Original Article Open Access Published: 03 December 2022 Sedation efficacy of different dose of remimazolam with sufentanil for nerve block in young and elderly patients: a randomized, controlled study https://link.springer.com/article/10.1007/s00540-022-03142-8
Zusammenfassung Zweck Da während einer Nervenblockade häufig Angstzustände und Schmerzen auftreten, wollten wir die Sedierungswirkung verschiedener Remimazolam-Dosen mit Sufentanil bei jungen und älteren Patienten untersuchen.
Methoden In diese randomisierte Studie wurden Patienten im Alter von 18-85 Jahren aufgenommen, die sich einer Nervenblockade unterzogen. Alle Patienten erhielten Sufentanil 0,08 μg/kg zur Analgesie. Junge Patienten (Alter unter 65 Jahre) wurden nach dem Zufallsprinzip in die Kontrollgruppe (Gruppe C, 0,9 %ige Kochsalzlösung), die Remimazolam-Gruppe mit mittlerer Dosierung (Gruppe M, 0,06 mg/kg) und die Remimazolam-Gruppe mit hoher Dosierung (Gruppe H, 0,08 mg/kg) eingeteilt. Ältere Patienten (Alter gr./gl. 65 Jahre) wurden in die Gruppe C, die Gruppe mit niedrig dosiertem Remimazolam (Gruppe L, 0,04 mg/kg) und die Gruppe M randomisiert. Respiratorische Depression und Hypoxie waren die interessierenden Sicherheitsergebnisse.
Ergebnisse Neunzig junge bzw. 114 ältere Patienten wurden in die Studie aufgenommen. Im Vergleich zu den Gruppen C und M hatten die jungen Patienten in Gruppe H die höchste Erfolgsrate bei der Sedierung (80,0 vs. 73,3 vs. 43,3 %, P = 0,006). Ältere Patienten in den Gruppen M und L hatten ähnliche Erfolgsraten bei der Sedierung, die signifikant höher waren als in Gruppe C (78,9 vs. 78,9 vs. 50,0%, P = 0,007). Bei älteren Patienten war das Auftreten von Atemdepression und Hypoxie in Gruppe M tendenziell höher als in den Gruppen L und C (beide P < 0,001).
Schlussfolgerung Remimazolam 0,08 mg/kg bot die beste Sedierungswirkung bei jungen Patienten, während Remimazolam 0,04 mg/kg mit dem Trend zu weniger respiratorischen Nebenwirkungen für ältere Patienten optimaler war.
Registrierung der Studie http://www.chictr.org.cn/showproj.aspx?proj=122016
Es ist immer noch umstritten, ob Sedierung und Analgesie routinemäßig für die Nervenblockade vorgeschlagen werden sollten [5]. Die Sedierung ist die gängigste Methode zur Linderung von Angst und Schmerzen, bei der der Patient bei vollem Bewusstsein gezielt auf verbale Befehle oder leichte taktile Stimulationen reagieren kann [6]. In einer großen Registeranalyse, an der 42 654 Patienten teilnahmen, war die Sedierung bei Nervenblockaden im Vergleich zum Wachzustand mit einer 20 %igen Verringerung der Wiederholungsversuche und einer 40 %igen Verringerung des Versagens der Blockade verbunden [7]. Die Gegenmeinung argumentiert, dass die Verwendung von Sedativa und Analgetika (z. B. Midazolam und Opioide) das Risiko von Übersedierung, Hypoxie, Übelkeit und Erbrechen erhöht [7]. Die Wahl der optimalen Medikamentendosis kann dazu beitragen, diese unerwünschten Ereignisse zu verringern [8]. Ein potenzielles Risiko besteht jedoch nach wie vor, da herkömmliche Sedativa in der Regel eine relativ lange Wirkzeit haben, die viel länger ist als die Zeit, die für die Durchführung einer Nervenblockade benötigt wird; so beträgt beispielsweise die Eliminationshalbwertszeit von Midazolam etwa 2 Stunden [9].
Remimazolam, ein ultrakurz wirksames Benzodiazepin, bietet den Vorteil eines schnellen Wirkungseintritts und einer relativ kurzen Erholungszeit mit einer kontextabhängigen Halbwertszeit von nur 6,8 Minuten [10, 11]. Studien haben gezeigt, dass Remimazolam bei Patienten, die sich einer Endoskopie unterziehen, eine bessere Sedierungswirkung als Midazolam oder Propofol aufweist [12, 13]. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Remimazolam bei der Nervenblockade ist jedoch nur begrenzt belegt.
In der vorliegenden Studie wurde die Sedierungswirkung verschiedener Remimazolam-Dosen in Kombination mit Sufentanil bei jungen bzw. älteren Patienten untersucht, die sich einer Nervenblockade unterzogen.
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