http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE6510BH20100602 Weiteres Schiff mit Aktivisten bleibt auf Kurs in Gazastreifen Dublin (Reuters) - Ungeachtet der israelischen Militäraktion gegen einen Schiffskonvoi in den Gazastreifen bleibt ein weiteres Schiff mit Hilfsgütern auf seinem Kurs in dieselbe Region. "Wir sind entschlossener denn je, unsere Mission fortzusetzen", sagte das Besatzungsmitglied der "MV Rachel Corrie", Derek Graham, am Mittwoch dem irischen Sender RTE. Er rechne damit, dass das Schiff am Freitagabend oder Samstagmorgen die Stelle erreichen werde, an der am Montag das israelische Militär den internationalen Konvoi aufgebracht hatte. Bei der Erstürmung einer türkischen Fähre, die den Konvoi von sechs Schiffen mit Hilfsgütern angeführte, wurden neun Menschen getötet und mehr als 680 festgenommen. Die Militäraktion stieß weltweit auf Empörung. Graham kündigte an, er werde die israelischen Behörden informieren, wo genau sich die Passagiere an Bord befänden. Insgesamt halten sich 15 Aktivisten auf dem Schiff auf. "Ich werde den Passagieren und der Besatzung raten, sich ruhig hinzusetzen und ihre Hände zu zeigen, damit sie es nicht wie am Montag machen können und behaupten, wir hätten sie angegriffen", sagte Graham. "Wir sind eine friedliche Mission." Die israelischen Behörden hatten argumentiert, die Soldaten seien angegriffen worden und hätten sich verteidigt. Der irische Ministerpräsident Brian Cowen sagte, es sollte der "MV Rachel Corrie" erlaubt werden, ihren Einsatz zu beenden. Das Schiff ist Cowen zufolge in irischem Besitz. Die "MV Rachel Corrie" war am Montag von Malta aus in See gestochen. Das umgebaute Handelsschiff gehört pro-palästinensischen Aktivisten und ist nach einer US-Bürgerin benannt, die 2003 im Gazastreifen getötet wurde. An Bord des Schiffes sind medizinische Ausrüstung, Unterrichtsmaterial für Schulen und Zement. Die israelischen Behörden haben angeboten, die "MV Rachel Corrie" zu eskortieren und die zivilen Hilfsgüter zu übergeben. Auch Ägypten sei dazu bereit. Graham zeigte sich jedoch besorgt, dass nicht alle Güter an die Palästinenser ausgeliefert würden. So untersagt Israel die Einführung von Zement in den von ihm abgeriegelten Gazastreifen.
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