Deutsche Rohstoff

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neuester Beitrag: 08.06.20 19:50
eröffnet am: 30.05.19 10:21 von: tierparkdony Anzahl Beiträge: 160
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09.03.20 16:18

2006 Postings, 2870 Tage Korrektor#50

Aha - es ist also ein anonymes Geschäft. Und derjenige für den es in die falsche Richtung läuft kann selbst entscheiden, wann er die Position auflöst.

Also sagen wir man hat als DRO eine Sicherungsposition für Öl bei 55 USD im Juni 2020. Heute zeigen die Futures an, das der Ölpreis zu diesem Zeitpunkt bei 35 USD liegt. Dann müsste derjenige, der das Versprechen gegeben hat im Juni 2020 55 USD zu zahlen, 55 USD aus seiner Tasche an die DRO zahlen, während die DRO das Öl zu 35 USD bzw. für das was es vor Ort in Colorado gibt verkauft.

Jetzt könnte der Ölpreis bis Juni 2020 auf 25 USD fallen - der Positionsinhaber müsste dann 30 USD ausgleichen. Er kann dann heute das Geschäft seinerseits am Terminmarkt mit einer weiteren Absicherung begrenzen, mit der er für sich diese 35 USD sichert und so seinen maximalen Verlust begrenzt. Derjenige der dann diese Absicherung eingeht, der muss dann die weiteren 10 USD tragen. Somit verteilt sich das mögliche größere Risiko von 30 USD auf 2 Schultern zu 20 und 10 USD. Es funktioniert nicht mehr, wenn es keine neuen Absicherer gibt bzw. wie Du schreibst die Terminbörse geschlossen sein sollte.

Grob Beispielhaft. Ist so das Prinzip? - Dann sollte die Absicherung für die Deutsche Rohstoff AG ja eigentlich relativ bzw. 100 % sicher sein und sie kann noch relativ entspannt abwarten, ob die Saudis die Russen wieder an den Verhandlungstisch bringen. Sinkt die Ölförderung in den USA durch eine Pleitewelle, dann sinkt auch die Gasförderung mit und das kommt dann allen zu Gute.  

09.03.20 16:45

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorOh - eine heftige Ansage aus Moskau

https://www.russland.capital/...nach-scheitern-der-opec-verhandlungen

Das russische Finanzministerium versicherte, dass die Mittel des Nationalen Wohlfahrtsfonds bei einem Ölpreis in Höhe von 25 bis 30 Dollar 6 bis 10 Jahre halten werden. Der Ölpreis, der sowohl für Unternehmen als auch für das russische Budget akzeptabel ist liegt, bei 42 Dollar pro Barrel.

Und: Ab dem 1. April könnte auch Rußland mehr fördern. Damit wäre das bisherige Geschäftsmodell der Deutschen Rohstoff AG mit der Förderung von Öl und Gas in den USA wohl erstmal vorbei.

Und wer kauft in Deutschland noch ein E-Auto, wenn der Liter Benzin vllt. bald unter 1 Euro kostet? Die Lenkungswirkung der Bundesregierung mit der neuen CO2-Abgabe verpufft doch damit total. Bzw. ist es ja bereits.

 

09.03.20 18:48
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846 Postings, 3752 Tage WesHardin@korrektor

DR0 verkauft einen großen Teil seiner zukünftigen Produktion zu einem festen Termin X und zu einem festen Preis Y um eine sichere Kalkulationsgrundlage zu haben. Anders herum gibt es natürlich jede Menge Firmen, die Rohöl für ihre Produktion brauchen und ebenfalls eine sichere Kalkulationsgrundlage brauchen. Fuchs Petrolub SE um nur ein Beispiel zu nennen. Die kaufen zumindest einen Teil der voraussichtlich benötigten Menge auf Termin. Dafür sind die Terminmärkte eigentlich da. Nicht für Spekulanten. Diese stellen ihre Position spätestens kurz vor dem Ablauf glatt, da sie ja mit dem Öl (dem Kaffee, den Schweinehälften usw) gar nichts anfangen können.  

10.03.20 14:22
1

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorErster Blick auf die Zahlen von heute

Eigenkapital rückläufig. Eigenkapitalquote mit 26 % nur 1 % über dem Mindestniveau das die Anleihebedingungen vorschreiben.

Verbindlichkeiten von 165,8 Mio. Euro und Liquidität von 85,2 Mio. Euro. Macht eine Verschuldung von 80,6 Mio. Euro zum Jahresende 2019. Darin nicht enthalten sein dürften die Steuerrückstellungen von 22,7 Mio. Euro Ende Q3 2019. Also insgesamt über 100 Mio. Euro, die die Ölförderung in den USA oder der Verkauf von Anteilen an Almonty Industries oder vllt. der Verkauf von Rhein Petroleum in den nächsten Jahren einbringen müssen.

Da ist es logisch, das Cub Creek Energy jetzt prüft, die jetzt hohe Ölförderung zu drosseln, damit nicht soviel Öl zu sehr ungünstigen Preisen verkauft werden muss. Die 80 % Absicherung zu 57,x USD gilt nur bis Ende März. Im ersten Halbjahr 2020 sind es noch 65 % und wenn man dann die 80 % des Q1 herausrechnet, dann dürfte die Absicherung nur bezogen auf das Q2 geringer als die 65 % gesamt im ersten Halbjahr sein. Schlechter wird es dann im zweiten Halbjahr. Da sollten die Ölpreise tunlichst wieder oberhalb der 50 USD Marke sein.

Unter dem Strich 4 Cent pro Aktie verdient. Wenn wieder 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden, dann ist das sportlich. Mit Blick auf die sehr hohe Unsicherheit, wann die aufgenommenen Finanzmittel investiert werden können, sollte man vllt. eine Dividendenkürzung oder Ausfall in's Auge fassen. Noch ist Zeit bis zur Entscheidung.

2018 hatte man ein EBITDA von 97,9 Mio. Euro erwirtschaftet. 2018 kam man mit der neuen und dann hohen Förderung von Litzenberger aber auch in ein Zeitfenster, als der Ölpreis zwischen 65 und 75 USD lag.  2018 sind im März ca. 18 1-Meile Bohrungen bei EOG und im April ca. 13 1- Meile Bohrungen bei CCE in die Förderung gegangen. Jetzt sind es bei Olander nur 11 x 2 Meile Bohrungen. Schon bei Ölpreisen um 65 USD wird man bei weitem nicht an die generierte Cashhöhe des Jahres 2018 herankommen.

Jetzt ist der Ölpreis aber nur bei der Hälfte! Und der Gaspreis ist ja schon abgestürzt. Da kann man den Druck erkennen, die Produktion zurückzufahren und nicht zuviel Öl zu Schleuderpreisen zu verkaufen, weil sonst zukünftig die Mittel fehlen könnten, um die Anleihen zurückzahlen zu können. Denn es soll dann bei CCE nur noch den Bohrplatz Knight geben, der es rausreißen könnte. Dafür sollte der Ölpreis dann aber auch über 70 USD notieren, wie er es 2018 gerade im richtigen Moment der sehr hohen Förderung der neuen Bohrungen insbesondere bei EOG getan hat. Jetzt kommt man mit Olander in ein miserables Zeitfenster - an die 60 % Absicherung ab April zu 57 USD hin oder her.

Das Risiko dieser kleinen Ölfirmen ist groß. Wer die Chance des starken Ölpreisrückgangs nutzen will, der ist als Neueinsteiger bei großen abgestürzten Aktien wie Total besser aufgehoben. Da dürfte die Dividende sicherer sein. Und solche Konzerne überleben auch diese Krise.  

10.03.20 15:59
2

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorBzw. wenn man das einmal über 5 Jahre

sieht, dann betragen die Anleiheschulden nach Rückzahlung der 16,7 Mio. Tranche der alten Anleihe noch knapp 100 Mio. Euro. 5 %  Zinsen pro Jahr mal 5 Jahre macht dann nochmal 25 Mio. Euro, die die Öl- und Gasförderung in den nächsten 5 Jahen erbringen muss.

Sollen jedes Jahr 0,70 Euro Dividende augezahlt werden, dann sind das 3,5 Mio. Euro pro Jahr bzw. nochmal 17,5 Mio. Euro.

Dazu kommen die Holdingskosten der Gesellschaft, die man in 5 Jahren mit mindestens 10 Mio. Euro ansetzen muss.

Das sind in Summe in 5 Jahren nochmal mindestens 50 Mio. Euro mehr zu den 80 Mio. Euro Nettoschulden jetzt, die theretisch irgendwie aufgebracht werden müssten. Und dann blieben immer noch wohl schon über 30 Mio. Euro Schulden bei den US Steuerbehörden, die doch irgedwann auch mal bezahlt werden müssten.

Unbekannt ist, welche Schulden die Beteiligungsgesellschaften in den USA haben, für die auch Zinsen gezahlt werden müssen.

Klar gibt es jetzt einen hohen Rückfluss aus der neuen Olander Förderung. Aber da hat man den Meldungen nach ca. 50 Mio. USD investiert und wollte die bei Preisen um 55 USD in weniger als 2 Jahren wieder raushaben. Das wären dann ca. 44 Mio. Euro gewesen nach aktuellem Umtauschkurs. Bei den Preisen jetzt reduziert sich dieser Betrag rasch. Und dann muss neu investiert werden bei den laufenden Kosten die die Gesellschaft jährlich hat. Oder man kündigt die Anleihe wieder vorzeitig.

Fazit:
Wer es logisch durchdenkt, der erkennt, das das bei diesen Ölpreisen nicht funktionieren kann. Und auch bei 50 USD ist es unter dem Strich nicht profitabel. Es müssten schon mindestens 65 USD und ein Gaspreis von 4 statt unter 2 wie jetzt sein. Der Wunsch die Dividende stabil zu halten ist bei Preisen darunter auf keinen Fall dauerhaft durchhaltbar. Es sei denn Almonty oder Rheinpetroluem werden zu Goldgruben.

 

10.03.20 19:44
1

114 Postings, 2459 Tage ElmuteFinanzhilfen für Erdöl-Firmen

Washington Post: Trump-Administration erwägt Finanzhilfen für Erdöl-Firmen. / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com  

10.03.20 19:48

54906 Postings, 6645 Tage Radelfan#56 Aber nicht für deutsche Unternehmen

"America first" wird die DRO schon ausbremsen :-((
-----------
Keine Signatur mehr, da als Moderationsgrund missbraucht.

10.03.20 21:19

114 Postings, 2459 Tage ElmuteRadelfan

Raub mir doch nicht jede Hoffnung !  

10.03.20 23:14
1

2006 Postings, 2870 Tage Korrektor#56

Trump administration expected to seek aid for shale companies hit by oil rout

https://www.cnbc.com/2020/03/10/...ale-companies-hit-by-oil-rout.html

Firmen könnten demnach evtl. niedrig verzinste staatliche Kredite bekommen. Die Deutsche Rohstoff AG selbst hat Ende 2019 gerade erst die neue Anleihe aufgelegt, die nur 5,25 % Zinssatz hat. Die kleine Wandelanleihe liegt bei weniger. Ist die Frage, ob noch im bedeutenden Maße Kredite von Cub Creek Energy aufgenommen wurde. M.W. ist das aktuell nicht der Fall. Manche Firmen in sowieso Bedrängnis sollen bis zu 20 % Zinsen zahlen müssen.

Das ist keine Lösung, sondern eher schlecht für die Deutsche Rohstoff AG, weil es Konkurrenten länger über Wasser hält. Saudi Arabien hat angekündigt, ab April von 9,7 auf 12,3 Mio. bpd hochzufahren.  Russland hat gesagt, sie könnten ab April auch 0,3 Mio. bpd mehr fördern. Wenn das kommt, dann könnten die Ölpreise noch viel tiefer fallen, weil gleichzeitig die Nachfrage deutlich gefallen sein dürfte. Man braucht sich ja nur die Mobilitätseinschränkungen weltweit anschauen. Die Frage ist ohnehin, wo das Öl gelagert wird. Irgendwann sind auch alle Tankschiffe voll.

Helfen tut nur eine Förderreduzierung. Und da kommen die ersten Meldungen von Ölfirmen in den USA, das sie ihre Investitionspläne für 2020 einstampfen, um ihren Cashflow zu sichern und damit Kredite bedienen zu können. Noch zaghaft. Aber sind auch erst die ersten. Auf Sicht von einem halben Jahr müsste sich das eigentlich in einer Senkung der bpd ausdrücken. Da geht die Profitabilitä eines Teils der Bohrungen bei flöten bei den aktuellen Preisen. Aber aktuell geht es ja ums Überleben.
 

11.03.20 13:34
1

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorRückblick 2015 - 2019

Ende 2015 vor Beginn der Öl- und Gasförderung in den USA hatte die Deutsche Rohstoff AG ein Eigenkapital von 62 Mio. Euro und eine Nettoliquidität von 21 Millionen Euro.

Ende 2019 hatte die Deutsche Rohstoff AG ein Eigenkapital von 71,62 Mio. Euro und eine Nettoverschuldung von 80,6 Millionen Euro. Rechnet man die aufgebauten Steuerschulden in den USA hinzu, dann sind es über 100 Mio. Euro Nettoschulden. Dabei sind im Eigenkapital evtl. Abschreibungen auf Wertansätze wie Northern Oil and Gas noch nicht berücksichtigt.

Aus dem Olanderbohrplatz erwartete man in weniger als 2 Jahren den Rückfluss der Investitionen von umgerechnet ca. 44 Millionen Euro. Ob das noch haltbar ist, das hängt jetzt an der Erholung des Ölpreises. Ist man optimistisch, dann reduzieren sich die Schulden in vllt. 2 Jahren um diese 44 Millionen Euro.

Wenn man dann das Ergebnis 2019 sieht, dann hätte die Deutsche Rohstoff AG ohne die beiden genannten Einmaleffekte 3 Mio. Euro Gewinn gemacht. 2020 sinkt aber die Produktion weiter. Für Geld auf dem Konto bekommt man keine Zinsen - für die höhere Verschuldung über die neue Anleihen werden aber erhöhte Zinsen fällig. Positiv Olander dazu. Negativ der derzeit gesunkene Ölpreis. 2020 müsste aber immer noch ein deutlicher Gewinn erzielt werden können.

Alles in allem muss man davon ausgehen, das 2021 die Förderung mit Olander dann soweit gefallen ist, das sie vllt. nur noch die laufenden Kosten trägt. Wenn die Ölpreise nicht wieder auf 65 besser 75 USD oder noch mehr steigen.

D.h., wir haben ohne neue Bohrungen Ende 2021 dann vllt. 60 Mio. Nettoschulden inkl. der Steuerschulden.  Macht ggü. dem Stand von Ende 2015 mit 21 Mio. Nettoliquidität einen Schuldenaufbau von ca. 80 Mio. Euro. Von 2016 - 2019 hat man 2,65 Euro Dividende gezahlt - macht rund 13,25 Mio. Euro, die man abziehen könnte. Vllt. auch noch 10 Mio. Euro Verwaltungskosten, die man in dieser Zeit gehabt hätte. Dann wäre man irgenwo bei 55 Mio. Euro Schuldenaufbau.

D.h., die vorhandenen Assets in den USA müssten mindestens diesen Wert ergeben. Ende Q3 2019 standen sie mit 121 Millionen Euro in den Büchern. Davon gehen aber die kommenden Abschreibungen kontinuierlich ab, so das der Wert Ende 2020 auch niedriger sein wird.

Und die fallenden Fördermengen werden dann in den nächsten Jahren nicht ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken. D.h., der gebuchte Wert hat nur dann einen Wert, wenn die Deutsche Rohstoff AG die Förderungen vorzeitig verkauft, wie sie es mit Salt Creek Oil and Gas gemacht hat. Für den Käufer muss es sich dann aber auch lohnen.

Fazit: Es fällt schwer, die sehr gute Profitabilität zu erkennen, von der der Vorstand immer spricht. Aussagen wie "wir könnten bis 45 USD Ölpreis" profitabel arbeiten, die kann man nicht nachvollziehen. Andere Fracker können damit nicht überleben - die kommen auch mit 55 USD nicht wirklich klar. 65 USD und ein Gaspreis von 4 USD ist der Preis der Minimum benötigt wird. Also beides ca. doppelt so hoch wie aktuell.  

11.03.20 17:06

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorNichtsdestotrotz

bleibt die Deutsche Rohstoff AG unter den US-Frackern ein Ausnahmepapier. Denn es wird keine andere Firma so eine momentane finanzielle Stabilität haben.  

Liquide Mittel waren 85,2 Mio. Euro Ende 2019. Davon gingen im Januar die 16,7 Millionen Euro der hälfigen Tilgung der Altanleihe ab. Macht noch 68,5 Millionen Euro Liquidität. Es kommt aber laufend Geld rein bzw. mit Olander sogar besonders viel. 55 - 65 Millionen Euro EBITDA hatte man am 31.12.2019 für 2020 prognostiziert. Das wird konservativ gewesen sein und entspricht etwa dem Cashzufluss. Also Ende 2020 hat man wohl über 100 Millionen Euro Liquidität, wenn man gar nichts neu investiert in Flächen oder Bohrungen.

Getilgt werden müssen die restlichen 16,7 Millionen Euro erst 2021 und die knapp 11 Millionen der Wandelanleihe 2023. Kein Problem bei der Liquidität heute. Da dürften die Problemlagen in Saudi-Arabien, im Iran, bei den anderen US-Frackern und vllt. auch in Rußland viel größer sein, wenn der Ölpreis so lange unter 50 USD bleibt.

Und wenn deshalb viel weniger Öl in den USA gefördert wird, dann wird auch viel weniger Gas gefördert. Der Henry Hub Gaspreis zieht der Tage schon deutlich an! Schon im Juni 2020 werden wieder Preise über 2 USD verzeichnet - schon ca. 10 % Preisanstieg die letzten Tage:

https://www.barchart.com/futures/quotes/JNNN20/futures-prices


 

12.03.20 00:32

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorOliver Kahn wird hervorgekramt

"Wenn man die Eier hat, dann muss man jetzt bei Energiewerten zugreifen"

https://www.brn-ag.de/...-Energiewerten-Volker-Schilling-Corona-Crash  

12.03.20 12:54

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorBillig kaufen, teuer verkaufen

Shell will Öl auf Tankern bunkern

https://boerse.ard.de/anlageformen/rohstoffe/...nker-oelpreis100.html

Öl jetzt billig kaufen und Contango vertraglich abgesichert zukünftig wieder verkaufen. Das sind Möglichkeiten, die nur große Konzerne haben. Deren Kurseinbruch soll beispiellos in der jüngeren Geschichte sein - höre Interview oben. 2016, 2011, 2008er Tiefs - alles längst gerissen.

Die Dividende z.B. bei Shell ist seit 2014 stabil. Für 2019 werden sie fast den gesamten Gewinn ausschütten. Eine Dividendenkürzung hat es in den Ariva-Daten seit 2005 nicht gegeben. Vllt. gibt es sie für das laufende Geschäftsjahr. Aber im Moment ist die Dividendenrendite bereits zweistellig,

Auch das oft vorgebrachte Dividendenargument spricht bei der sehr schlechten Kursentwicklung aller Ölwerte im Moment nicht für die Deutsche Rohstoff AG. Bei großen Ölaktien wird mehr Dividende gezahlt. Und siehe oben - Shell hat Möglichkeiten zur Preissteigerung auch in der weiteren Produktions- und Verkaufskette. Das hat die Deutsche Rohstoff AG so nicht. Ergo ist die Stabilität einer Dividende auch bei den großen Firmen höher.  

12.03.20 13:44

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorVielleicht sollte die Gesellschaft

einen Teil des Cash jetzt dazu nutzen, um ihre Beteiligung über den Aktienkauf über die Börsen an Almonty Industries aufzustocken. 12,8 % war da zuletzt der Anteil mit ich meine 0,68 CAD Wertansatz.  Der Börsenwert liegt aktuell noch bei ca. 0,35 CAD. Dabei wurde der garantierte Abnahmevertrag des fast 20 % Großaktionärs Plansee Group auf 15 Jahre ausgedehnt und nach vielen Jahren der Verhandlung ist die Finanzierung der Sangdong-Mine zu von Konkurrenten unerreicht günstigen Konditionen abgeschlossen. Almonty Industries wird mit diesen Planungen sehr stark wachsen und müsste sehr profitabel sein.

Der Großkunde ist auch Großaktionär und profitiert dann vllt. von seinem garantierten Abnahmevertrag stark, wenn der Aktienkurs in die Höhe schnellt. Obwohl er ein strategischer Investor ist. Siehe den Einstieg von Daimler bei Tesla und wieviel Geld Daimler damit gemacht hat.

Bis zu 19,9 % kann man glaube ich in Kanada kaufen ohne ein Übernahmeangebt vorlegen zu müssen. Also ca. 7 % der Aktien könnte man zukaufen. Oder mit Almonty Industries eine weitere Kapitalerhöhung absprechen und evtl. dann nahe zu den aktuellen Kursen aufstocken.

Das erscheint wesentlich (!) lukrativer als jetzt Geld in US Öl zu stecken.  

13.03.20 09:51

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorNächste Woche könnte es

mit der FED Sitzung interessant werden. Es gibt Kommentatoren nach Überlegungen, das entweder die Regierung oder die FED Anleihen der und/oder Kredite an die Frackingfirmen aufkaufen. Weil die Banken als Vertriebler die Anleihen auch vielen gutgläubigen / naiven Privatleuten verkauft haben.

Die neuen Krediteigentümer könnten dann Zinsen senken oder Laufzeiten strecken. Das würde auch einen Kollaps der Branche im Wahljahr verhindern und wäre die Antwort auf den Preiskrieg der Russen.

Die EZB kauft schon länger auch Unternehmensanleihen - aber nicht im Junkstatus. Trotzdem - ausschließen kann man soetwas wohl nicht. Solange wie die Russen vorgeben, kann die US Frackingbranche nicht durchhalten.

Deren Kreditlinien orientieren sich am Cashflow. Fällt der Cashflow, fällt die Kreditlinie. 2 x im Jahr soll das angepasst werden. Das wird vllt. auch bei Cub Creek Energy so sein. Aber da gibt es dann die Deutsche Gesellschaft mit den Anleihen.  

16.03.20 14:05

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorWeiter abwärts

Die Regierungen in Europa erzeugen mit ihren Maßnahmen eine Panik unter den Menschen und damit auch unter Aktienbesitzern, die beispiellos sein dürfte.

Warum baut man nicht wie in China im Eiltempo neue provisorische Krankenhäuser auf? - Man könnte andere Baustellen vorübergehend aussetzen und alle notwendigen Fertighauskapazitäten, Containerbauer, Bauarbeiter usw. auf diese Ausgabe konzentrieren. Man könnte Highttech-Maschinenbauer dazu verpflichten, das sie ihre aktuelle Produktion aussetzen und z.B. in die Fertigung von Beatmungsgeräten der Drägerwerke einsteigen. DAS wären doch jetzt sinnvolle Maßnahmen - nicht die Massenschließung aller Schulen und Kindergärten.

So kann auch diese Aktie hier keinen Boden finden.

Dabei ist jetzt erstmals dan eingetreten, was mit dem Deal mit China zu erwarten war: WTI-Öl kommt preislich auf das Niveau von Brent (und anderen Sorten). Weil China sich dazu verpflichtet hat, im großen Umfang Energie aus den USA zu kaufen und dafür werden sie dann weniger Öl aus z.B. Arabien nachfragen. Und der US Gaspreis ist stabil und in der Indikation im Juli immerhin wieder über 2 USD.

Früher war das qualitativ höerwertige WTI teurer als Brent. Vllt. geht dieser Weg ja weiter.  

16.03.20 17:52

908 Postings, 7093 Tage CK2004@ Korrektor

Offensichtlich verkennen Sie die Lage! Der Bau neuer provisorischer Krankenhäuser bring herzlich wenig, wenn die Steigerung der Infektionen nicht entscheidend gesenkt wird. Das ist nur mit der Einschränkung des öffentlichen Lebens möglich. Sonst werden wir sehr schnell einige hunderttausend Tote zu beklagen haben - nur weil einige meinen, dass die Börsenkurse nicht absacken dürfen.

Auf Sicht von 1-2 Jahren  werden die Aktien wieder deutlich höher notieren - aber Tote kann man nicht wiederbeleben!  

16.03.20 18:04

908 Postings, 7093 Tage CK2004@ Korrektor II

Ich sehe durchaus gute Chancen für die Deutsche Rohstoff! Zum einen hat das Unternehmen eine sehr solide Finanzbasis, die durch den Rückfluss von Mittel in 2020 noch erheblich verbessert wird, wenn nicht großartig investiert wird.

Die Deutsche Rohstoff "sitzt" auf einem Haufen Geld und kann das Desaster, dass sich bei anderen Frackern abzeichnet für ausgezeichnete Deals (z.B. billiger Kauf von Land mit hohen Reserven wie im Wattenberg-Feld) nutzen, denn mittelfristig wird der Ölkurs unter Garantie wieder steigen - immerhin finanzieren die Russen und die Saudis deren Haushals zum Großteil über Öleinnahmen.  Kauft die Deutsche Rohstoff sehr günstig zu, dann lohnt sich das Fracken auch dann, wenn man nur 40 US$ für den Barrel WTI bekommt. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Raffinierien auf die Verarbeitung  von WTI-Öl ausgelegt sind, und das kann man nicht so leicht ändern.

Fakt ist, dass viele Banken zukünftig einen Bogen um Fracking-Finanzierungen machen werden, wass die Gesamtproduktion in den USA signifikant vermindern wird. Profitieren werden davon  die großen Produzenten Russland und Saudi-Arabien - und die überlebenden Fracker in den USA. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass die Deutsche Rohstoff eines dieser Unternehmen sein wird.    

16.03.20 22:58

2006 Postings, 2870 Tage Korrektor@CK2004

Die Deutsche Rohstoff AG sitzt zwar auf einem Haufen Geld - aber geliehenem Geld. 80,6 Millionen Euro Nettoschulden waren es laut den Zahlen. Dabei hat sie eine hohe Cashposition, die aber nichts an Zinsen einbringt. Auf der anderen Seite sind es 165,8 Verbindlichkeiten, von denen im Januar die 16,7 Mio. Euro Anleiherückzahlung abgegangen sind. Macht noch fast 150 Mio. Euro Verschuldung aus Anleihen, Wandelanleihe und Bankverschuldung in den USA. Dafür werden bei angenommenen 5 % Zinssatz 7,5 Mio. Euro Zinsen fällig. Vllt. ist es möglich, den Schuldenbetrag im Laufe des Jahres 2020 auf 100 Mio. Euro zu senken. Wären dann nur noch 5 Mio. Euro Zinsen.

Aber auch das wiegt doch schwer, wenn man die Liquidität zwar investieren kann, aber sie erstmal keine Erträge bringt. Keine einzige kleine Firma wird in den USA per Fracking für 40 USD Öl profitabel fördern können. Auch eine Deutsche Rohstoff AG nicht. Denn keiner weiss, auf welche Angaben sich die bisherigen Angaben beziehen. Wahrscheinlich wird immer nur die Rentabilität bezogen auf die Investitionskosten genannt. Aber es werden nicht die vielen weiteren Kosten beachtet, die es noch neben gibt und die auch mitverdient werden müssen. Diese Kosten können über die Jahre die reinen Investitionskosten übersteigen.

Wichtig wird sein, wie sich Russland verhält. Können sie wirklich jahrelang diese Ölpreise duchhalten, wie sie behauptet haben? - Zweifel sind angebracht. Aber Putin ist sehr stark verärgert über das Verhalten der USA bei Nordstream 2.

Die Bankkredite der Ölfirmen in den USA sollen 2 x im Jahr überprüft werden. Deren Höhe richtet sich an die Cashflows der Firmen aus. Die sind jetzt enorm gefallen. Also werden in den nächsten Monaten die Bankkreditlinien sehr stark gestrichen. Wer jetzt 50 % seiner Kreditlinie in Anspruch genommen hat, der ist dann vllt. schon im Mai bei Vollausschöpfung. Und wer 80 % in Anspruch genommen hat, der könnte zahlungsunfähig sein. Dann muss die US Regierung mit Krediten einspringen - oder es hagelt massenweise Pleiten nicht nur der Kredite, sondern auch der Hochzinsanleihen.

Wenn man sich jetzt anschaut, wie die Aktien großer Ölkonzerne gefallen sind und was die bislang an Dividenden gezahlt haben, dann besteht keine Notwendigkeit, jetzt in eine Aktie der Deutschen Rohstoff AG zu investieren. Ich würde eine Total-Aktie mit ihrer sehr breiten Aufstellung nehmen. Da muss man keine Sorge haben, ob sie diese Krise übersteht und die Dividende ist im Zweifel sicherer.
 

17.03.20 11:11

908 Postings, 7093 Tage CK2004@ Korrektor

Zwei Dinge sind sicher - das Corona-Virus wird in spätestens 1-2 Jahren kein Thema mehr sein und der Ölpreis wird mit den Rückgang der Produktion in den USA wieder deutlich steigen.

Die seit Jahren steigende Öl Produktion durch Fracking in den USA hat letztendlich den Öl-Markt aus dem Gleichgewicht gebracht. Das ist weder die Schuld von Saudi-Arabien noch der von Russland. Beide Länder haben in der Vergangenheit ihren Beitrag (Förderkürzungen) dazu beigetragen, dass die Ölpreise nicht in den Keller gesackt sind. Profitiert haben davon vor allem die US-Fracker, die kontinuierlich Marktanteile hinzugewonnen haben. Deshalb ist es kein Wunder, dass sowohl Saudi-Arabien als auch Russland ziemlich "sauer" sind. Saudi-Arabien hat vor einigen Jahren schon einmal versucht, den lästigen Konkurrenten in den USA die Existenzgrundlage zu nehmen - allerdings ohne Erfolg. Diesmal sieht es deutlich "besser" aus, denn es trifft die US-Frackingindustrie zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.  
Die Produktion wird in den kommenden Monaten in den USA produktionsbedingt um 1-2 Mio Barrel am Tag deutlich sinken, da aktuell keiner mehr bohrt.  Mittelfristig (1-2 Jahre) sehe ich eher eine Produktion von 6-8 Mio Barrel anstatt 12 Mio.  Dieser Produktionsrückgang  wird sich auch entsprechend auf den Preis am Ölmarkt niederschlagen. Wenn die Deutsche Rohstoff sich in der jetzigen Situation günstig Land mit sehr ergiebigen Ölschichten sichern kann und damit zum einen keine Royality mehr bezahlen muss und auch noch die Produktionskosten gesenkt werden können (höhere Förderraten je Bohrloch) sinken, dann kann das Unternehmen als einer der Gewinner aus der aktuellen Krise herauskommen.

Total ist in der Tat ein sehr  interessantes Investment  und ich würde aktuell die Aktien auch der Deutschen Rohstoff vorziehen .  

17.03.20 21:53

2006 Postings, 2870 Tage Korrektor#70

Die Nachrichtenseite The Fly berichtet heute - übersetzt:

"Die Cowen-Analysten David Deckelbaum und Gabriel Daoud sehen angesichts der drohenden Auflösung der OPEC+ erst Ende 2021 ein Gleichgewicht zwischen dem weltweiten Ölangebot und der Nachfrage und prognostizieren einen Rückgang des US-Öls um 2 MMBD bis Ende 2022 vor einer möglichen Preiserholung. Angesichts der Ansicht, dass "ein Weltpreis von 35 bis 40 Dollar pro Barrel" bis 2021 anhalten wird, haben die Analysten ihre Schätzungen und Bewertungen aktualisiert. ..."

Letztlich hängt im Moment alles an Putin und ob Russland nicht doch Probleme bekommt, wenn der Ölpreis jetzt die nächsten Monate da bleibt wo er ist. Bzw. heute fällt er ja nochmal dramatisch auf unter 27 USD WTI. Falls die USA bald auch solche extremen Corona Virus Maßnahmen ergreifen wie Deutschland, also praktisch einen Großteil ihrer Wirtschaft abschalten, dann könnte der WTI-Ölpreis vllt. noch einstellig werden.

Wie die Analysten nur von einem Rückgang von 13 auf 11 Millionen bpd ausgehen, das versteht man da erstmal nicht. Das versteht man aber, wenn man diesen Artikel liest: https://www.bloomberg.com/news/articles/...ment-after-oil-price-slump

Da hat Exxon mitgeteilt, das sie ihren ursprünglichen Investitionspfad für das Permian Becken um 10 % zurücknehmen - aber dann immer noch bis zum Jahr 2024 eine Verdreifachung ihrer aktuellen Förderung erwarten! Auch steht in dem Artikel, das Chevron aktuell die Ölförderung im Permianbecken nach oben gefahren hat.

Wie kann das sein? - Hier kann man den Grund lesen:  https://www.bloomberg.com/news/articles/...in-giant-permian-operation

Demnach kann Exxon bzw. haben sie es als Ziel, für 15 USD profitabel Öl aus dem Permian-Becken zu fördern. Günstiger soll nur noch Öl in Saudi-Arabien zu fördern sein. Dieses Permian-Becken in Texas ist absolut riesig im Vergleich zu anderen Ölvorkommen in anderen US Staaten und muss hervorragende Teilbereiche haben. Kleinere Firmen brauchen dort 50 USD Ölpreis. Bzw. fördern oft Gas.

Aber die großen Konzerne wie Exxon müssen sich die besten und riesigen Gebiete gesichert haben. Bzw. sie transportieren das Öl in eigenen Pipelines, verarbeiten das geförderte Öl in eigenen Raffinerien weiter und sparen so Zwischenstufen ein. D.h., wenn Firmen woanders in Colorado oder sonstwo pleite gehen, wenn auch kleinere Förderer im Permianbecken pleite gehen, dann wird dieser Rückgang durch die Multikonzerne ausgeglichen. Deshalb können viele kleine Firmen pleite gehen und auch die Deutche Rohstoff AG kann nicht mehr profitabel produzieren, aber die Ölförderung wird trotzdem nicht so stark zurückgehen wie Du denkst.

Man muss dieses Szenario einkalkulieren. Es ist jetzt ein Kampf Texas gegen andere US Staaten. Houston, Texas bekommt hohe Steuereinnahmen durch Permian. In Denver, Colorado bekommt der Wohlstand der Menschen einen harten Rückschlag. Bzw. die Großkonzern wie Exxon oder Chevron müssen mitteilen, das sie Abstand von ihren großen Wachstumsplänen nehmen, weil sie festgestellt haben, das sie doch nicht für 15 USD profitabel fördern können. Ob die US Regierung eingreift. Eher nicht als Kapitalismusverfechter.

Die ganzen Pläne der Deutschen Rohstoff AG können sich in Luft auflösen und die Firma in erste Turbulenzen kommen, wenn der WTI-Ölpreis nicht wieder mindestens 50 USD erreicht. Am Besten 65 USD. Und das liegt jetzt in der Hand von Putin. Wie so vieles in der Welt.

 

17.03.20 22:10

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorBzw. ganz wichtig ist

zu wissen, das der offizielle WTI-Preis bzw. der offizielle Henry-Hub-Gaspreis nur Referenzpreise sind! Wenn der WTI-Preis z.B. bei 27 USD steht, heisst das nicht, das Cub Creek Energy auch 27 USD am Bohrloch in Colorado dafür bekommt. Dito beim Gas.

Ich hatte mir Laredo Petroleum angeschaut. Die fördern im Permian Becken. Bisher mit hohem Anteil Gas und sie haben Ende 2019 Flächen mit mehr Ölanteil hinzugekauft. Deren Zahlen nach haben sie im Q3 2019 bei einem Henry Hub Gaspreis von über 2 USD unter 0,5 USD für ihr Gas bekommen. Im Q4 2019 muss der Preis nach meiner Erinnerung sogar negativ gewesen sein.

Weil die Transportkapazitäten im Permianbecken nicht ausreichend sind und das von den Pipelinebetreibern gnadenlos ausgenutzt werden. Diese Pipelinebetreiber machen das Geschäft solange die Knappheit besteht und die Förderer sehen alt aus. Oder diejenigen die das Gas von den Pipelinebetreibern ankaufen, die nutzen das regionale Überangebot aus, verstromen das Gas, leiten es in das nationale Stromnetz ein und machen den Reibach.

Wenn jetzt ein Multikonzern wie Exxon alles in einer Hand hat, dann steht der ganz anders da im Markt.

Es hängt alles an Putin und ob Russland wieder mit der OPEC zusammenkommt.  

18.03.20 11:52

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorKernfrage also: Was macht Russland?

Einerseits haben sie gesagt, das sie in den letzten Jahren einen staatlicher Fonds aufgebaut haben, um Ölpreisschwankungen aufzufangen. Darin sollen 150 Milliarden Dollar angespart worden sein, was ausreichen würde, Mindereinnahmen wegen eines Ölpreises von 25 bis 30 Dollar für sechs bis zehn Jahre auszugleichen:

https://www.t-online.de/finanzen/boerse/news/...-produktion-hoch.html

Jetzt ist der Rubel gefallen. Wenn sie das Geld in USD haben, könnten sie also noch länger in Rubel stützen. Umgekehrt wird der Import von Waren teurer. Es wird auch in Russland Coronabedingte Ängste geben und man wird vllt. auch dort staatliche Stützungsmaßnahmen ergreifen müssen. Was sind dann 150 Milliarden Euro in einem Land mit fast 150 Millionen Einwohner?

Man kann da Zweifel haben, ob die Russen nicht eher verdammt hoch pokern. Sie müssten jetzt schon einen großen Förderrückgang machen, um die Saudis wieder an den Tisch zu bekommen. Die dürften mächtig verärgert sein, das die Russen sie so im Stich gelassen haben. Verletzter Stolz, Gesichtsverlust in der arabsichen Kultur - hochgefährlich.

Man kann in dieser Situation nichts ausschließen. Den Fall auf 15 USD oder den raschen Anstieg auf 80 USD den die Saudis haben wollen - alles erscheint möglich.  

18.03.20 12:36

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorWTI nur noch bei 25,x USD

Brent nur noch bei 27,x USD. Damit ist schon mal die vom russischen Finanzminister genannte obere Preisgrenze unterschritten. Dazu die virusbedingten Sonderausgaben, die auch in Russland gross sein müssten und werden. Die Russen müssten sich zeitnah bewegen und ihre Produktion drastisch kürzen, damit auch die OPEC von ihrem Erhöhungstrip wieder runterkommt.

Sagt einem die Rationaliät. Aber am Anfang des vllt. grössten Rückgang der Ölnachfrage die Produktion auch noch zu erhöhen, das hätte man rational auch nicht für möglich gehalten. Hoffentlich sind bald alle Lagerkapazitäten und alle Ölschiffe randvoll. Wer soll das ganze geförderte Öl denn kaufen?  

18.03.20 18:08

2006 Postings, 2870 Tage KorrektorWTI nur noch 22 USD!

Diese Dramatik gab es wohl niemals zuvor in der Börsenzeit. Oder war 1929 schlimmer? - Wir wohl keiner hier sein, der das aktiv erlebt hat.

Es fehlt jetzt nicht mehr viel, das auch Exxon mit angeblich 15 USD Förderkosten oder anvisierten Förderkosten nicht mehr profitabel arbeiten kann. Und für Russland ist heute die Untergrenze der genannten Spanne, mit der man angeblich viele Jahre gut leben kann, erreicht.

Da muss doch jetzt Putin mal aktiv werden und die Notbremse ziehen!  

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