Ein gemischtes Bild.
Die Schlußdividende entspricht genau meiner vor Monaten geäußerten Vermutung, IMB möchte eine berechenbare Dividendenpolitik betreiben.
Angenehm überrascht war ich beim Fortschritt im Schuldenabbau und beim Verhältnis Schulden zu EBITDA, welches bei 2,2/2,3 liegt. Da wäre ich auch schon mit 2,5 zufrieden gewesen.
Der Free Cash-Flow erscheint mir hingegen eher ziemlich niedrig, die genauen Gründe dafür habe ich noch nicht verstanden, anscheinend spielen steuerliche Gründe eine Rolle, die im Idealfall nur zu einer Verzerrung geführt haben.
Das Hauptgeschäft verlief solide, der Fokus ist darauf gerichtet, den Verlust an Marktanteilen zu stoppen.
NGPs werden nicht massiv gepusht, dadurch hat man enorme Einsparungen in diesem Bereich gegenüber den Vorjahren erzielt. Andererseits ist man nur eingeschränkt präsent.
Ich kann mich mit dieser Strategie durchaus anfreunden, nur in den Ländern besonders aktiv zu werden, wo die NGPs sich bereits gut etabliert haben. Es bleibt jedoch das Risiko, dass man einen großen Trend verpasst bzw. hinterherläuft.
Die von verschiedenen Beobachtern in der Bilanzpressekonferenz geforderten Buybacks, also Aktien-Rückkaufprogramme, wird es in nächster Zeit nicht geben. Der Finanzvorstand hat deutlich gemacht, dass das Wichtigste zunächst einmal eine solide Bilanz ist, bei gleichzeitiger Beibehaltung einer progressiven Dividendenpolitik. Erst wenn die finanzielle Situation so stabil ist, dass man ein dauerhaftes Rückkaufprogramm etablieren kann, wird man es in Betracht ziehen. Wobei die Betonung auf dauerhaft lag, was dann ja wohl eine sehr stabile Finanzstruktur erfordert.
Ich übersetze das für mich dahingehend, dass man beim Schulden/EBITDA Verhältnis zumindest eine 1 vorm Komma haben möchte, wahrscheinlich eher gegen 1,5 tendierend.
Die Dividende wird auch im Jahr 2022 voraussichtlich moderat gesteigert, durchaus möglich wieder in der Größenordnung von 1 %.
Es wurde viel vom 5-Jahresplan bis 2025 gesprochen, bei dem das erste Jahr durchaus zufriedenstellend verlief, aber in den kommenden Jahren noch viele Herausforderungen warten.
Bei einem guten operativen Verlauf in den kommenden Jahren erwarte ich daher deutliche Dividendensteigerungen bzw. Aktienrückkäufe frühestens ab 2023, eher 2024, sozusagen als Krönung einer guten Unternehmensentwicklung.
Immer unter dem Vorbehalt, das alles läuft, wie geplant, und keine bösen Überraschungen zwischenzeitlich eintreten.
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