Probleme gab es schon immer, mal grössere, mal kleinere, doch haben sie die Zivilisation vorangetrieben, denn sie sind auch Herausforderungen. Die Widersprüche in den heutigen westlichen Gesellschaft sind gigantisch, es klaffen riesige Gräben zwischen Ansprüchen und den Realitäten.. Sei es beim Klimawandel, Naturschutz, Menschenrechten, Krieg und Frieden, sozialer Gerechtigkeit usw. Auf der einen Seite sind Ansprüche stetig gestiegen, auf der anderen aber sieht es in der Realität oft ganz anders aus. Zudem kommt die ständige Informationsflut, man weiss Bescheid über viele Ereignisse, auch weit weg, und fühlt sich öfter verpflichtet zu allem eine klare Meinung zu haben, doch beeinflussen die kaum die Geschehnisse. Als Individuum kann man die Welt kaum beeinflussen. So sind absolute Wahrheiten oft einfach für die Katz, denn es gibt solche kaum und die Umstände ändern sich auch. Trotzdem gibt es diese Radikalisierungen bei vielen Themen, als würden die individuellen Ansichten die Welt bestimmen. Absolute Gerechtigkeit gab es noch nie, Ungerechtigkeiten jedoch überall und die Menschen haben seit jeher die Natur zerstört, sich davon intellektuell zu distanzieren ist recht einfach, es bedarf keiner guten Tat dafür, man bleibt Mensch. Selbst gute Taten und Absichten sind nicht immer so gut wie sie aussehen sollen. Parteien versuchen mit Ansichten zu den verschiedenen Themen die Wähler zu gewinnen, doch umgesetzt ist damit nichts und setzt man Dinge um, sind die Resultate öfter nicht das, was man sich dabei erhoffte oder versprochen hat. Auch wird man ständig mit den eigenen Erwartungen konfrontiert und die sind sehr unterschiedlich, da die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Doch muss man zusammenleben, auch mit Menschen welche ganz andere Ansichten haben. Doch sind das auch nur Menschen.
Heute werden die Menschen in den westlichen Gesellschaften älter den je, es stehen so viele Möglichkeiten zur Verfügung sich zu informieren oder zu unterhalten wie noch nie, die individuellen Freiheiten sein Leben selber zu bestimmen waren nie grösser, das Angebot an Waren und Nahrung ist so gross wie selten, für ein Laib Brot muss man viel weniger arbeiten als alle Menschen vor uns und trotzdem macht sich verbreitet Unzufriedenheit breit, als würde uns mehr von allem zustehen. Doch wer soll es geben? Früher dankten viele Menschen einem Gott für das täglich Brot, heute verfluchen viele die Regierungen für ihr Versagen.
Demokratien können nur mit Kompromissen überleben, was auch bedeutet, ständig Abstriche an den eigenen Ansprüchen und Ansichten zu machen, was vielen schwer fällt und so erheben auch Parteien Ansprüche welche sie dann kaum erfüllen können.
Weshalb kaum einem repräsentative Demokratie, nicht einmal als Experiment, z.B. zu nicht ganz so wichtigen Fragen, wagt, Abstimmungen auf nationaler Ebene durchzuführen, bleibt mir ein Rätsel. Denn mAn nach haben sie etwas versöhnliches an sich, auch wenn das Resultat nicht der eigenen Meinung entspricht, man muss ja auch mit dem Wetter leben.
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