Rohstoffe: Wochenrück- und Ausblick
Energie
Wie erwartet setzten die Rohölpreise ihre massiven Preisanstiege, getrieben durch die starke Unterstützung der Spekulanten, auch in dieser Woche weiter fort. So notiert WTI zur Lieferung im April gegenwärtig bei 102,17 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.
Brent Crude zur Lieferung im April notiert gegenwärtig bei 100,72 US-Dollar pro Barrel an der ICE Futures Exchange in London. Zuvor war das leichte süße Rohöl auf ein Hoch bei 103,05 US-Dollar gestiegen. Das entspricht dem höchsten Preis seit Beginn des Handels im Jahre 1983.
Ausschlaggebend für die Preisentwicklung zeichnete sich auch in dieser Woche der massive spekulative Faktor, der die fundamentalen Beweggründe völlig überlagert.
Die Kombination aus der US-Dollar-Schwäche und des massiven inflationären Drucks zeigten erheblichere Auswirkungen auf das Verhalten der Marktteilnehmer als andere Indikatoren. Investoren, vor allem Fonds, verlagern gegenwärtig massiv ihr Kapital in die Rohstoffmärkte, als Absicherungsstrategie.
Zudem erhielten die Preise Unterstützung aufgrund des massiv schwachen US-Dollars. Der US-Dollar war im Verlauf des heutigen Handelstages auf ein Rekordtief von 1,5239 USD gegenüber dem Euro gefallen. Das entspricht dem tiefsten Stand seit Einführung des Euro im Jahre 1999.
Später konnte der US-Dollar wieder auf 1,5188 USD gegenüber dem Euro zulegen, was ausschlaggebend war für den leichten Preisrückgang des Rohöls von seinem Rekordhoch.
Unterstützung erhalten die Preise zusätzlich durch die Haltung der OPEC, die sich trotz des Drucks aus den USA, nach wie vor weigert ihre Produktion auszuweiten.
Fundamentale Daten hatten in dieser Woche so gut wie keinen Einfluss auf das Verhalten der Marktteilnehmer und damit auch nicht auf die Rohölpreisentwicklung. So hat sich mittlerweile die türkische Armee aus dem Nordirak zurückgezogen, nach einer Woche heftiger Kämpfe mit Mitgliedern der kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Zudem zeigten auch die neuesten US-Lagerbestandsdaten eine Abschwächung der Rohölnachfrage in den USA. So stiegen die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche um 3,23 Millionen Barrel auf 308,5 Millionen Barrel an. Damit sind die Vorräte in der siebten Woche in Folge angestiegen, mittlerweile auf den höchsten Stand seit November. Die Lagerbestände liegen damit um 7% höher als der Fünf-Jahres-Durchschnitt für die gegenwärtige Periode.
Edelmetalle
Für die Preisentwicklung der Edelmetalle galten auch in dieser Woche weiterhin die gleichen Indikatoren für die erwarteten Preisgewinne. So setzten die Goldpreise wie erwartet ihre Rallye auch in dieser Woche weiter fort.
Der massive inflationäre Druck, in Verbindung mit der bestehenden US-Dollar-Schwäche treibt die Preise und unterstützt die Kapitalverlagerung in Edelmetallinvestitionen, als Absicherungsstrategie. Unterstützung erhielten die Preise auch durch sich mehrende Spekulationen in Bezug auf weitere Leitzinssenkungen durch die FED.
Nachdem die USA weiterhin schlechte Wirtschaftsdaten veröffentlichen mehren sich die Überlegungen dahingehend, dass der FED möglicherweise keine Wahl bleibt als den Leitzinssatz Mitte März ein weiteres Mal abzusenken.
Gold zur Lieferung im April notiert gegenwärtig bei 974,40 US-Dollar pro Feinunze an der NYMEX. Gold im Spotmarkt notiert gegenwärtig bei 973,50 US-Dollar pro Feinunze in New York. Der London Gold Fix PM wurde bei 971,50 US-Dollar pro Feinunze festgesetzt.
Silber zur Lieferung im April notiert gegenwärtig bei 19,78 US-Dollar pro Feinunze an der NYMEX.
Basismetalle
Auch die Basismetalle erhielten ähnlich den Rohölpreisen, weiterhin Unterstützung durch den Kapitalfluss in die Rohstoffmärkte. Investoren fragen in der gegenwärtigen Situation des Misstrauens in den US-Dollar und steigender Inflation Alternative Anlagen nach. Hierzu gehören auch die Basismetalle die gegenwärtig eher einen neutralen fundierten Ausblick verdienen. So notieren sie mehrheitlich in Korrelation zu den anderen Rohstoffklassen.
Kupfer beispielsweise erhält zwar Unterstützung aufgrund der nach wie vor grundsätzlich intakten Nachfrage aus China. Doch das gegenwärtige Bild wirkt leicht verzerrt durch weiterhin steigende Lagerbestände an der Shanghaier Rohstoffbörse. Shanghai meldete einen Anstieg auf 48.885 Tonnen an Kupfer.
Zeitgleich meldete die LME einen Rückgang der Lagerbestände auf 144.850 Tonnen an Kupfer. Das bedeutet, dass sich im Grunde lediglich die Kupfervorräte von einer Börse an die andere verschieben. Dies aufgrund von zuvor abgeschlossenen Lieferverträgen, welche noch unter günstigeren Konditionen zustande gekommen sind. Kupfer notiert gegenwärtig bei 3,85 US-Dollar pro Pfund auf dem Spotmarkt.
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