▍ Rekordsommer 2006

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eröffnet am: 18.07.06 20:41 von: Happy End Anzahl Beiträge: 57
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20.07.06 11:02

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndUSA: Eine einzige glutrote Masse

SPIEGEL ONLINE - 20. Juli 2006, 10:51
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http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,427604,00.html

Hitzewelle in den USA
 
Eine einzige glutrote Masse

Aus Chicago berichtet Marc Pitzke

Europa stöhnt über die Hundstage, die US-Bürger über die "dogs days": Etliche Menschen kamen bei immer neuen Temperaturrekorden bereits um. Im Death-Valley wurden 51 Grad gemessen. In Chicago und New York gab es Stromausfälle, Verkehrsnetze brachen zusammen.

Chicago - Thabo Johnson steht schweißüberströmt mitten auf dem Rasen des "Soldier Field", des gigantischen Football-Stadions im Herzen Chicagos. "Ich bin Hitze gewöhnt", sagt der 24-jährige Sprinter aus Südafrika. "Doch das hier ist ja wie zu Hause."

Johnson ist einer von fast 13.000 Athleten aus der ganzen Welt, die gerade in Chicago an den Gay Games VII teilnehmen, der schwul-lesbischen Olympiade, die im "Soldier Field" vom Bürgermeister Richard Daley persönlich eröffnet wurde. Eine wärmere Woche hätten sich die Sportler kaum aussuchen können: Wie Europa ächzen auch die USA unter einer tödlichen Hitzewelle, die ganz Nordamerika seit fünf Tagen mit Rekordtemperaturen überrollt.

In 46 der 50 US-Bundesstaaten überschritt das Thermometer diese Woche 32 Grad Celsius. In den Great Plains wurden über 38 Grad gemessen, in New York City war es wärmer (38,5 Grad) als in Miami (36,7 Grad), und im kalifornischen Tal des Todes kletterten die Temperaturen zeitweise sogar auf 51 Grad. Dutzende Menschen kamen bereits ums Leben.

Klimagekühlte Gehwege

Die Wetterkarte der Zeitung "USA Today", sonst ein Flickenteppich aus blauen (kühleren) und roten (wärmeren) Zonen, zeigt den gesamten Kontinent seit dem Wochenende als eine einzige, glutrot verschmolzene Hitzemasse. Und mitten drin backt Chicago, die Millionenstadt im Mittleren Westen, die ihren heißesten Juli seit drei Jahrzehnten erlebt.

Die Organisatoren der Gay Games mussten die Schichten der Freiwilligen halbieren, die bei den Sportveranstaltungen Wasser austeilen: Auch die Helfer waren völlig dehydriert - und klappten zusammen. Open-Air-Wettbewerbe wie Triathlon und Beach Volleyball wurden wegen der Hitze auf die frühen Morgenstunden kurz nach Sonnenaufgang verlegt.

Denn mittags begann die ganze Stadt bei Temperaturen von über 37 Grad zu glühen. An der Michigan Avenue, der als "Magnificent Mile" bekannten Luxus-Einkaufsmeile von Downtown Chicago, hatten viele Läden gestern ihre Türen geöffnet, um mit ihren Klimaanlagen auch die Gehwege abzukühlen. Trotz der Hitze marschierten mehr als 10.000 Demonstranten durch die Innenstadt, um für Immigrantenrechte zu protestieren.

Die "Dog Days of 2006"

Kinder tobten im Wasser der gigantischen, 18 Meter hohen Crown Fountain im Millennium Park, über den selbst vom Michigan-See her ausnahmsweise mal keine kühle Brise wehte, sondern nur schwüle Ofenluft. Bürgermeister Daley funktionierte Hunderte Bürogebäude und Schulen in "Kühlzentren" um, in deren eiskalten Lobbys Tausende Zuflucht suchten.

Allein in Chicago erlagen bisher mindestens sieben Menschen den Folgen der Hitze; in South Bend im Nachbarstaat Indiana kam ein dreijähriger Junge um, der sich aus Versehen in einem parkenden Auto eingeschlossen hatte. Dass es im Mittleren Westen nicht zu einer größeren Katastrophe kam, schreiben die Behörden den frühen Warnungen an die Bürger zu. "Die meisten Chicagoer nahmen sich das zu Herzen", sagte der Gesundheitsbeauftragte Terry Mason. 1995 waren bei einer ähnlichen Hitzewelle in Chicago 500 Menschen verendet.

Auch anderswo führten die "Dog Days of 2006" zu Elend, Frustration und Lebensgefahr. Mit Temperaturen von fast 38 Grad war New York eine der am schlimmsten betroffenen Städte.

Nur die Eisbären freuten sich

In Manhattan brach das U-Bahn-System, das täglich fast fünf Millionen Passagiere befördert, am Dienstag zur Rush Hour fast komplett zusammen, nachdem die Hitze zu Stromausfällen in Ampeln und Weichen geführt hatte und sich an einigen Stellen die Gleise verbogen. Zu Tausenden drängelten sich die Menschen auf den (nicht klimatisierten) Bahnsteigen, andere mussten aus heißen Waggons evakuiert werden. In Queens blieb eine Hochbahn zwei Stunden lang in der Sonne stecken. Der Sunrise Highway, der hinaus nach Long Island führt, musste streckenweise gesperrt werden: Der Asphalt schmolz weg.

Auch auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia fiel fast den ganzen Dienstag lang der Strom aus. Die Fluggesellschaften American Airlines und Delta mussten über 60 Flüge streichen, was wiederum zu einem Dominoeffekt und landesweitem Chaos im Liniennetz führte.

In vielen Stadtteilen kam es wegen der auf Hochtouren surrenden Klimaanlagen zu stundenlangen Blackouts, von denen mehr als 10.000 Haushalte betroffen waren. Die New Yorker Stromgesellschaft Con Edison drosselte daraufhin vorsichtshalber die Voltzahl, um einen flächendeckenden Stromausfall wie im August 2003 zu verhindern. Selbst im Rathaus ließ Bürgermeister Mike Bloomberg das Licht abschalten, um Energie zu sparen. Nur den Polarbären Gus und Ida im Central Park Zoo ging es bestens: Sie verkrochen sich in einem auf 15 Grad abgekühlten Ruheraum des Zoos.

Canyon-Wanderung in den Tod

Die Hitze hielt auch den Westen der USA fest im Griff. Kalifornien stellte am Montag mit 46.561 Megawatt seinen Tagesrekord im Stromverbrauch vom letzten Sommer ein. In den San Bernardino Mountains zerstörten Buschfeuer mindestens 163 Gebäude, darunter 45 Wohnhäuser, sowie Millionen von Bäumen. In Montana brannten über 60.000 Hektar. In der Nähe von Boulder starb ein 29-Jähriger bei einem Survival-Kurs, im Canyonlands National Park verlor eine 16-jährige Schülerin bei über 43 Grad den Anschluss an ihre Wandergruppe und kam ums Leben. Und in Arizona griff die Grenzpolizei mehr als hundert illegale Einwanderer auf, die bei 40 Grad Hitze drei Tage lang ohne Wasser von Mexiko aus durch die Wüste geirrt waren. Drei überlebten diese Odyssee nicht.

Eine Unwetterfront mit Windgeschwindigkeiten von 66 Meilen pro Stunden brachte gestern im Mittleren Westen und Nordosten zwar kurz Abkühlung, sorgte aber für neue Probleme: In Maine wurden Dächer abgedeckt, im Hafen von Providence, Rhode Island geriet ein 200-Meter-Öltanker in Brand. In Vermont wurden Dutzende verletzt, als ein Gewitter eine buddhistische Begegnungsstätte verwüstete, in Michigan wurde eine Frau vom Blitz erschlagen.

Chaos nach dem Hitzechaos auch in Pennsylvania und New Jersey: Eine halbe Million Menschen muss dort erneut ohne Strom auskommen - die Leitungen wurden durch den Sturm zerfetzt.

 

20.07.06 11:06

8303 Postings, 8531 Tage maxperformancesagt man das jetzt so?!?

"1995 waren bei einer ähnlichen Hitzewelle in Chicago 500 Menschen verendet."


gruß Maxp.  

20.07.06 11:11
6

439 Postings, 7379 Tage The Brainund was machen die Eisbären im Sommer?



Softeis!!!!!!!!!

Gruß
The Brain  
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20.07.06 14:58

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndTrotz Hitze die Stromversorgung ungefährdet?

Energiekonzerne sehen trotz Hitze die Stromversorgung ungefährdet

Trotz Problemen bei einzelnen Kraftwerken infolge der Hitzewelle haben die Verbraucher nach Angaben der Betreiber derzeit keine Stromausfälle zu befürchten.

Die Einsatzplanungen seien so angelegt, dass genügend Reserven vorhanden seien, sagte Ludger Mohrbach vom VGB PowerTech, dem europäischen Verband der Strom- und Wärmeerzeuger, am Donnerstag zu AFP. Er verwies auch darauf, dass ein Großteil der Kraftwerke mit Kühltürmen ausgerüstet und deshalb von den steigenden Flusstemperaturen nicht betroffen sei. Probleme mit der Kühlung können potenziell nur in solchen Anlagen auftreten, die ihr Kühlwasser direkt aus den Flüssen beziehen.

Wegen der hohen Temperatur der Weser musste das Akw Unterweser seine Leistung auf bis zu 30 Prozent drosseln, wie ein Sprecher von Eon Energie mitteilte. Auch ein großes Steinkohle-Kraftwerk in Voerde musste wegen der drohenden Überhitzung des Rheins die Kühlwasser-Entnahme einschränken. Das Kraftwerk werde deshalb stundenweise um ein Drittel runtergefahren, sagte ein Sprecher der Zeitung der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe).

Laut Mohrbach ist die Wassertemperatur der meisten Flüsse für die Kraftwerke derzeit noch nicht problematisch. Im Gegensatz zur Weser gebe es beispielsweise an der Elbe und der Isar bisher noch keine Probleme. Auch der Eon-Energie-Sprecher hob hervor, dass die Stromversorgung noch lange nicht gefährdet sei. Das Akw Unterweser mache mit einer Leistung von 1300 Megawatt nur einen kleinen Bruchteil der Stromleistungen von insgesamt 30.000 Megawatt aus, die sein Unternehmen zur Verfügung stelle. So habe es auch während des "Jahrhundertsommers" 2003 keine Stromausfälle in Deutschland gegeben.
 

20.07.06 19:23
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95441 Postings, 8511 Tage Happy EndBrütende Hitze auf der britischen Insel

Brütende Hitze auf der britischen Insel

Der Straßenbelag hat zu schmelzen begonnen und die Temperatur in Doppeldecker-Bussen ist über 50 Grad gestiegen. Im Land des Regens sind die Briten mit der Hitze überfordert und wagen den verbotenen Griff zum Wasserschlauch.

Von wegen Cool Britannia. Kein Mensch spricht in London derzeit noch davon, wie cool das Leben auf der Insel sein kann. Und kaum jemand kann sich daran erinnern, dass man in früheren englischen Sommern noch fast jedes Gespräch mit der Klage über den Nieselregen eröffnen konnte. Stattdessen redet von der Queen bis zum Busfahrer jeder darüber, wie er mit der Hitze zurecht kommt. Oder vielmehr nicht. Das passende Wort zur allgemeinen Stimmung fand das Boulevardblatt "Daily Mirror": Grill Britannia.

Mit 36,5 Grad wurde am Mittwoch der heißeste Juli-Tag auf der britischen Insel seit fast einem Jahrhundert gemessen. So viel Sonnenschein sind die Briten normalerweise allenfalls aus dem Badeurlaub fern der Heimat gewohnt - und meistens nicht einmal dort, wie viele rotverbrannte Rücken und Gesichter auf Mallorca oder an der Costa Brava immer wieder beweisen.

"Auf solches Wetter nicht eingestellt"

Der eigenen Schwächen ist man sich durchaus bewusst. "Wir neigen dazu, in der Sonne ein wenig durchzudrehen", gab die Sonnenanbeterin Juliet Robinson diese Woche im Schwimmbad des Londoner Stadtteils Cheltenham zu Protokoll. "In einem Land wie diesem sind wir auf solches Wetter nicht wirklich eingestellt."


Und in der Tat: Trotz der brütenden Hitze liegt in den Londoner Parks und Schwimmbädern die Mehrheit der Besucher immer noch voll in der Sonne. In der U-Bahn kommt es immer wieder zu Verspätungen, weil man auf Innen-Temperaturen von bis zu 47 Grad nicht eingerichtet ist. Am schlimmsten ist es im Oberdeck der Doppeldecker-Busse. Dort ist es derzeit nicht selten mehr als 50 Grad heiß. An manchen Stellen hat sogar der Straßenbelag schon zu schmelzen begonnen.

Gelockerter Perückenzwang

Trotzdem wahren viele Engländer immer noch die Kleiderordnung. Die Busfahrer zum Beispiel dürfen am Arbeitsplatz keine kurzen Hosen tragen. Im Regierungsviertel Westminster sowie im Finanzdistrikt in der City sind die meisten Männer weiterhin mit Anzug und Krawatte unterwegs. Immerhin wurde im Unterhaus nun erlaubt, das Jackett abzulegen. Und an den Gerichten wurde der Perückenzwang gelockert.

Auch mit den strikten Bewässerungsrichtlinien, die wegen der extremen Dürre und des veralteten Leitungsnetzes in London schon seit einigen Monaten in Kraft sind, nimmt man es angesichts der jüngsten Hitzewelle nicht mehr so genau. Seit sogar Königin Elizabeth II. bei ihrer Gartenparty über den schlechten Zustand der Blumen klagte, greifen viele Londoner trotz Verbots wieder zum Wasserschlauch, um den Garten zu besprengen. Der Nachbar wird einen schon nicht verpfeifen.


Christoph Sator/DPA  

20.07.06 21:57

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndIst übrigens muschelig warm hier oben...

21.07.06 09:37

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndKernkraftwerke werden zurückgefahren

Wegen der gestiegenen Fluss-Temperaturen haben mehrere Energieversorger trotz erhöhten Stromverbrauchs die Leistungen der Atomkraftwerke gedrosselt.

Im Kraftwerk Krümmel wurde die Leistung um 25 Prozent zurückgefahren, in Brunsbüttel um 20 Prozent, wie ein Sprecher des Stromversorgers Vattenfall am Donnerstag mitteilte. Grund für die Maßnahme sei das warme Elbwasser, das als Kühlwasser für die Anlagen verwendet wird. Durch die Nutzung des Flusswassers würde sich die Elbe noch weiter aufheizen, was schädliche Folgen für Fische und andere Lebewesen haben könnte.

„Das Wasser, das wir nach der Nutzung wieder in den Fluss leiten, darf nicht wärmer sein als 30 Grad. Da die Elbe aber schon etwa 26 Grad warm ist, ist der Spielraum inzwischen zu klein geworden“, sagte der Sprecher. Für das Kraftwerk selbst sei das wärmere Kühlwasser aber kein Problem. Auch die Stromversorgung sei durch die verringerte Leistung nicht gefährdet, sagte der Sprecher.

Betroffen von der Hitze sind alle Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke, die keine Kühltürme haben und deshalb auf Flusswasser angewiesen sind.

Auch die Weser zu warm

Auch E.ON drosselte wegen der durch die Sommerhitze gestiegenen Flusstemperatur den Betrieb seines Atomkraftwerks Unterweser. Ein Sprecher sagte, die Leistung des Kraftwerks sei zeitweise um 30 bis 70 Prozent reduziert worden. Die verminderte Leistung könne jederzeit durch andere Kraftwerke kompensiert werden. Bei der Hitzewelle vor drei Jahren hatte die EnBW ihr Atomkraftwerk in Obrigheim zeitweise ganz abgeschaltet, weil das Wasser des Neckar zu warm geworden war. Danach waren die Vorschriften für die Temperatur des Kühlwassers vorübergehend gelockert worden.

Auch ein großes Steinkohle-Kraftwerk der Steag im nordrhein-westfälischen Voerde musste wegen der drohenden Überhitzung des Rheins die Kühlwasser-Entnahme einschränken. „Das Kraftwerk wird stundenweise um ein Drittel runtergefahren“, erklärte ein Sprecher.

Gleichzeitig steigt nach Aussage eines RWE-Sprechers wegen der Hitze der Strombedarf . Halte sie weiter an, könne die Versorgung wie beim vergangenen „Jahrhundertsommer“ 2003 deutlich beeinträchtigt werden.  

21.07.06 10:14
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95441 Postings, 8511 Tage Happy EndHitze wie im Rekordsommer 2003

SPIEGEL ONLINE - 20. Juli 2006, 14:43
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http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,427745,00.html

Extremwetter
 
Hitze wie im Rekordsommer 2003

Er ist erst halb vorbei - und hat noch das Zeug zum Rekordsommer. Mit den Extremwerten von 1947 und 2003 konnte die Hitze dieses Jahres bislang mithalten. Unangenehm ist sie, weil kühle Unterbrechungen fehlen. Darin sehen Klimaforscher ein neues Wetter-Phänomen.

Jahrhundertsommer, Jahrhundertwinter, Jahrhundertflut - "ich finde all diese Redewendungen idiotisch", sagte Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Einen statistischen Hintergrund kann man durch solche Beziehungen nicht absichern."

Einzelne , interessieren da wenig. In Potsdam vergleichen die Wissenschaftler die Profile ganzer Sommer miteinander. Momentan sieht es so aus, als hätte die Sommerhitze 2006 das Zeug zum Rekordbrecher. "Wir sind nicht weiter als 2003 - aber auch nicht dahinter zurück", sagte Gerstengarbe zu SPIEGEL ONLINE. Mit 33 Sommertagen mit mindestens 25 Grad Celsius im Schatten und 12 heißen Tagen von mindestens 30 Grad Celsius zähle der diesjährige Sommer zwar erst halb soviel wie vor drei Jahren - aber der Juli sei ja noch nicht vorbei, und der August komme auch noch.

Sommer ohne Kühlung häufen sich

Der Sommer 2003 - wie viele andere als "Jahrhundertsommer" bezeichnet - gilt als eines der extremsten Wettereignisse der letzten 100 Jahre. Er hatte europaweit rund 35.000 Hitzetote gefordert. Zwar zeigt das Potsdamer Archiv der Tagestemperaturen für den Sommer 1947 sogar noch drei Sommertage mehr, als es 2003 gab. Allerdings kam die Hitze "in Scheibchen" über das Nachkriegsdeutschland, sagte Gerstengarbe. Die ununterbrochene Folge von Sommertagen und heißen Tagen mache "das Ganze erst so unangenehm".

Während es einzelne Jahre mit ähnlich heißen Sommern schon früher gegeben habe, sei die direkte Abfolge neu. Seit 1893 werden in Potsdam die Temperaturen ununterbrochen gemessen. "Von den zehn heißesten Sommern lagen sechs in den letzten zwei Jahrzehnten", sagte Gerstengarbe. In Westdeutschland, besonders am Oberrhein würden höhere Einzeltemperaturen gemessen. Übers Jahr gerechnet und für ganz Deutschland seien die Messungen in der Potsdamer Station aber ein guter Mittelwert.

Rekordsommer
JahrSommertage
(25°C oder mehr)
Heiße Tage
(30°C oder mehr)
19477126
20036823
bislang 20063312
Quelle: Potsdam-Insitut für Klimafolgenforschung

Ob dieser Sommer die Rekorde von 1947 und 2003 aber übertreffen wird, lässt sich erst klären, wenn die Marke von 69 beziehungsweise 72 Sommertagen in den Büchern der Potsdamer erreicht sind. Klimaforscher kennen auch solche Sommer, die stark starten, um dann in Dauerregen und Kälte zu vergehen.

Bis Mitte nächster Woche rechnen Meteorologen mit keiner Wetteränderung. Wie es danach jedoch weitergeht, ist unklar. Als Faustregel für Wettervorhersagen gilt: Drei Tage kann man gut vorhersagen, sechs Tage schlecht, alles weitere überhaupt nicht. "Was im August abgeht, ist offen", sagte Gerstengarbe.

stx

 

22.07.06 09:21

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndMit Eiswürfeln bitte aufs Klo!

SPIEGEL ONLINE - 21. Juli 2006, 16:13
URL: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,427962,00.html

Hitze am Arbeitsplatz
 
Mit Eiswürfeln bitte aufs Klo!

Man möchte schon den ersten Aufguss starten, da fällt einem ein, dass man im Büro sitzt und nicht in der Sauna. Die Temperaturen, die dieser Tage an manchem Arbeitsplatz herrschen, sind eine Zumutung. Dabei spricht der Gesetzgeber von einer maximalen Büro-Temperatur von 26 Grad.

Hamburg - So locker wie der Betreiber einer Trierer Wäscherei können es dieser Tage wohl nur wenige angehen: Er arbeitet zurzeit in Badehose, seine Frau trägt Bikini während des Waschens. "Im Raum sind 37 Grad, an der Heißmangel ist es sogar noch wärmer. Und wir haben ja keinen Publikumsverkehr, da stört das niemanden", sagt er fröhlich. Zwischendurch springen die beiden in den Swimmingpool im Garten, denn die Wäscherei ist direkt an das Wohnhaus angeschlossen.

Für die meisten anderen Arbeitnehmer in Deutschland gilt: Wehe dem, der nicht in einem Büro mit gut funktionierender Klimaanlage arbeitet. Da heißt es, sich durchzuschwitzen bis zum Feierabend. Denn einfordern lassen sich ein kühler Arbeitsplatz oder gar Hitzefrei für Erwachsene nur in Ausnahmefällen. Die gültige Arbeitsstätten-Richtlinie empfiehlt zwar Raumtemperaturen von höchstens 26 Grad, doch ein rechtlicher Anspruch lässt sich daraus nicht ableiten.

Verbindlich ist nur die Arbeitsstättenverordnung, und die ergeht sich in bürokratischer Schwammigkeit: Wenn "aus betriebstechnischer Sicht keine spezifischen Anforderungen an die Raumtemperatur" bestünden, müsse diese "gesundheitlich zuträglich" sein.

Wann das der Fall ist, ist offensichtlich Interpretationssache, wie ein Blick in Internetforen und Beratungschats zeigt. Von 45 Grad und mehr am Arbeitsplatz ist da nicht selten die Rede. Und bei den Klamotten zu sparen komme gar nicht gut, warnen Experten.

Während Schüler beim Sport umkippen und Ärzte von unzähligen Hitzeopfern in der Notaufnahme berichten, warnen Etikette-Fachleute stattdessen dringlich davor, wegen der tropischen Temperaturen im Geschäftsleben die Haltung zu verlieren. Da heißt es: Lieber das Jackett anbehalten und umkippen als zu leger aufzutreten. Wie üblich dürfe das schweißtreibende Herren-Kleidungsstück um Gottes Willen erst dann abgelegt werden, wenn es der Gastgeber vorgemacht hat, erklärt etwa Benimm-Expertin Nandine Meyer in der Zeitschrift "Guter Rat". Und die Krawatte gehöre auch dieser Tage natürlich an den Hals, und wehe, wenn sie nicht bis zur Gürtelschnalle reicht. "Das macht einen äußerst schlampigen Eindruck."

"Absolut tabu sind auch jetzt ein aufgeknöpftes Hemd und eine nur lose gebundene Krawatte", sagt die Beraterin weiter. Auch nackte Frauenbeine unterm Rock seien bei formellen Terminen ein absolutes No-No. Den Schweiß, der in die Nylons rinnt, sieht man schließlich nicht. Einzig, wer nur im Büro arbeite und keine Außentermine habe, könne Jacke und Krawatte ablegen - kurze Hosen dagegen seien unverzeihlich.

Auch sonst hat die Etikette-Fachfrau hilfreiche Tipps. So ist es okay, sich den Schweiß von der Stirn mit einem Kleenex abzutupfen. Wer sich aber etwa mit einem Eiswürfel über das glühende Gesicht fahren will, solle das doch lieber auf der Toilette tun. Dort kann er sich dann auch gleich einer der zahlreichen Waschungen unterziehen, die die Benimm-Expertin vorschlägt.

Einziger Trost für dampfende Bürohengste mag die Vorstellung sein, dass es noch weit schlimmer kommen kann. Hart trifft es etwa Bauarbeiter oder Dachdecker. Sie müssen wegen der Hitze zurzeit oft schon um 5.30 Uhr antreten. "Auf Flachdächern können bei diesem Wetter Temperaturen von bis zu 90 Grad entstehen", erklärt etwa der Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbands der Dachdecker, Uwe Klehn.

Deshalb müssen die Arbeiter dort oft schon um halb sechs Uhr ran - sehr zum Unmut mancher Nachbarn der Baustellen. "Ich kann da nur um Verständnis bitten", kontert Klehn die zahlreichen Beschwerden. Die IG Bau fordert jetzt sogar ein Schönwettergeld für Menschen, die unter freiem Himmel arbeiten müssen.

ase/AFP/dpa

 

22.07.06 09:30

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndTropenhitze und Sommerstürme

Tropenhitze und Sommerstürme

Meteorologen erwarten schwül-heißes Wochenende - Radfahrer an Hitzekollaps gestorben  

Frankfurt/Main - Wer viel schwitzt, der trinkt auch viel: Wegen des starken Sommerdursts hat der Discounter Aldi Süd mit Lieferengpässen bei Mineralwasser und Erfrischungsgetränken zu kämpfen. Bei der Belieferung einzelner Filialen habe es «unerwünschte Engpässe» gegeben, berichtete die «Rheinpfalz» (Samstagausgabe) unter Berufung auf das Unternehmen. Aldi habe reagiert und sei dabei, die Vorräte wieder aufzustocken. Denn es bleibt heiß: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte für das Wochenende nur wenig Linderung durch Gewitter voraus.

Laut Vorhersage bleiben die Temperaturen über 30 Grad. Zwar sollen Tiefausläufer am Wochenende Schauer und Gewitter bringen, statt Abkühlung sorgt aber feuchtwarme Luft aus Frankreich für schwüle Hitze. Auch die kommende Woche bleibt wohl hochsommerlich warm. «Die weiteren Aussichten sind nicht erfrischend, da bleibt zunächst nur der Trost, dass die Tage wieder kürzer werden», erklärte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert.

Die Hitze blieb nicht ohne Folgen: Im oberpfälzischen Trichenricht starb ein 43-jähriger Fahrradfahrer an einem Kreislaufkollaps, als er nach einer Panne seine herausgesprungene Kette reparieren wollte. «Möglicherweise musste er sich beim Einhängen der Kette anstrengen, so dass es wegen der Hitzegrade zu einem Kreislaufzusammenbruch mit Herzinfarkt kam, was zum Tod des Mannes führte», sagte ein Polizeisprecher. In Augsburg hatte es bereits am Donnerstag zwei Badeunfälle gegeben: Dabei ertranken ein 85-jähriger Rentner in einem Kanal sowie ein 59-Jähriger in einem Badesee.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes wies unterdessen die Forderung der IG Bau nach einem besseren Schutz von Bauarbeitern vor der Hitze zurück. Der Tarifvertrag erlaube einen völlig flexiblen Umgang mit der Arbeitszeit, erklärte Vizepräsident Frank Dupré. Ein Hitzefrei auf Baustellen sei möglich, wenn die Situation dies erfordere. Neue Regelungen seien deshalb nicht nötig. Der IG-Bau-Vorsitzende Klaus Wiesehügel hatte am Donnerstag zusätzliche Pausen im Schatten, Getränke und T-Shirts mit UV-Schutz auf Baustellen gefordert.


Schnappauf fordert Bürger zum Wassersparen auf

Der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf forderte die Bürger zum Wassersparen und zum Verzicht auf das Rasensprengen auf. Bei wenigen, sehr kleinen Wasserversorgern könne es zu Engpässen kommen, erklärte der CSU-Politiker in München. Landesweit sei die Trinkwasserversorgung jedoch trotz Hitze sichergestellt, sagte Schnappauf.

In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen sowie in Ostdeutschland herrschte unterdessen hohe Waldbrandgefahr. Die baden-württembergische Feuerwehr setzte deswegen Luftaufklärer ein.

Trotz der Hitze wüteten in mehreren Teilen Deutschlands in der Nacht zum Freitag heftige Unwetter. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland mussten Feuerwehren Keller auspumpen oder umgestürzte Bäume wegräumen. Allein im niedersächsischen Landkreis Stade zählte die Feuerwehr 60 Einsätze. Im Landkreis Northeim setzte ein Blitzschlag ein Wohnhaus in Brand. In Schleswig-Holstein begrub ein etwa 20 Meter langer Baum zwei Autos unter sich.

http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/07/21/39989.html  

22.07.06 09:40

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndSuper-Sommer beschert Hoteliers volle Betten

Super-Sommer beschert Hoteliers volle Betten

Viele Herbergen ausgebucht - Wind vertreibt Blaualgen - Zahlreiche Kurz- und Spontanurlauber

Hamburg - Sommer, Sonne und Urlaubsglück: Das heiße und trockene Wetter beschert der Tourismusbranche im Norden viele Gäste und volle Strände. Aus vielen Teilen Schleswig-Holsteins melden die Hoteliers ausgebuchte Häuser. Doch auch für Kurzentschlossene sind noch Betten frei. "Die Buchungslage sieht sehr gut aus", sagt die Sprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Ulrike Pech. Die Gästezahlen seien an Nord- und Ostsee ähnlich und vergleichbar mit den Vorjahreszahlen: "Selbst das Binnenland hat dieses Jahr keinen Grund zum Klagen."

Doch die Reisenden werden an diesem Wochenende wohl Geduld mitbringen müssen. Die Staus auf der A 7 und auf den Fernstraßen an Nord- und Ostsee werden nach Angaben des ADAC wieder länger. Mit dem Ferienbeginn in Niedersachsen, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Thüringen haben dann die Kinder in allen Ländern außer in Bayern Ferien.

Travemünde ist so gut wie ausgebucht: "Ich kann mein Glück kaum fassen. Jeden Morgen, wenn ich aus dem Fenster schaue, scheint die Sonne", sagt Kurdirektor Uwe Kirchhoff und hofft, daß das schöne Wetter anhält. "Die Leute schauen den Wetterbericht und buchen spontan ein paar Tage. Es ist fantastisch", sagt Kirchhoff. Auch sein Kollege aus Grömitz ist begeistert: "Bei uns ist alles im dunkelgrünen Bereich. Wir sind sehr gut gebucht", sagt Olaf Dohse-Miekley.

Auch bei den Strandkorbvermietern an Nord- und Ostsee brummt das Geschäft. "Bei uns läuft es sehr gut, so kann es mit dem Wetter bleiben", sagt der Vorsitzende des Landesverbandes der Strandkorbvermieter, Stephan Muuss. "Wir brauchen die Umsätze auch dringend, denn die Vorsaison war schlecht und während der Fußball-WM waren die Strände leer."

Bei satten Badewannentemperaturen von 24 Grad in der Flensburger Förde drängen sich auch am Glücksburger Strand in Holnis die Touristen. "Es ist dazu ein wenig windig, das kühlt etwas", sagt Strandchef Jan Festersen, der die beiden Glücksburger Strände gepachtet hat. Um an dem kleinen Kurstrand im Ostseebad überhaupt einen Korb zu kriegen, müßten die Urlauber schon früh aufstehen, sagt Festersen. Auch auf Deutschlands einziger Hochseeinsel ist man mit dem Sommer zufrieden: "Die Auslastung ist gut", erklärt Helgolands Kurdirektor Christian Lackner. "Nach einem sehr verhaltenen Start sind wir überrascht vom Saisonverlauf."

"Ideale Temperaturen von 21 Grad" hatte am Donnerstag die Nordsee vor Sylt, berichtet die Touristiksprecherin Gabriele Weidner. Sie warnt aber vor einer spontanen Anreise. Jeder, der auf Sylt übernachten wolle, solle sich vorher am besten über die zentralen Buchungshotlines oder im Internet eine Unterkunft besorgen. Es sei immer "irgend etwas zu kriegen", aber derzeit meist nicht das Wunschquartier. In Westerland würden rund 50 Prozent der Zimmer inzwischen per Internet gebucht. Auch bis zu 15 Prozent der Westerländer Strandkörbe würden von den Nutzern online reserviert.

Entspannt hat sich die Blaualgensituation im Bereich Eckernförde. Der Westwind hat die Blaualgen aus der Eckernförder Bucht auf die Ostsee hinausgetrieben. Für die Badegäste besteht daher zur Zeit keine Gefahr mehr, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums, Christiane Conrad. Eine Änderung der Windrichtung würde die Situation jedoch sofort wieder ändern: "Dann kommen die Algen zurück." Meteorologen hätten jedoch für das Wochenende weiterhin Westwinde vorhergesagt. Am vergangenen Sonntag war ein Badeverbot verhängt worden.

dpa  

22.07.06 12:54

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndSommer holt nur kurz Luft - Hitze geht weiter

Sommer holt nur kurz Luft - Hitze geht weiter

Gewitter am Wochenende bringen keine richtige Abkühlung - Nächste Woche wieder trocken
erstellt

Ein Junge springt am Freitag (21.07.2006) in den Illmensee (Landkreis Sigmaringen). Im Hintergrund sind die ersten Wolkenformationen zu sehen. (Foto: dpa)

Frankfurt/Bochum/dpa. Der Super-Sommer holt nur kurz Luft. Nach der Vorhersage des Wetterdienstes Meteomedia vom Freitag bringt ein Tief in der Nacht zum Sonntag ein paar Gewitter, zu Wochenbeginn ist aber bereits wieder mit überwiegend trockenem Sommerwetter zu rechnen.

Richtige Abkühlung sei von den Gewittern am Wochenende aber ohnehin nicht zu erwarten, warnte Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. «Angenehme Kühle findet man nur im unmittelbaren Küstenbereich. Die weiteren Aussichten sind auch nicht erfrischend, da bleibt zunächst nur der Trost, dass die Tage wieder kürzer werden», sagte der Meteorologe.

Am Samstagvormittag scheint neben einigen Restwolken häufig die Sonne, im Süden klingen letzte Schauer bald ab. Tagsüber ist dann weiterhin viel Sonnenschein zu erwarten, Quellwolken bilden sich vornehmlich im Bergland. Die höchste Gewittergefahr besteht in den Alpen, im Südwesten ziehen erst nachmittags allmählich gewittrige Schauer auf. Der Wind weht meist schwach aus unterschiedlichen Richtungen. Die Höchstwerte liegen an der Küste bei 26 bis 30, sonst zwischen 29 und 34 Grad.

In der Nacht zum Sonntag ziehen im Westen und Süden zahlreiche Schauer und teilweise auch Gewitter auf. Die Temperaturen sinken bis zum Morgen auf 20 bis 15 Grad.

Der Sonntag gestaltet sich unbeständig mit einigen gewittrigen Schauern, nur zwischen dem südlichen Münsterland und dem Oberrhein sowie ganz im Osten ist die Schauergefahr gering. Hier zeigt sich noch am häufigsten die Sonne. Der Wind weht im Westen mäßig bis lebhaft aus West, in den übrigen Landesteilen nur schwach aus wechselnden Richtungen. Die Temperaturen erreichen 28 und 33 Grad, nur an der Küste bleibt es ein wenig kühler.

Die neue Woche beginnt wieder mit verbreitetem Sonnenschein. Die Gewittergefahr ist nur noch sehr gering, lediglich im Osten blitzt und donnert es noch vereinzelt. Die Temperaturen erreichen 26 bis 32 Grad, am Oberrhein bis 34 Grad. Die Nacht zum Dienstag bleibt klar.
 

23.07.06 14:31

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndTodesfalle Badesee

SPIEGEL ONLINE - 23. Juli 2006, 11:25
URL: 
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,428088,00.html

Hitzewelle
 
Todesfalle Badesee

Bei den Rekordtemperaturen zieht es tausende an Strände und Badesseen. Doch das Badevergnügen sorgt nicht nur für Erfrischung und Abkühlung: Jeden Tag kommt es zu Unfällen. Seit Freitag starben mindestens sieben Menschen beim Schwimmen.

Hamburg - Gestern am Altwarmbüchener See nahe Isernhagen in Niedersachsen: Gleich zwei Mal müssen die Wasserretter ausrücken: Erst springt ein 31-Jähriger beim Herumtollen mit seinem achtjährigen Sohn kopfüber ins Wasser und verletzt sich schwer am Genick. Er wird mit Verdacht auf Querschnittslähmung ins Krankenhaus gebracht. Am Abend sucht ein Tauchtrupp nach einem 29-Jährigen. Freunde hatten ihn nach dem gemeinsamen Schwimmen vermisst. Er kann nur noch tot geborgen werden.

Nur zwei Beispiele aus dieser Woche. Die Erfahrung, dass in heißen Sommern die Zahl der Badeunfälle steigt, haben die Rettungsschwimmer bereits in der Vergangenheit gemacht. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) erhöht sich in solchen Supersommern die Zahl der Badetoten um bis zu 150 im Vergleich zu kühleren Jahren. Fast täglich wird jetzt mindestens ein Badetoter gemeldet. Bis Ende Juni sind bereits 250 Menschen in Deutschland ertrunken. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 175 gewesen, sagte DLRG-Sprecher Martin Janssen der Nachrichtenagentur ddp.

Sechs Tote innerhalb weniger Stunden

Am Freitag starben in innerhalb weniger Stunden gleich sechs Menschen beim Baden: Im niedersächsischen Hodenhagen entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers am Nachmittag einen ertrunkenen Fünfjährigen in einem Badesee. Angehörige hatten den Jungen als vermisst gemeldet. Am Abend wurde im Kleinen Rothsee südöstlich von Nürnberg der leblose Körper eines weiteren Fünfjährigen entdeckt. Wie die Polizei mitteilte, war das Kind, das nicht schwimmen konnte, anscheinend plötzlich ins Wasser gegangen und im tieferen Bereich des Stausees untergegangen.

In der Nacht wurde bei Hohenfelde bei Kiel ein Junge entdeckt, der leblos in der Ostsee trieb. Der Junge wurde wieder belebt, starb aber später im Krankenhaus. Im Ostseebad Möwenstein bei Travemünde entdeckten Badegäste eine bewusstlose 81-Jährige. Auch sie starb nach der Wiederbelebung.

Leichtsinn als Unfallursache

Als einen der Gründe für den Anstieg der tödlichen Badeunfälle sehen die Wasserretter zunehmenden Leichtsinn. So sei es unverständlich, wenn jemand bei 35 Grad nach einem mehrstündigen Sonnenbad sofort ins Wasser springe, sagte DLRG-Sprecher Janssen, "vor allem das Baden an unbewachten Seen und Flüssen ist gefährlich. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist um ein Vielfaches höher als an bewachten Badestellen."

Auch die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) nennt ähnliche Gründe für die steigende Zahl der Badeunfälle. "Da wird bei Gewitter ins Wasser gegangen, Nichtschwimmer paddeln auf einer Luftmatratze auf den See hinaus, oder ältere Menschen überschätzen sich", erklärt Joachim Weiß von der Wasserwacht.

Jeder achte Badetote ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nicht älter als 15 Jahre. Und bei den bis zu 20-Jährigen ist die Zahl der tödlich Verunglückten von 67 im Jahr 2004 auf 85 im Vorjahr angestiegen. Als eine Ursache nennen Experten, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Nur jedes fünfte Kind lernt dies noch in der Schule. Bei der DLRG ist die Zahl der Schwimmprüfungen zurückgegangen. Lediglich 55 500 Mädchen und Jungen machten 2005 das "Seepferdchen".

Ältere Menschen überschätzen ihre Kräfte

Aber nicht nur Jugendliche zählen zunehmend zu den Badeopfern, sondern auch immer mehr ältere Menschen. «Laut Statistik ist jeder zweite Ertrunkene über 50 Jahre alt», sagt der DLRG-Sprecher. Sie seien oft schlechte Schwimmer, überschätzten ihre Kräfte und gerieten so in Gefahr. "Übertriebener sportlicher Ehrgeiz, gepaart mit Herz-Kreislauf-Problemen, ist eine gefährliche Mischung", so Janssen.

Um den Tod am Badessee zu verhindern engagieren sich bundesweit 55.000 Rettungsschwimmer. Allein die Helfer der DLRG retteten im vergangen Jahr 1.332 Menschen aus gefährlichen Situationen.

sac/ddp/dpa/ap

 

23.07.06 14:54

339 Postings, 6494 Tage tomatensaftbadeseen sooofort sperren

ausserdem schwimmen da noch die vogelgrippevögel vom winter.
WAAAAHHHNSINN  

23.07.06 18:28
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9950 Postings, 8193 Tage Willi1Auch ganz komisch,

im Winter verunglücken weniger Motorradfahrer.
In schlechten Sommern ertrinken weniger Schwimmer ...  

23.07.06 18:30

42940 Postings, 8410 Tage Dr.UdoBroemmeJa, die Welt steckt voller Rätsel.



Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.  

25.07.06 13:28
1

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndDonnerstag bis 39 Grad

Rekordhitze bleibt mindestens bis zum Wochenende

Deutschland muss die ganze Woche weiter schwitzen: Am Donnerstag könnten in manchen Orten sogar die Rekordwerte aus dem Jahrtausendsommer 2003 fallen. Dann würden vor allem im Raum Karlsruhe und in Teilen Brandenburgs Temperaturen um die 39 Grad erreicht, im übrigen Deutschlands werde das Thermometer auf 33 Grad und mehr klettern, sagte Stefan Külzer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Aber auch der Mittwoch soll nicht wesentlich kühler werden, die Temperaturen in Deutschland sollen dann zwischen 30 und 36 Grad liegen.

Normales Sommerwetter werde wahrscheinlich erst am Wochenende einziehen, sagte Külzer. Dann sei mit Temperaturen zwischen 24 und 31 Grad zu rechnen. Die besonders für die Bauern problematische Trockenheit wird nach den Prognosen des Deutschen Wetterdiensts auch weiter anhalten. "Ein Landregen ist nicht in Sicht", sagte Külzer. Zwar würden ab Freitag einige Schauer und Gewitter aufziehen, diese seien aber örtlich sehr begrenzt. "Dann kann es an einem Ort 30 bis 40 Liter pro Stunde regnen und zehn Kilometer entfernt fällt kein Tropfen."

Angesichts der anhaltenden hochsommerlichen Temperaturen bleiben auch die Ozonwerte hoch. Vor allem im Südwesten Deutschlands lagen die Messungen zum Teil deutlich über dem Schwellenwert für die Information der Öffentlichkeit, der bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter liegt. Am Mittwoch werden im Südwesten ähnlich hohe Ozonwerte erwartet, auch in Nordrhein-Westfalen soll die Belastung dann erneut ansteigen.

Wegen der anhaltenden Hitze forderte der Deutsche Tierschutzbund einen Stopp von Tiertransporten. Zumindest sollte der Transport von Vieh auf die Nachtstunden verlegt werden, erklärte die Organisation. Bei internationalen Langzeittransporten sollten die Behörden sicherstellen, dass die Anforderungen an Belüftungssysteme und Temperaturvorgaben streng eingehalten werden. Andernfalls müssten diese Transporte verboten oder abgebrochen werden.  

25.07.06 13:32

16600 Postings, 7958 Tage MadChartSchön waam. So mag ich das... :-) o. T.

25.07.06 13:32

40576 Postings, 7807 Tage rotgrünÄtsch habe das schon Anfang des Monats geschrieben

http://ariva.de/board/261832
das der ganze Juli gooiiiil wird :-)))  

25.07.06 13:34
1

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndMadChart, Du Schwuchtel

25.07.06 13:44

16600 Postings, 7958 Tage MadChart*gg* o. T.

26.07.06 13:11

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndHitze lässt Flüsse austrocknen

Hitze lässt Flüsse austrocknen

Eingeschränkte Schifffahrt - Abkühlung erst zum Wochenende erwartet

Die Hitze und Trockenheit in Deutschland lassen die Pegelstände der Flüsse sinken. "Die Elbe führt Niedrigwasser, eine wirtschaftliche Schifffahrt ist nicht möglich", gab das Schifffahrtsamt Magdeburg bekannt. Eine Besserung ist zunächst nicht in Sicht. Laut Wetterexperten ist erst zum Wochenende mit kühleren Temperaturen zu rechnen.

26.07.2006
Zitat

Ich sehe mir jeden Wetterbericht an, aber es gibt keine Hoffnung

Schiffseigner

"Im Klartext ist das so, dass die Schiffe weniger als die Hälfte beladen können, aber weiterhin die Fracht-, Personal- und Treibstoffkosten anfallen. Der Erlös zu gering ist, um hier zu fahren", fuhr er fort.

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In der Oder sitzt seit einer Woche ein 320 Tonnen schwerer Frachter auf Grund. Der Schubverband aus Opole (Oppeln, Polen) steckt bei Lebus (Märkisch-Oderland) im Sand, dort führt der Fluss gerade noch 70 Zentimeter Wasser. Auf mehr als 120 Kilometern ist die Oder für Güterschiffe unbefahrbar. "Ich sehe mir jeden Wetterbericht an, aber es gibt keine Hoffnung", sagt der Betreiber des auf Grund gelaufenen Schiffes.

Weitere Austrocknung erwartet

In den kommenden Tagen dürfte sich die Situation der Gewässer in Ostdeutschland weiter verschlechtern. Denn auf relevante Regenfälle darf hier vorerst nirgendwo gezählt werden. Bei Temperaturen, die dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge in der Osthälfte des Landes auf bis zu 35 Grad klettern sollen, wird die Sonne die Elbe wie auch die anderen Gewässer weiter zurückdrängen.

Thema

Am Rhein in Nordrhein-Westfalen waren die Pegelstände auf niedrigem Niveau stabil, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Duisburg, Bernd Lüllau. Die Fahrrinne sei mehr als 2,50 Meter tief und somit offiziell kein Niedrigwasser. In Thüringen führen kleinere Flüsse Niedrigwasser. "Es ist noch nicht so kritisch, dass die Alarmglocken schrillen", sagte ein Sprecher nach Angaben der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie.

Angst vor Fischsterben

Der Wasserstand des Bodensees liegt unter dem Wert des Rekordsommers 2003. In Konstanz wurden am Dienstag 3,17 Meter registriert - acht Zentimeter weniger als am 25. Juli 2003, sagte ein Sprecher der Hochwasservorhersagezentrale Karlsruhe. Sauerstoffmangel durch hohe Temperaturen und Algen kann nach Einschätzung von Umweltfachleuten in kleinen und langsam fließenden Gewässern zu Fischsterben führen. Vor drei Jahren waren selbst im mehr als 570 Quadratkilometer großen Bodensee 50.000 Fische verendet.

Zitat

Auf die letzten Monatstage hin lässt die Juli- Hitze dann doch etwas nach.

Vorhersage der Experten

An der Elbe mussten die Stromversorger Vattenfall und E.ON die Leistungen ihrer drei Atomkraftwerke drosseln. In den Kraftwerken Krümmel und Brunsbüttel werde die Leistung um 20 bis 30 Prozent gesenkt, sagte ein Sprecher des Stromversorgers Vattenfall. Auch E.ON musste seinen Reaktor in Brokdorf zurückfahren. Grund ist das 27 Grad warme Elbwasser, mit dem die Anlagen gekühlt werden. Die Temperatur darf festgelegte Werte nicht überschreiten, um Schäden für das Ökosystem des Flusses zu vermeiden. Auswirkungen auf die Stromversorgung habe die Leistungsreduzierung nicht, sagte der Vattenfall-Sprecher.

Hoffnung auf kühlere Temperaturen

Nach der wochenlangen Hitze sagen die Meteorologen zum Ende der Woche sinkende Temperaturen vorher. "Auf die letzten Monatstage hin lässt die Juli- Hitze dann doch etwas nach", lautet die Prognose. Am Freitag bringe ein Atlantiktief Gewitter, so dass es am Wochenende kühler werde. Bis dahin bleibt es in Deutschland bei Spitzenwerten bis 37 Grad heiß. Nur vereinzelt können sich in den Bergen abends Wärmegewitter bilden.

Tipps bei heißen Temperaturen

Einen besonderen Anstieg von Notfällen oder sommerlichen Krankheiten hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Deutschland bislang nicht beobachtet. Roland Stahl, KBV- Pressesprecher, sagte: "Unser Eindruck ist der, dass die Menschen mit der Hitze besser umgehen als 2003."

Dutzende Tote in Frankreich

In Frankreich kostete die seit mehr als zwei Wochen anhaltende Hitzewelle etwa 40 Menschen das Leben. Diese Bilanz gab ein Forschungsinstitut für Seniorengesundheit in Paris bekannt. Bei vielen Opfern handelt es sich um ältere Menschen. Die dreiwöchige Hitze im August 2003 hatte in Frankreich fast 15.000 Tote gefordert.

In Bulgarien forderte die Hitzewelle zwei Menschenleben. Eine 82-jährige Frau und ein 53-jähriger Mann starben am Montag in der Hauptstadt Sofia bei Temperaturen von über 30 Grad. Ein Großbrand im Südwesten Sloweniens hat Wald- und Buschgebiete auf einer Fläche von tausend Hektar vernichtet. In der Nacht zum Dienstag brachten etwa 1000 Feuerwehrleute das Feuer unter Kontrolle.

 Mit Material von dpa, REUTERS
 

27.07.06 09:48

95441 Postings, 8511 Tage Happy EndHeißester Juli

Der Juli ist in Deutschland einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" zufolge der heißeste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 100 Jahren. Die verbleibenden vier Julitage seien dabei bereits als gesicherte Wettervorhersage schon mit einbezogen, schreibt das Blatt unter Berufung auf Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach.

"Wir haben die höchsten Julitemperaturen aller Zeiten", sagt DWD-Klimaforscher Gerhard Müller-Westermeier. Er fügte hinzu: "Und soweit es Vergleichswerte gibt, haben wir überall auch neue Rekorde bei den Sonnenstunden."
 

27.07.06 10:00
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8298 Postings, 8326 Tage MaxGreenUnd der passende Song dazu

Wann wirds mal wieder richtig Sommer,
ein Sommer wie er früher einmal war,
mit Regen von Juli bis Semptember und
nicht so trocken und so heiss wie in diesem Jahr.

:))

 

...be happy and smile

 

27.07.06 10:59

20343 Postings, 7771 Tage adminoch max...

ich fänd den sommer so schon ganz gut, wenn man nicht arbeiten müßte...

google.de

 

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