vergleichsweise niedrigen öffentlichen Schuldenständen bleiben sollten und nicht die Niveaus westlicher Staaten erreichen. Die Länder Westeuropas mit Außenhandelsüberschüssen und hoher Wettbewerbsfähigkeit müssen ihren Vorsprung nicht unnötigerweise reduzieren. Es geht vielmehr darum, dass Länder mit geringerer Produktivität aufholen und den Vorsprung der stärkeren Länder reduzieren.
HB: Damit haben Sie ein Überschuss-Land wie Deutschland angesprochen. Vor einem Jahr wurde Deutschland dafür gescholten, es engagiere sich zu wenig in Osteuropa. Hat sich das geändert?
Mirow: In der deutschen Wirtschaft sehe ich eine klare Sicht für diese Dinge, die Bedeutung Osteuropas ist hier unumstritten. Und dieselbe Einschätzung möchte ich auch der deutschen Politik attestieren.
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