Grundsätzlich ja. Ich habe immer am besten an der Börse verdient, wenn ich einem Trend gefolgt bin, der sich ja im Chart ausdrückt. Hingegen war ich eher mittelmäßig, wenn ich schlauer als die anderen Marktteilnehmer sein wollte, sprich auf Turnarounds gesetzt habe, Nachrichten interpretiert habe, auf Analysten oder Empfehlungen gehört habe. Wirklich gute Börsenbriefe gibt es wenige, die mit einem ernsthaft nachbildbaren erfolgreichen Musterdepot sind noch seltener. Ich hatte ja mal die Vorstandswoche erwähnt, auch wenn das Depot dort aktuell nicht voran kommt.
Natürlich hast Du Recht: gerade die amerikanischen Trendwerte sind sehr volatil, teilweise eratisch in den Schwankungen, wenig antizipierbar. Siehe meine Erwähnung von eHealth im April.
Aber für mich sind die besten Unternehmen nun einmal in den USA zu finden, jenseits aller politischen und sonstigen Einstellungen und Vorbehalte, die man sicher haben kann. Das Problem, was es zu lösen gilt: Wie kann man diese Aktien dennoch erfolgreich handhaben?
Wie immer führen viele Wege nach Rom. Einer ist sicher eine recht breite Streuung. Zum Glück findet man drüben ausreichend Kandidaten, nicht so wie hier, wo man schnell an seine Grenzen stößt. Ein anderer mag sein, die Anfangspositionen nicht zu hoch zu gewichten. Feste Stops sind auch immer gefährlich, weil die Amis auch große Chartis sind und die gerne abholen.
Wie man es dreht und wendet: die Beherrschung des Risikos ist hier das Maß aller Dinge, von daher sind solche Werte eher für Börsianer mit Erfahrung geeignet. Erst Recht, wenn es mal rupiger wird am Markt, womit ich in den kommenden Wochen durchaus rechne. Der bisherige Ausbruch auf ATH's war mir viel zu zögerlich. Sollte es anders kommen, umso besser.
Wie gesagt, ich habe einige Filter, welche die grundsätzliche Auswahl sehr einengen. Mein Start mit 18% Investitionsgrad ist in dieser Marktphase und vor dem Hintergrund meines anstehenden Urlaubs schon fast wieder gewagt, je nach Risikobereitschaft. Aber mal angenommen, es kommt zur Korrektur, dann sind Kurshalbierungen durchaus denkbar. Macht dann ein Risiko von 9% Depot, wenn ich dem einfach nur zuschaue. Mehr will ich eigentlich nicht riskieren.
Ich prüfe täglich die möglichen Kandidaten, welche mir TF auswirft und packe sie in eine Watchlist. Tendenziell werde ich nun aber erst einmal abwarten, wie sich der Markt entwickelt und meine "High-Betas" darauf reagieren. Zumal ja in Kürze wieder Zahlen kommen :-)
Die ähnlichen Konzepte von TF sehe ich nicht ohne Kritik, sonst könnte ich sie ja schlicht kopieren. Will das aber hier nicht mehr ausführen. Aber klar ist: wer Aktien mit enormer Performance und Potential sucht, muss mit der Kehrseite der Medaille leben: Volatilität.
Noch ein Gedanke zum Schluss: wenn man ein Depot aufbaut mit sagen wir mal 10 Trendwerten, 5 davon lösen sich anschließend in Luft auf, die anderen 5 verdoppeln sich, dann hat man nichts gewonnen. Glaubt man aber daran, dass die Rohrkrepierer noch einen Restwert behalten und der eine oder andere Wert mehr als 100% schafft, wird es interessant. Dennoch sollte man aufmerksam bleiben: jeder Trend endet bekanntlich eines Tages :-)
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