Allerdings auch bedingt durch Liegenschaftsverkauf. Dafür wurde der geplante Vk eines Windparks noch nicht realisiert.
Marburg, 14. August 2019 – Die 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902) hat den Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2019 erwartungsgemäß deutlich gesteigert. Er wuchs um 11,47 % auf EUR 25,46 Mio. (H1 2018: EUR 22,84 Mio.). Im zweiten Quartal 2019 wurde mit einem Plus von 3,38 % das hohe Wachstumstempo des ersten Quartals allerdings nicht erreicht. Dafür war neben einem schwächeren Windaufkommen erwartungsgemäß der weitere Rückgang des Umsatzes im Telefoniegeschäft mit Privatteilnehmern verantwortlich. Hauptwachstumstreiber in den ersten sechs Monaten waren erneut die Geschäftsbereiche Cloud Computing und Onlinehandel, die ihren jeweiligen Umsatz vor Konsolidierung um 54,24 % beziehungsweise 29,51 % steigerten.
Im ersten Halbjahr 2019 wurden Andere Erträge in Höhe von EUR 1,07 Mio. erzielt. In den höheren Anderen Erträgen im ersten Halbjahr 2018 war unter anderem der Ertrag aus der Veräußerung der Rechenzentrumsimmobilie in Hannover in Höhe von EUR 2,20 Mio. enthalten. Der geringere Ertrag aus Verkäufen von Vermögensgegenständen beeinflusst die gesamte Ergebnissituation. Die operativen Margen – bereinigt um die Erträge aus Veräußerungen von Immobilien – waren auf Konzernebene weiter leicht verbessert.
Der Materialaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 % erhöht. Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand in Prozent vom Umsatz) ging von 58,3 % im ersten Halbjahr 2018 auf 55,2 % in den erstens sechs Monaten 2019 zurück. Der Personalaufwand stieg, insbesondere dank des weiteren Personalaufbaus im Cloud Computing, um 11,6 % auf EUR 5,56 Mio. an (H1 2018: EUR 4,99 Mio.). Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand in Prozent vom Umsatz) blieb im ersten Halbjahr mit 21,8 % konstant (H1 2018: 21,8 %), war im zweiten Quartal aber erhöht und erreichte 23,2 %. Auch der Anteil der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen am Umsatz lag mit 14,6 % auf Vorjahresniveau (H1 2018: 14,4 %).
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2019 wurde im Konzern ein EBITDA in Höhe von EUR 3,47 Mio. erwirtschaftet (H1 2018: EUR 4,42 Mio.). Dass das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern niedriger ausfällt als im ersten Halbjahr 2018 ist im Wesentlichen auf die geringeren Anderen Erträge im Berichtszeitraum 2019 zurückzuführen.
In der Folge entstand im zweiten Quartal 2019 ein geringfügig negatives Konzernergebnis von EUR - 0,03 Mio. (Q2 2018: positives Konzernergebnis EUR 1,80 Mio.). Auf Sicht der ersten sechs Monate 2019 wurde ein positives Konzernergebnis von EUR 0,46 Mio. erwirtschaftet (H1 2018: EUR 2,16 Mio.).
Segmentergebnisse
Das Segment ITK (Informations- und Telekommunikationstechnik) verzeichnete erwartungsgemäß einen Umsatzrückgang um 9,2 % von EUR 7,58 Mio. auf EUR 6,88 Mio. Die Umsätze im Bereich Voice Retail gingen weiter zurück. Demgegenüber verzeichneten die anderen Geschäftsbereiche eine positive Entwicklung. Der Anteil der cloudbasierten Lösungen am Segmentumsatz stieg erstmals auf mehr als 30 %. Dem Umsatzrückgang steht eine deutliche Verbesserung der Margen gegenüber. Die EBITDA-Marge stieg von 11,4 % in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2018 auf 20,4 %, das entspricht einem Segment-EBITDA im ersten Halbjahr 2019 in Höhe von EUR 1,40 Mio. (H1 2018: EUR 0,86 Mio.).
Verantwortlich für die erfreuliche Ergebnisentwicklung ist neben dem steigenden Anteil des margenstarken Cloud-Computing-Geschäfts die Stabilisierung und Verbesserung der Ertragsstärke in dem Telefoniebereich.
Nach dem starken Windaufkommen im ersten Quartal 2019 lag der Ertrag aus Windanlagen im zweiten Quartal deutlich niedriger, aber weiter auf gutem Niveau. Der Segmentumsatz im Segment Erneuerbare Energien stieg um 26,3 % von EUR 3,24 Mio. im ersten Halbjahr 2018 auf EUR 4,09 Mio. im Berichtszeitraum. Auch das Segment-EBITDA verbesserte sich von EUR 2,62 Mio. im Vorjahreszeitraum auf EUR 3,26 Mio. im ersten Halbjahr 2019.
Ein ebenfalls starkes Umsatzwachstum um 23,8 % auf EUR 14,57 Mio. erzielte das Segment SHK (Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik) (H1 2018: EUR 11,77 Mio.). Dabei resultiert der Anstieg vorwiegend aus dem strategisch wichtigen Bereich Onlinehandel. Das EBITDA verschlechterte sich von EUR 0,05 Mio. im Vorjahr auf EUR - 0,10 Mio. im ersten Halbjahr 2019. Während das Onlinehandelsgeschäft in der Konzerngesellschaft Selfio das EBITDA von niedrigem Niveau mehr als verdoppelte, beeinträchtigen insbesondere die Aufwendungen für die Erweiterung und Optimierung der Supply Chain derzeit das Segment-EBITDA. Die eingeleiteten Maßnahmen können künftig planmäßig zu einer Verbesserung der Margen in diesem Segment führen.
Finanzmittelbestand und Eigenkapital auf gutem Niveau
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit entwickelte sich erfreulich und erreichte EUR 2,02 Mio. (H1 2018: Mittelzufluss EUR 1,24 Mio.). Der Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2019 mit EUR 0,77 Mio. deutlich niedriger als in den ersten sechs Monaten 2018 (EUR 8,55 Mio.), die geprägt waren durch die Veräußerung der Immobilien in Hannover und die Liquiditätsabflüsse im Zusammenhang mit dem Erwerb des Windparks Klostermoor. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist mit EUR - 3,12 Mio. (H1 2018: EUR - 6,41 Mio.) negativ. Dies resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen für Tilgungen von Darlehen (EUR - 1,75 Mio.) und Leasingverbindlichkeiten (EUR - 0,34 Mio.) sowie für die Ausschüttung der Dividende an die Anteilseigner der 3U HOLDING AG. Die Finanzmittelfonds gingen geringfügig auf EUR 8,06 Mio. (01.01.2019: EUR 8,38 Mio.) zurück, liegen damit aber weiterhin auf gutem Niveau.
Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. Juni 2019 auf EUR 75,28 Mio. (31.12.2018: EUR 74,49 Mio.). Die Bilanzverlängerung ist im Wesentlichen auf die erstmalige Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 (Leasing) zurückzuführen. Aktivierten Nutzungsrechten in Höhe von EUR 3,24 Mio. stehen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,22 Mio. gegenüber. Geschäftsbedingt erhöhte sich der Bestand an Vorräten auf EUR 7,90 Mio. (31.12.2018: EUR 6,99 Mio.). Die laufende Darlehenstilgung führte zu einem Rückgang der lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 7,52 % auf EUR 21,45 Mio. (31.12.2018: EUR 23,19 Mio.). Die Nettoverschuldung (Finanzverbindlichkeiten minus Liquide Mittel) konnte um 13,1 % auf EUR 9,47 Mio. reduziert werden (31.12.2018: EUR 10,89 Mio.). Das Eigenkapital erreicht EUR 41,01 Mio. (31.12.2018: EUR 41,44 Mio.). Im Wesentlichen verringerte sich die Eigenkapitalquote aufgrund der Bilanzverlängerung leicht auf 54,48 % (31.12.2018: 55,63 %).
Prognose für 2019 deutlich angehoben
Vor dem Hintergrund der erfolgten Veräußerung des Firmengeländes in Marburg hat der Vorstand die Ende Februar gegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2019 angehoben. Der Verkauf der Liegenschaft führt zu einem Ergebnisbeitrag vor Steuern von rund EUR 5 Mio. sowie nach Ablösung noch bestehender Darlehensverpflichtungen zu einem Nettomittelzufluss in Höhe von rund EUR 9,7 Mio. Der Ertrag führt dazu, dass die Ende Februar gegebene Ergebnisprognose für den Konzern der 3U HOLDING AG voraussichtlich deutlich übertroffen wird. Gegenläufig zum Ertrag aus der Veräußerung des Geländes fallen einmalige Abschreibungen an, und es wird mit einer Verschlechterung des Steuerergebnisses gerechnet. Auch wird der in der bisherigen Prognose noch enthaltene Verkauf eines Windparks vorläufig hintangestellt und voraussichtlich nicht im laufenden Geschäftsjahr realisiert.
Daher erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 unverändert einen Konzernumsatz von EUR 51 Mio. bis EUR 55 Mio. Beim EBITDA rechnet er mit einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von zwischen EUR 10 Mio. und EUR 12 Mio. (bisherige Prognose: EBITDA zwischen EUR 7 Mio. und EUR 9 Mio.; Ist 2018: EUR 6,7 Mio.). Das führt zu einem Konzernergebnis von voraussichtlich zwischen EUR 4 Mio. und EUR 5 Mio. (bisherige Prognose: Konzernergebnis zwischen EUR 1 Mio. und EUR 2 Mio.; Ist 2018: EUR 1,9 Mio.).
Der Verkauf steht aus Sicht der 3U HOLDING AG im Kontext ihrer Wachstumsstrategie und der damit verbundenen Finanzierungskonzeption. Die erlösten Mittel sollen für mögliche Akquisitionen im Umfeld des Cloud Computing verwendet werden und könnten damit die Vorbereitung eines möglichen Börsengangs der weclapp SE unterstützen.
Im Segment Erneuerbare Energien wird die Verschiebung des ursprünglich geplanten Verkaufs eines Windparks dazu führen, dass dort das angekündigte deutliche Umsatz-, EBITDA- und Ergebniswachstum schwächer ausfallen wird. Die Prognose für die beiden weiteren Segmente ITK und SHK bleibt gegenüber den im Geschäftsbericht über das Geschäftsjahr 2018 getroffenen Aussagen unverändert.
„Auf vielen Gebieten haben wir im zweiten Quartal 2019 und seither Fortschritte gemacht auf unserem Kurs profitablen Wachstums“, betont Michael Schmidt, der Vorstandssprecher der 3U HOLDING AG. „Getreu unserer Wachstumsstrategie, uns zunehmend auf die Wachstumsfelder Cloud Computing und Onlinehandel zu konzentrieren, erschließen wir Finanzierungsoptionen und geben dem Konzern Schritt für Schritt ein neues Profil.“
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