irgendwer meinte noch sinngemäß, alle wären so zufrieden und kritiklos, dass sie schon schnarchen. :)
Präsenz nebenbei bemerkt 6,006 Mio Stück bzw. 33,9%
Also zum Einschlafen war es wirklich nicht, vor allem weil ich von den Vorständen beeindruckt war. Die machen nicht nur ein kompetenten, sondern vor allem kommunikativen Eindruck. Da wusste auch gleich ein Laie, um was es beim Geschäftsmodell geht. Besonders gefallen hat mir diesbezüglich Dr.Helmut Bergstein. Klasse Typ, der kurz und knapp aber dabei immer verständlich Ausführungen zu den Produkten machen konnte. Er gab auch gleich bekannt, seinen vertrag um 5 Jahre zu verlängern. Aber auch CEO und CFO mussten sich nicht verstecken, wobei es aufgrund der angesprochenen Kritiklosigkeit und eher wenig Nachfragen zu konkreten Zahlen auch wenig zu antworten gab. So war die HV auch schon nach zwei Stunden vorbei, wobei ich dann die Abstimmungsergebnisse nicht mehr abgewartet habe. Aber nach diesem "Meer an Beifall" und nur 2-3 Leuten, die überhaupt was in die Nein/Enthaltungs-Boxen warfen, geh ich mal davon aus, dass die TOPs zu 99% angenommen wurden. Am ehesten gabs noch Kritik (wieder Mal SDK-Mann Kunert) am Wirtschaftsprüfer Enst&Young, da ihm die Steuerberatung zu teuer erschien. Sie war von 2012 auf 2013 von 24T € auf 105T € gestiegen. Der CFO begründete das später mit ausländischen Projekten, vor allem dem Großprojekt in Vietnam, wo diese Beratungsleistung erforderlich war, um auch hinsichtlich Steueroptimierung (Nutzung Verlustvorträge etc.) entsprechend gut wegzukommen. Kann ich nicht einschätzen, aber die Aktionäre gaben sich wohl damit zufrieden. Mal Abstimmung zu dem Punkt abwarten, aber ich nehm an, das ist kein großes Thema. Der Vertreter des DSM (Namen vergessen) war da schon interessanter. Er hat für mich interessanterweise eine Frage gleich als Antwort hinsichtlich anorganischem Wachstum formuliert, was seiner Meinung nach sowohl finanziell als auch aufgrund Projektgeschäft unwahrscheinlich ist. Der CEO hat dann auch nur entsprechend kurz was dazu gesagt, nämlich dass aktuell kein anorganisches Wachstum auf der Agenda ist, aber man sich durchaus umschaut. Der DSW Vertreter fragte dann eher, ob nicht Übernahmegefahr durch Konkurrenten besteht, da auch die Aktionärsstruktur das zulassen würde. Eine Antwort dazu hab ich nicht mitbekommen, aber ich glaub es gab einen kurzen Teilsatz dazu. Ganz allgemein wurde gesagt, der Markt wäre nicht sonderlich synamisch in solchen Fragen. Der CEO hat das Beispiel eines ehemals schon insolventen Ticketautomatenherstellers genannt, der dann aber wieder von einem Investor hochgepeppelt wurde, aber so wirklich Übernahmen/Zusammenschlüsse gibts wohl selten. Gab dann noch 1-2 weitere Fragen durch den DSW, beispielsweise zum geringen F&E Aufwand, wobei er sich die Frage dann eigentlich auch wieder selbst beantwortete, da viel an F&E innerhalb der Projekte stattfindet, was dann nicht extra als F&E ausgewiesen wird. Dann meldeten sich noch zwei Privatanleger. Der eine (Hr.Winterlindt, wenn ichs richtig verstanden hatte) machte einen sehr kompetenten Eindruck und hatte eher technisch/strategische Fragen, die für mich leider zu kompetent waren. :) Er hatte wohl ne Frage zur Hardwarefertigung bzw. inwiefern man damit auch den Softwareabsatz voranbringt. Hab bei den Antworten aber nbur mitbekommen, dass die Hardwarefertigung in Mainz passiert und man zwar überegt hat sie nach Asien auszugliedern, aber aufgrund der geringen Stückzahlen die Asiaten gleich abgewunken haben. Kam ganz lustig rüber die Anekdote. Der andere Anleger fragte zur Konkurrenz. Da war dann bei den Antworten durch Herrn Bergstein ganz interessant, dass es einen großen spanischen Konkurrenten gibt, der ganz Osteuropa mit seinen Billigpreisen überschwemmt, aber am Beispiel Budapest wurde klar, dass dieser Anbieter keine Qualität liefert, weshalb sich Budapest dann nach zwei Jahren "Test" des spanischen Anbieters doch für IVU entschieden hat und IVU das dann auch innerhalb von 1-2 Jahren aktuell gerade abschließt. Und man ist ganz optimistisch, auch in Polen und anderswo diesem Anbieter dann die zukünftigen Projekte "stehlen" zu können, da diese Städte mit der Qualität sicher nicht zufrieden sein werden. In Frankreich gibt es mit "Neo" (wenn ich das richtig verstanden habe) eine Art Monopolisten, an dem IVU noch nicht vorbeikommt, obwohl dieser Monopolist sehr hohe Preise aufruft und man hinsichtlich Wettbewerb eigentlich in Frankreich zur Erkenntnis kommen müsste, dass sich da was ändern muss und IVU dann vielleicht auch irgendwann zum Zuge kommt. Ansonsten hat man halt die diversen aktuellen Projekte in allen Regionen (Südamerika Prestigeprojekt in Kolumbien, Vietnam etc) vorgestellt. In Südostasien sieht man international am meisten Möglichkeiten, was sich aber wirklich auf Vietnam, Thailand, Laos etc bezieht und ausdrücklich noch nicht auf China, da man dafür noch zu klein wäre. Na ja, hat vielleicht auch andere Gründe. Kann ich nichts zu sagen. Jedenfalls sieht man sich in Südostasien gut aufgestellt, gerade mit diesem Prestigeprojekt dort in Vietnam. Ähnlich in Südamerika, aber dort geht man dann eher projektgetrieben hin und hat noch keine eigene Tochter dort. In Dubai hat man die Tochter geschlossen, die damals auch aus steuerlichen Gründen errichtet werden musste. Der Markt ist in dieser Region aber wohl weitestgehend abgegrast. Für IVU zwar weiter interessant, wenn projektanfragen kommen, aber man geht dort scheinbar nicht offensiv in die Aquise. In israel ist man wohl grad dabei eine Niederlassung zu gründen.
Die ganzen technischen Fragen lasse ich jetzt mal in den verschieden Bereichen (Wahlen, Bus, Schiene etc) weg, zumal ich mich da eh nicht auskenne, aber bei der HV mich trotzdem gut informiert fühlte. Im Bereich der Wahlen will man wohl jetzt über den Weg Landtagswahl Bayern auch bei Kommunalwahlen zusätzliches Geschäft generieren. Im Bereich Fernbus ist man ja mit ADAC und DB schon dabei und mit anderen Fernbusanbietern in Gesprächen, aber wollte dazu noch nicht mehr sagen. Im Bereich Verkehrssysteme allgemein nannte man einige referenzprojekte bzw. langjährige Kunden (Aachen, Münster) wo man immer wieder auf diese langjährigen Beziehungen zurückgreifen und neue Projekte innitiieren kann.
Konkrete Zahlen gabs allenfalls beim Thema welche Umsätze bei IVU garantiert sind und welche nicht. 75% des Umsatzes muss sich IVU jedes Jahr aufs Neue durch neue Aufträge erarbeiten. Knapp 25% sind wohl Wartungserlöse als Umsatzsockel, wobei da nicht genauer nachgehakt wurde. Kann auch sein, dass die Wartungsrelöse geringer sind und im 25% Sockel noch anderes Geschäft enthalten ist. Das Ebt Ziel (wichtigeste Steuergröße laut CEO) soll in Zukunft bei 5 Mio € liegen. Ein Zeitraum wurde aber nicht genannt. Zur Dividendenpolitik wurde nur erläutert, dass man nun dividendenfähog ist und wodruch das ermöglicht wurde. Später meinte der CFO noch, dass man im nächsten jahr dann schaun müsse, was 2014 an Überschuss hängenbleibt und sprach von einer "nachhaltigen Dividendenpolitik", was immer das auch heißen mag.
Dann gabs noch den bereich Personalwesen. Es ist nicht so leicht qualifiziertes Personal zu finden, aber man hat es 2013 mit vielen jungen UNI Absolventen hinbekommen. Überhaupt geht man viel über den eg Universitäten, Messen, etc. um sich vorzustellen. Das zeigen auch die beiden neuen Vorschläge für den Aufsichtsrat mit Dr Uli Mayer-Johanssen aus Schwäbisch-Gmünd, die Chefin der Firma Metadesign ist, die auch in Potsdam schon mit den dortigen Verkehrbetrieben entsprechend Kunden hat. Genauen Hintergrund von Metadesign hab ich mir jetzt nicht gemerkt. Sie sprach aber von entsprechenden Synergien, die man sich da mit IVU vorstellen kann. Prof.Dr.Herbert Sonntag ist schon länger IVU verbunden und Professor an der TU in Wildau bei Berlin (hier in der Region sehr bekannt sogar bei mir) und in einigen Verkehrslogistikvereinen und Lobbyverbänden aktiv. Ich geh mal davon aus, dass die auch gewählt wurden, zumal es nur eine Blockwahl gab. Der alte AR Chef Kleversaat wurde nach 14-15 Jahren Aufsichtsrat verabschiedet, in der er alle Höhen und Tiefen von IVU mitmachte und wohl großen Anteil an der operativen Wende im Unternehmen hatte. Gab entsprechend großen Beifall und ein Abschiedsgeschenk. Na ja ...
mehr fällt mir grad nicht ein.
Fazit: Selten so eine harmonische HV und einen so kompetenten und dabei kommunikativen Vorstand erlebt. Also ich hab da großes Vertrauen, vor allem wenn Helmut Bergstein da technischen Vorstand lange erhalten bleibt (5 Jahre gehts mindestens weiter). Ansonsten für Aktionäre wenig konkretes. Übernahmeaussagen so lala, Dividendenaussagen auch so lala, aber man kann zumindest sicher mut einer Dividende im nächsten Jahre rechnen. Jahresprognose wird beibehalten, aber Projektgeschäft ist halt schwankungsanfällig. Man könne also jetzt nicht jedes Jahr diese kontinuierliche Wachstum der letzten Jahre erwarten, aber man ist da zumindest für die kommenden Jahre optimistisch, Rohergebnis und Ebt weiter zu steigern. Wie gesagt, Ziel 5 Mio € EbT.
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