im Prinzip zahlt ein Importeur den Zollsatz, der auf eine Warengruppe aus dem Land gilt, aus dem importiert wird. Unabhängig davon, wer der Eigentümer des Herstellers ist. Kauft z.B. INTEL in China bei AT&S Teile, um damit in einem INTEL Werk in den USA einen Computer zu bauen, dann zahlt INTEL den Zoll für diesen Bauteil, der in den USA für China festgesetzt ist. Würde AT&S in den USA produzieren und INTEL kauft den selben Bauteil sozusagen im Heimatland USA, dann fällt kein Zoll an.
Dementsprechend sind die aktuellen Kursanstiege bei vielen Börsentitel ein Strohfeuer. Bleiben wir bei unserem Beispiel: Intel kauft seine Bestandteile allesamt im Ausland und baut das dann in den USA zusammen, dann zahlt man für alles was importiert wird den Zoll. Das macht letztlich den in den USA gebauten PC in der Herstellung teurer. Das zahlen dann die Konsumenten in den USA..... (Eine Ausnahme wird es dann vermutlich mit einem Wirtschaftminister MUSK geben, wo man für Chinesische Teslas in den USA keine Steuern zahlen wird müssen, für alle anderen Chinesischen Elektroautos hingegen 1.000 % ..... ;o)
Great wird America dann, wenn alle Teile in den USA produziert werden, dann fallen keine Zölle an, und die Wirtschaft in den USA wird angekurbelt, weil man alles im eigenen Land produziert und das schafft dann Arbeitsplätze. Allerdings produziert man in den USA auch teurer, weil eine Firma in den USA mehr für die Arbeitszeit, die Energie, den Standort etc.. bezahlen muss. Das war ja der Grund, warum alle vor 50 Jahren angefangen haben in Asien zu produzieren (und das heimische Handwerk auszulöschen), weil man dort deutlich billiger produzieren kann und die Firmen dann schöne Gewinne einfahren. In der Zwischenzeit hat das Länder wie China oder Taiwan oder Japan (mit Abstrichen) ordentlich reich und zu ernsthaften (auch machtpolitischen) Konkurrenten gemacht, weswegen man das nun bereut und mit viel Geld versucht, Schlüsselindustrien "nach Hause" zu holen. Dazu muss man viel Geld in die Hand nehmen. Das könnte man dann mit höheren Steuern im Land kompensieren - aber Trump hat ja versprochen, die Steuern (nicht die Zölle ....) weiter zu senken. Also kann man versuchen, mit höheren Zöllen mehr Geld in die Staatskasse zu bringen. Subventionierung, das hat Biden mit dem Digital Act so gemacht, die Europäer machen das auch (mit weniger Geld allerdings, daher mit weniger Wirkung) und die Chinesen machen das (auf alles) so. Wobei es "gut" ist, wenn das ein US Präsident macht - oder die EU - und "schlecht", wenn China seine Wirtschaft subventioniert (um das mal etwas pointiert auszudrücken).
Das alles führt zu Gegenreaktionen, weil ein Land es sich nicht gefallen lässt, wenn seine Exporte aufgrund von Zöllen teurer werden - und belegt daher umgekehrt Produkte die (in unserem Beispiel dann aus den USA nach China) importiert werden, ebenfalls mit Zöllen. Daher wird die Weltwirtschaft unter Trump leiden, wenn das so durchgezogen wird.
Bei diversen Sanktionen, nach denen Du auch fragst, ist das schwieriger festzumachen, weil es da darauf ankommt, wie die Sanktionsregeln genau formuliert sind. Beispielsweise kann man regeln, dass man überhaupt keinen russischen Kaviar kaufen darf, um Putin zu zwingen, den Krieg gegen die Ukraine aufzugeben - aber weiterhin massenhaft Gas, weil sonst die eigene Bevölkerung die eigene Regierung aus dem Amt fegt. Man kann im Rahmen von Sanktionen auch Unternehmen (sehr gerne aus anderen Ländern) zwingen (wollen), die in einem von Sanktionen belegten Land tätig sind, die Geschäfte dort einzustellen. Z.B. möchten die USA (und auch die EU) die Österreichische Raiffeisenbank International zwingen, in Russland keine Geschäfte (= Gewinn) mehr zu machen und alle Bankentöchter zu verkaufen, um die russische Wirtschaft zu treffen. Man trifft dann wohl eher die russischen Bürger in der Hoffnung, dass diese dann Putin stürzen, weil etwa das Bankensystem zusammenbricht.
Die Sanktionsregeln lassen sich auch nicht so einfach, weil sie häufig umgangen werden können und in jedem einzelnen Fall konkret definiert werden. Exporteure versuchen dann z.B. nach Afrika zu verkaufen - oder in die Türkei - und z.B. Putin kauft sich die Sachen dann dort....
Das alles wird letztlich von Elon Musk und dem Dealmaker Trump neu definiert werden, könnte ich mir vorstellen. Aber die Wirkung von Sanktionen sind sowieso recht umstritten: Den Iran hat das nicht gehindert, am Atomprogramm zu arbeiten, Nordkorea, das seit vielen Jahren sanktioniert ist, ebenfalls nicht. Und Putin, dessen Land man schon vor Jahren nach der Annexion der Krim Sanktionen auferlegt hat, hat es nicht abgehalten, einige Jahre danach die Ukraine erneut anzugreifen und diesen Krieg trotz massiver zusätzlicher Sanktionen weiterzuführen. Und warum ? Weil sich diese Sanktionen nicht in Putins Kühlschrank auswirken - um das mal vereinfacht auszudrücken - und weil Diktatoren wie Putin oder Kim oder die diversen Machthaber im Iran, ihre Bevölkerung so unter Kontrolle haben, dass die Last der Sanktionen nicht nur von der eigenen Bevölkerung getragen wird, sondern auch den Hass gegen den Westen schüren, womit die Handlungen der Diktatoren dem eigenen Volk gegenüber auch noch legitimiert werden, denn man ja gegen den Westen vor, von dem man "bedroht" wird.
Für den Westen hingegen sind die ausgesprochenen Sanktionen hingegen die einzige Alternative um "etwas zu tun", denn das, was wahrscheinlich notwendig wäre, nämlich wie in den beiden Weltkriegen einen Aggressor zu stoppen, das will niemand - das wäre nämlich eigene Truppen zu entsenden um einen Angreifer zu stoppen. Sanktionen sind manchmal halt auch ein Feigenblatt. Speziell dann, wenn alles, was man im eigenen Land dringend braucht (wie ganz besonders Energie - also Gas und Öl), von Sanktionen ausgenommen wird.
AT&S wäre von Sanktionen (nun in Bezug auf China) nur dann betroffen, wenn Trump es verbieten würde, in China die Produktpalette einzukaufen, die AT&S produziert. Man müsste dann halt in Kulim kaufen oder in Leoben, denn offiziell wäre ja nicht AT&S betroffen, sondern das Land, in dem produziert wird. Allerdings gibt es momentan keinen Grund, China mit solchen (oder sonstigen) Sanktionen zu belegen - was dann wieder zu den Zöllen führt.
Das alles wäre meine persönliche Sicht auf Deine Fragen. Wobei man da natürlich noch viele Seiten schreiben könnte, was ich Dir aber ersparen will.
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