Interessanter Beitrag bei W.O:
Reizvoll können Mantelgeschäfte aber auch für Aktionäre sein. Den Anlegern mit dem richtigen Riecher winken gewaltige Profite. Doch das ist nur die schöne Seite der Medaille. Die hässliche Seite ist der Totalverlust bei einer Fehlspekulation. „Nur jede sechste oder siebte Mantelspekulation wird zu einer Erfolgsgeschichte", schätzt Marc Tüngler.
Beim Mantelgeschäft wird die alten Firmenhülle wieder mit Leben erfüllt. Das heißt, der Mantel der traditionsreichen Gesellschaft wird einem Börsenkandidaten umgelegt. Dadurch findet eine Neuausrichtung der börsennotierten Gesellschaft statt, die ihren eigentlichen Geschäftszweck aufgegeben hat. So wurde beispielsweise die Gold-Zack AG, nachdem das schwieriger werdende Geschäft mit Gummibändern nicht mehr zukunftsträchtig erschien, in eine Finanzgruppe umgewandelt. Die ehemalige Rinteln-Stadthagener Eisenbahn AG gab ihren Eisenbahnbetrieb auf und engagierte sich im Immobilienbereich. Die RSE AG gehört heute mehrheitlich zum WCM-Konzern.
Bei den zwei genannten Beispielen haben sich Geduld, Zähigkeit und Scharfsinn früh eingestiegener Aktionäre mit ungewöhnlich hohen Gewinnen bezahlt gemacht. Trittbrettfahrer dagegen haben auch bei aussichtsreichen Mänteln wenig Chancen viel Geld zu verdienen. Gewinnen können bei diesem Geschäft nur diejenigen, die sich möglichst früh eingedeckt haben. Wer zu spät kommt, läuft Gefahr zu verlieren.
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