Jedes Jahr kommt das Murmeltier in Form einer Steuererklärung. Dieses Jahr bringt es Unterlagen meines Hauptbrokers De Giro mit. Und was muss ich feststellen? Gewinne und Verluste von Auslandsaktien in Fremdwährungen werden leider völlig abweichend von meinen in Euro geführten Tabellen ausgewiesen.
Selbst nach Telefonaten mit dem Kundendienst, der Zurverfügungstellung weiterer interner Bankunterlagen usw. kann ich die Angaben nicht nachvollziehen und vor allem korrekten Euro-Werte nicht wiederfinden.
Die Abweichungen sind wirklich markant und liegen wohl an dem andersartigen Ausweis von Währungseffekten und Umtauschgebühren bei De Giro, die sich als Bank ja kaum um länderspezifische Steueraspekte scheren. Ich kann nur jedem deutschen De Giro Kunden raten, die Zahlen genau zu überprüfen. Bei mir stimmen sie nach meinem Empfinden leider nicht.
Ich stehe also vor der Frage: Wie wird das Finanzamt reagieren, wenn es feststellt, dass ich ihm eigene Auswertungen präsentiere, die von den Angaben der Bank deutlich abweichen?
Und wird es im Zweifel meiner Argumentation folgen wollen? Dies ist umso fragwürdiger, als ich in der Vergangenheit immer wieder auf Mitarbeiter stieß, die fachliche Mängel aufwiesen. Was ich ihnen aber nicht zum Vorwurf mache, denn unser Steuersystem ist wirklich niemandem mehr zu erklären und eine einzige Katastrophe.
Ich muss ernsthaft überlegen, ob ich offensiv das Gespräch mit dem FA suche und mir deren Sichtweise einhole oder einfach präventiv den Broker wechsel und einen inländischen Broker dies alles automatisch und korrekt erledigen lasse. Dann kann ich mir eigene Tabellen ersparen und die Steuererklärung ist zumindest bei Kapitaleinkünften in 5 Minuten erledigt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
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