Und weil die Bevölkerung so jung ist (noch reproduktiv bzw überhaupt erst reproduktiv), wie überall mit hoher Kinderzahl, würde selbst bei einer sofortigen Einkindpolitik die Bevölkerung noch ca 20 Jahre weiterwachsen. Bei einer sofortigen Einkindpolitik!
Es wird aber keine nennenswerte Geburtenpolitik geben. Die Gesellschaft ist in unzähligen Gruppen und Untergruppen zersplittert, die Gruppen stehen im existentiellen Wettbewerb. Ein Kind heute ist eine Waffe morgen. Wer nicht mitmacht hat keine Zukunft.
Hier muss man fairerweise den Islam loben, da er wie das Christentum die Herkunft unbedeutend macht, nur die "Ideologie" zählt. Was aber die Katholiken geschafft haben war, über 1000 Jahre hinweg mit unglaublicher Beharrlichkeit die Heiratsregeln zu verschärfen. Am Ende mussten acht Verwandtschaftsgrade zwischen Eheleuten sein, war fast unmöglich. (Sicher haben Adelige, Bauern, dünnbesiedelte, abgeschiedene, etc sich weniger drann gehalten, Druck hatten diese aber auch). Die Kirche hat Inzucht zu einem Randroblem gemacht, das gilt für viele Teile der Welt noch heute nicht. Und sie hat (quasi-) staatliche Institutionen unglaublich gestärkt, da nix mehr in der Familie, im Stamm, Clan, etc geregelt werden konnte. Denn ohne regelmäßige Heirat in der Gruppe, zerfällt diese, bald ist jeder Mitglied in zig Gruppen (jeder bekannte Ahn kommt aus einer anderen Familie, was wenn sich zwei streiten, welche ist dann meine?) und wenn er heiraten will, braucht er eine Partnerin aus wieder einer neuen Gruppe, damit der genetische Abstand groß genug ist.
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