Immer mehr Verkehrsbetriebe kaufen H2-Busse
Ein Großauftrag zeigt: Deutschlandweit wechseln ÖPNV-Anbieter wie in Köln auf den klimafreundlichen Antrieb mit Wasserstoff. Warum er sich dort durchsetzt – und bei Speditionen nicht.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...2-busse-01/100099060.html„Die RVK GmbH fährt jetzt die größte Flotte an wasserstoffbetriebenen Omnibussen in Deutschland“, sagt Marcel Frank, der Geschäftsführer des RVK, das ein Gemeinschaftsunternehmen der Städte Köln, Bonn und fünf benachbarten Gebietskörperschaften in Nordrhein-Westfalen ist. Im Vorjahr hat es 24 Millionen Fahrgäste transportiert.
Schon seit 2011 setzt die Firma auf das Gas mit dem chemischen Kürzel H2. Obwohl sie um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz teurer sind als batteriebetriebene Elektrobusse, nimmt sie die Mehrkosten in Kauf.
„Unsere Omnibusse fahren pro Tag durchschnittlich 350 Kilometer und kommen dabei mit nur einer Wasserstoff-Tankfüllung aus“, begründet Geschäftsführer Frank das Investment. „Bei reinen Elektrobussen müssten wir zwischendurch einen Tankstopp einlegen, der selbst bei Schnellladern drei bis vier Stunden dauern würde.“ Zusätzliche Busse wären nötig, und damit würden die Kosten steigen.
Von weiteren Hindernissen für die Batteriemodelle berichtet die englische Stadt Manchester. Sie bestellte im vergangenen Jahr neben reinen Elektrobussen gleichzeitig auch Fahrzeuge, die weiterhin konventionell mit Diesel fahren. Zur Erklärung erfuhren die Lieferanten: Das Stromnetz der britischen Metropole reichte nicht aus, um die Stadtbusse gleichzeitig laden zu können.
Hier werden die Vorteile von H2 klar benannt, wobei beide Technologien, je nach Einsatzzweck ihre Vor- und Nachteile haben. Aber gerade auf langen Strecken kann Wasserstoff seine Vorteile ausspielen.
Die noch fehlende Infrastruktur ist für beide Antriebsarten von Nachteil. Aber hier setzt Plug mit seiner vertikalen Integration ja an. Sie liefern Wasserstoff, Brennstoffzellen und Betankungsausrüstung.
Mit negativer Berichtersttattung zu Wasserstoff polarisiert man lediglich und verzögert den notwendigen Ausbau der Infrastruktur. Ein Ausspielen Batterie gegen Wasserstoff ist ohnehin etwas gaga, weil beides in beträchtlichem Umfang benötigt wird. Auf lange Sicht halten aber viele Batterien für eine Art Übergangstechnologie!
Falls jetzt wieder reflexartig mit Effizienz geantwortet wird: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 9,4 Terawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt, um die Netzstabilität gewährleisten zu können (Redispatch). An der Strombörse wurden teils negative Preise ausgerufen, um den Strom loszuwerden! Im Grunde ließen sich Unmengen an Wasserstoff generieren, wenn man beide Technologien vereinen würde, anstatt einen Klassenkampf zu führen. Überkapazitäten speichern in Batterien und damit Elektrolyseure dauerhaft in Betrieb nehmen. So wäre es möglich, die Energie in großem Umfang im Sommer zu generieren und im Winter zu verbrauchen.