Das Geschäftsmodell von MBB darf aufgrund der Entwicklung der MBB-Gruppe selbst und des Aktienkurses als recht erfolgreich angesehen werden.
In alten Geschäftsberichten wird dies ehemals in einem Kurzportrait wie folgt beschrieben: "MBB erwirbt, entwickelt und veräußert Mehrheitsbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen. Potentielle Beteiligungsunternehmen sollen über ein wesentliches Wertsteigerungspotenzial sowie über einen jährlichen Umsatz von mindestens 10 Mio. € verfügen. Der Fokus liegt auf Industrieunternehmen. Dabei beschränkt sich MBB nicht auf bestimmte Branchen. Entscheidend für den Erfolg von MBB ist vor allem, Unternehmen mit Ertragspotenzialen zu identifizieren und kostengünstig zu erwerben. MBB verfügt zu diesem Zweck über einen auf langjährigen Erfahrungen basierenden M&A-Prozess zur Auswahl und Akquisition von Beteiligungsunternehmen. MBB gibt für ihre Beteiligungen keine bestimmte Haltedauer vor. Eine Beteiligung wird immer nur dann veräußert, wenn ein potentieller Erwerber einen Preis bietet, der nach Einschätzung von MBB die Wertsteigerungspotenziale, welche von MBB umsetzbar wären, übersteigt. Beteiligungsverkäufe werden kontinuierlich geprüft und strukturiert vorbereitet."
In aktuelleren Geschäftsberichten heißt es: "Die MBB SE ist ein familiengeführter mittelständischer Konzern, der seit seiner Gründung durch organisches Wachstum und Kauf von Unternehmen nachhaltig wächst. Kern des Geschäftsmodell ist die langfristige Wertsteigerung der einzelnen Unternehmen und der Gruppe als Ganzes".
Im Juni 2014 gab es ein schönes Interview mit Dr. Nesemeier in der Welt (welches hier im Thread Anfang Juli 2014 bereits gepostet wurde, siehe auch Link hier am Ende), in dem er das Geschäftsmodell sehr treffend kurz skizziert hat: "... MBB hat drei Einkommensquellen: - den günstigen Einkauf von Firmen, - das Betreiben von Gesellschaften (Beteiligungsmanagement) - sowie die Anlage des Kapitals, das wir aktuell nicht investiert haben. Größter Hebel für den Wertzuwachs sind aber klar die Zukäufe."
Die Aussagen aus dem interview haben nach wie vor Bestand (sehr lesenswert, ist jedem Interessierten nur zu empfehlen).
Bezüglich des 3. Punktes "Anlage des Kapitals" wären hier die Erfolge / Rendite aus dem angelegten Cash interessant. Seit dieser große Berg an Cash (seit IPO Aumann) vorhanden ist, war bisher wenig Konkretes zu lesen wie sich dieses Cash jährlich verzinst. Mich als Aktionär würde das schon interessieren. Auf Ebene der MBB SE müssten doch eigentlich aus 180 Mio. € vorhandenem "Cash" ein jährlicher Ertrag (eine Rendite von 7 - 8 % unterstellt) von 11,9 - 14,4 Mio. € (vor Steuern) drin sein. Das wären kontinuierlich 1,5 € (nach Steuern) zusätzlichem EPS p.a.. Bisher wurden zuletzt 1 - 2 Mio. € p.a. als Ertrag aus Wertpapieranlagen (saldiert um Kosten der Vermögensverwaltung, Aufwendungen aus Abgängen von Finanzanlagen, sonstigen Wertpapieren und Derivaten) ausgewiesen. Auf Seite 17 im GB 2019 ist zu lesen, dass der "Netto-Finanzmittelbestand (incl. Gold und Wertpapiere) bei der MBB SE 170 Mio. € beträgt. Nicht realisierte Kursänderungen bei den physischen Goldbeständen als auch bei den Wertpapieren sind in dieser Ergebnis- und Finanzmitteldarstellung nicht berücksichtigt, ..." Es ist anzunehmen, dass sich stille Reserven in der Bilanz 2019 der MBB SE in Höhe von ca. 14 Mio. € aus nicht realisierten Kursgewinnen befinden. Je nachdem wie sich das zum Teil investierte Kapital (nicht der gesamte Cashberg ist in Wertpapiere und Gold investiert) für MBB im abgelaufenen Jahr weiter entwickelt hat (Börsenjahr 2020 allg. war ja nicht schlecht), dürften die nicht realisierten Kursänderungen in der MBB SE im Ganzen weiter angestiegen sein. Nach meiner Schätzung könnte sich der Betrag der stillen Reserven auf 15 - 20 Mio. € erhöht haben.
Mit Torben Teichler als Vice President of Funds ist seit 2018 ein exzellent ausgebildeter (WHU und Bucerius Law School) junger Mann (Jg. 1987) an Bord, der bereits einige Jahre als Investment- banker mitbringt. Ob dann zusätzlich wirklich noch 0,9 Mio. € für Vermögensverwaltung (Vj.: 0,2 Mio. €) nötig sind? Das müsste mal hinterfragt werden.
@allavista: Ja, neue Größenordnung wird kommen! Beschleunigt?? Bei mir festigt sich der Eindruck, dass seitens der MBB SE inzwischen alles vorbereitet ist bzw. teilweise schon in der Weiterentwicklung ist. Z. B.: Die Anzahl der Teammit- glieder in der Holding ist bereits mit bedacht weiter aufgestockt worden (allein in 2020 sind 3 neue junge "High Potentials" hinzu gestoßen, siehe MBB-Website unter "Team").
In letzter Zeit wurde öfters bereits schon etwas über das Management-Team der MBB SE geschrieben. Meines Erachtens hat der Wert des Teams im Aktienkurs noch keine adäquate Berücksichtigung gefunden. Früher oder später wird das aber auch im Kurs der MBB-Aktie die richtige Wertschätzung / Bewertung finden.
MBB SE ist (meiner Meinung nach) "die führende börsengelistete Industrieholding-Gesellschaft im deutschen Mittelstand".
Sorry für den langen Beitrag.
Christof Nesemeier, Vorstandschef der Mittelstandsholding MBB, würde sein Know-how gern auf weitere Zukäufe anwenden. Doch mögliche Ziele sind ihm aktuell zu hoch bewertet
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