Ich fand den Artikel von Herrn Schreiber schon ziemlich unverschämt und vermute da irgendeine verletzte Eitelkeit, weil Ronald Slabke ihm nicht in gewünschter Art & Weise Rede und Antwort stand oder ihm gänzlich ein Interview versagt hat. Zumal Kirchner das Thema bei Twitter ganz anders und sachlich kommentiert hat. Ist aber nur meine Interpretation.
Ich hatte Herrn Pahl von der IR in einer anderen Gelegenheit angeschrieben, weil "finanzszene.de" in Bezug auf die Sparda Bank Hessen und deren Abschied vom Baufi-Plattformgeschäft berichtet hatte. Das fand ich viel interessanter und habe entsprechend angefragt.
Die Antwort von Herrn Pahl kam heute Mittag:
"Hallo Herr *Cosha*,
vielen Dank für ihre erneute Anfrage an die Hypoport. Ich war letzte Woche noch im Urlaub und komme daher erst heute zur Beantwortung Ihrer Frage.
Gern ordne ich den Sachverhalt für Sie entsprechend ein. Wenn ich den Artikel aus finanz-szene richtig wiedergebe, stellt die Sparda Hessen ihr Baufinanzierungsgeschäft über Plattformen ja nicht komplett ein, sondern unterbricht dieses nur bis zum Jahresende (Zitat“ Sparda Bank Hessen: Deaktivierung diverser Finanzierungsgründe ab Dienstag, 21.6. 2022 – Die Sparda Hessen eG bietet aus bilanzpolitischen Gründen bis Jahresende nur noch Prolongationen an.”).
Das Hoch- und Runterfahren von Volumen ist ein relativ normaler Vorgang, wenn Banken unsere Plattformen nur als Produktpartner und nur als Zusatzgeschäft nutzen. Also sich in den Anfängen der ersten Entwicklungsstufe einer Zusammenarbeit mit uns befinden. Später kommt dann ja der Einsatz unserer Plattform im Bankeigenvertrieb und meist noch später der Vertrieb von Drittprodukten.
Wenn eine Bank sich erst am Anfang der reinen Produktgeberstufe befindet und die Nachfrage nach dem eigenen Produkt in den eigenen Filialen zu gering ist, wird auf der Plattform ein attraktives Angebot eingestellt. Die Bilanz füllt man sich dann mit Baufi-Geschäft, welches von anderen Vertrieben vermittelt wurde.
Hat man genug Eigengeschäft bzw. wegen Urlaub, Kündigungen oder Corona aktuell nicht genug Mitarbeiter in der Kreditannahme (Risikoprüfung, Middel office) hat die Bank zwei Möglichkeiten: Geschäft offiziell für einen gewissen Zeitraum total herunterfahren wie in dem Artikel beschrieben (auf Europace eher ungewöhnlich) oder sich selbst durch ein unattraktives Angebot für den Endverbraucher kurzfristig weniger Geschäft zuführen („sich selber rauspreisen“).
Die zweite Variante ist die deutlich üblicherer und gängige Praxis, da Konditionen jederzeit geändert werden können. Eine Bank preist sich heute raus, eine andere morgen wieder rein. Das ist völlig normales Tagesgeschäft für eine Plattform und stellt auf Europace wegen der hohen Anzahl von über 750 Produktgebern auch weder ein Problem beim Rauspreisen noch eine Jubelmeldung beim Reinpreisen dar.
Die Sparda-Banken nutzen uns seit 2-3 Jahren verstärkt und einige auch bereits im Bankeigenvertrieb. In welcher aktuellen Entwicklungsstufe (reiner Produktpartner, Bankeigenvertrieb, Drittproduktvertrieb) sich unsere einzelnen 750 Bankkunde befindet, veröffentlichen wir aus Rücksichtnahme auf die Kunden und die geringe Relevanz der Entwicklung auf Einzelkundenebene für die Investoren-Story grundsätzlich nicht."
Bei Rückfragen melden Sie sich gern. Mit freundlichen Grüßen
|