Ich hatte bei meinen Gedanken eher den Begriff "Verzinsung" im Hinterkopf. Mein Geld soll ja arbeiten! Mein MEK (seit meinem letzten Wiedereinstieg) liegt derzeit bei 56,12 EUR. Dafür erhielt ich 05/2022 EUR 5,00 und 05/2023 EUR 5,10 Dividende. Das entspricht einer (persönlichen) Vorsteuerrendite von 8,9% bzw. 9,1%. Die (aktuelle) Marktkapitalisierung ist ja - wie du indirekt schreibst - der Wert, den die Marktirren (derzeit) dem Unternehmen zuschreiben. In diesem Sinne ist alles "illusionär". Sehr reell sind aber die ausgezahlten Dividenden. Und die werden nunmal nicht mit Cash "produziert" (das macht glaube ich nur DTK, nämlich Dividenden aus der Substanz bezahlen), sondern (bei MBZ) aus dem Gewinn der verkauften Autos. Der "illusionäre" Marktwert "legt aber den Preis fest", den ich bezahlen muss, um ca. 5 EUR Dividende zu erhalten. Insofern ist dieser Wert doch genau so reel wie der aktuelle Börsenkurs (ist ja auch "fast" das selbe!). Wenn die Marktkapitalisierung "illusionär" wäre, dann würde das doch auch für den Aktienkurs gelten (der ist - wie ich finde - eher irrational).
Gedankenspiel: MBZ schüttet alles für das Folgejahr nicht benötigte Bargeld an die Aktionäre aus. Diese erhalten dadurch Cash, die langfristig investierten unter ihnen können damit weitere Anteile an MBZ kaufen und erhalten im Folgejahr für das gleiche investierte Geld (es floss ja kurzfristig zu ihnen zurück, wurde aber reinvestiert) mehr Dividende, sprich mehr Ertrag und deshalb eine höhere Rendite! (Im Grunde ist ja das derzeitige ARP so etwas ähnliches). Ich frage mich sowieso, was MBZ mit den derzeit "herumliegenden" 28,5 Mrd. EUR (das ist die Netto-Liquidität laut Zwischenbericht Q3 (vgl. dortiges fact sheet S. 3)) anstellen will? Brauchen tun sie die Kohle wohl nicht und in den vergangenen abgeschlossenen 4 Quartalen (2022/4 - 2023/3) ist die Netto-Liquidität per Saldo um 15,5 Mrd EUR gestiegen, "obwohl" über 5 Mrd EUR an Dividenden ausgezahlt wurde.
Wo würdest du - unter dem Aspekt einer langfristig rentablen Kapitalanlage - dein Geld investieren: in einem "langweiligen" Dividendenzahler (wie MBZ) oder in einem - wie ich finde - hochspekulativen Wert wie Tesla, die nur wegen des derzeitigen Elektro-Auto-Hypes so teuer sind und (außer erhofften Kursgewinnen) keine Erträge ausschütten? Ein hoher Cashbestand ist natürlich nichts schlechtes (deshalb sind solche Unternehmen auch keine "Looser"), aber da die Cash-Verzinsung (zumindest bei guten Unternehmen) unterhalb der sonstigen Eigenkapitalrendite liegt, verringert ein zu hoher Cash-Bestand die Geamtrendite! Sie "loosen" also einen Teil der Rendite - immer vorausgesetzt, dass das Bargeld kurz- bis mittelfristig nicht benötigt wird.
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