Es sieht so aus, als würde das Unternehmen demnächst praktisch in die Hände der Anleihegläubiger gelegt werden müssen. Das ist ja rechnerisch leicht nachzuvollziehen: Anleihegläubiger halten 100 Mio., die Unternehmenskapitalisierung liegt aktuell irgendwo zwischen 4 und 8 Mio. Ripplewood hat jetzt einfach mal das Handtuch geworfen, vermutlich kennen die schon ungefähr den Deal, der da laufen soll, und der wird dann wohl auf eine extreme Verwässerung hinauslaufen. Vielleicht geht das Richtung 150 oder 250 Millionen Aktien, dann Zusammenlegung 10:1, damit der Kurs wieder nach eine richtigen Aktie aussieht ... Interessant ist nur noch, welche Strategien die Fonds verfolgen, die sich billig in die Anleihe eingekauft haben und jetzt gegen Nieding kandidieren bei der Gläubigerversammlung. So weit man das von außen recherchieren kann, ist zumindest der eine Fonds offenbar ein Turnaround-Spezialist, die also das Unternehmen retten will, um dann binnen 2 oder 3 Jahren einen beträchtlichen Gewinn zu erzielen. Wenn die im Schnitt zu 20% - 25% Anleihen eingesammelt haben, vllt auch hintenrum von Großinvestoren eine großes Paket haben, dann erwerben die damit das Unternehmen ziemlich preiswert. Dann Kapitalrestrukturierung, Alt-Aktionäre werden bedeutungslos, Turnaround, und von den 300% bis 500% Profit können die Jungs ganz gut leben ... Die Ripplewoods haben jetzt einfach den Ereignissen vorgegriffen. Wenn sie demnächst nur noch 4% des Aktienkapitals stellen (oder weniger), dann gibt's auch keine Aufsichtsratsmandate mehr, da haben sie jetzt einfach kapituliert. (Erstaunlich spät dran, die Superprofis.)
|