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Beate Uhse rauscht in die Tiefe
Der Sexartikel-Konzern hat im ersten Halbjahr Verluste verbucht. Der Rest des Jahres wird nicht viel besser, Beate Uhse gibt eine Gewinnwarnung aus. Diese Nachricht ist Gift für die Börse, die Aktie rauscht am Montagmorgen 16 Prozent in die Tiefe. Die nahe Zukunft sieht düster aus für Beate Uhse. Nach roten Zahlen im ersten Halbjahr drohen auch im Gesamtjahr Verluste, weshalb der Erotikkonzern seine alten Jahresziele aufgeben muss. Der Vorstand erwartet nunmehr einen operativen Verlust, wie das Unternehmen am Freitagabend bekannt gab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte 6 ,5 bis 8 Millionen Euro betragen, bislang lag das Ergebnisziel bei plus 3 bis 3 ,5 Millionen. "Die traditionell schwachen Sommermonate stehen noch bevor und die Kluft ist zu groß, um noch aufgeholt zu werden", begründet Vorstandsprecher Serge van der Hooft die Entscheidung. Auch bei den Umsätzen traut sich Beate Uhse nicht mehr so viel zu. 2010 dürften zwischen 204 und 208 Millionen erlöst werden, so die neue Prognose. De facto ist das ein Rückgang von gut zehn Prozent gegenüber den rund 231 Millionen Euro des Vorjahres. Bislang hatte der Konzern immer noch von moderatem Wachstum gesprochen. Aber nach der schlechten Halbjahresbilanz muss man sich den Fakten stellen. Das einst margenträchtige DVD- Geschäft bringt es nicht mehr. Kostenlose Sexfilme im Internet machen zu stark Konkurrenz. Die Erlöse gingen in den ersten sechs Monaten auf 96 Millionen Euro zurück nach 109 ,5 Millionen im ersten Halbjahr 2009. Daher rutschte der Konzern operativ in die roten Zahlen. Das Ergebnis (Ebit) fiel auf minus 6 ,1 Millionen Euro, nach einem Gewinn von knapp 700.000 Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Lifestyle soll's richten Das Unternehmen versucht sich neu auszurichten, zum "Lifestyle-Unternehmen für Erotik". Dieser Prozess kommt nach Aussage des Vorstandssprecher nicht so schnell voran wie erhofft. Der Umkehrtrend werde realistisch betrachtet noch zwei Jahre beanspruchen. Der Prozess der Neuausrichtung sei zeitintensiver als ursprünglich angenommen. Doch van der Hooft gibt sich optimistisch: "Wir werden die Neuausrichtung unseres Konzerns mit noch größerer Vehemenz forcieren, denn unsere Strategie ist richtig." Beate Uhse erwägt Beteiligungsverkäufe Immerhin sei die Finanzierung "vorerst gesichert": Da eine Kündigung von Krediten vorerst ausgeschlossen sei, habe man nun die erforderliche Zeit für Restrukturierungsmaßnahmen und weitere Gespräche mit den Banken, teilte der Konzern mit. Für die weitere Sanierung kündigte der Vorstand an, Beteiligungsverkäufe zu erwägen und weitere nicht operative Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen.
16.08.2010 10 :50
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