Natürlich gibt es ein Interesse der Staaten, Schulden wegzuinflationieren, nur gehen die Meinungen der Experten derzeit komplett auseinander, wie nachhaltig die aktuell hohen Inflationsraten sind. Es gibt genauso die Meinungen, dass über die überaltete Demographie der westlichen Welt in Verbindung mit den Effekten aus einer importierten Deflation über die Schwellenländer eine nachhaltig hohe Inflationsrate nicht möglich ist. Und selbst wenn es länger inflationär bleibt, muss es ja gerade über die Beibehaltung von niedrigen Zinsen das Ziel sein, eine möglichst hohe negative Realverzinsung zu erhalten, um die relative Verschuldung zu senken. Genau aus diesem Grund wären Sachwerte, zu denen übrigens auch Kunst gehört, zu bevorzugen, weil Nominalwerte entsprechend über hohe Inflationsraten belastet werden. Ein derartiges Szenario wäre übrigens auch ein durchaus gutes Szenario für Broker.
Und was man nicht stehen lassen kann, sind Deine Ausführungen zu den genannten Zinssätzen, die Unternehmen bezahlen. Ein in der Bonität gutes Unternehmen bezahlt zwischen 0 und 2%. Man sieht es ja auch an den Sollzinsen der WFA. High Yield-Unternehmen bezahlen heutzutage doch größtenteils nur noch 5-6% in der Spitze. Früher konnte man hoch risikoreiche Unternehmen am Sollzionssatz erkennen, heute nicht mehr wirklich. Guck Dir doch die Zinssätze der "Mittelstandsanleihen" an. Selbst mein Portfoliounternehmen Aves One, mit einer EK-Quote von 4%, zahlt nur etwa 5% Zinsen auf die emittierten Anleihen. Früher hätten die deutlich zweistellig Zinsen zahlen müssen. Wer heute 8-9% zahlen muss, hat in der Regel eine ganz mäßige Bonität. Bei 12% brennt es oder man wird gemolken.
Und lustig wie man immer wieder die Hoffnungsnummer a la Tesla, Amazon und Co. spielt. Es gibt zig Unternehmen, die eine Tesla und Co werden wollen, nur ein kleiner überlebt überhaupt. Um das zu erfahren, musst Du nur mal in einen VC-Fonds investieren. Allerdings ist die Naga mit seinen operativen Kennzahlen jetzt auch kein typisches Start Up mehr. Darüber ist man hinaus gekommen. Das beantwortet aber natürlich nicht die Frage, ob die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte nachhaltig ist. Ich nehme mal nicht an, dass Du den Ursprung für die immateriellen Vermögenswerte kennst?
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