Der Albtraum jeder Mutter
Entscheidung für eines von zwei Kindern
Für eine Australierin ist bei der Flutkatastrophe in Südasien am Sonntag der Alptraum einer jeden Mutter wahrgeworden: Jillian Searle musste sich entscheiden, welches ihrer beiden Kinder sie retten würde, als die Flutwelle über eine Hotelanlage auf der thailändischen Insel Phuket hereinbrach. "Ich wusste, dass wir alle sterben würden, wenn ich sie beide festhalte", sagte Searle bei ihrer Rückkehr in die australische Stadt Perth am Donnerstag vor Journalisten. Deshalb habe sie eine Frau gebeten, ihren fünfjährigen Sohn Lachie zu nehmen, während sie selbst den 20 Monate alten Blake im Arm behalten habe. "Als wir sie später wiedergesehen haben, sagte sie: 'Es tut mir wirklich Leid, dass ich ihn loslassen musste.'"
"Es war die schrecklichste Zeit meines Lebens"
Der Vater der beiden Kinder musste vom Balkon des Hotelzimmers hilflos zusehen, wie die zweite Welle über die Anlage hereinbrach - wohlwissend, dass sein Sohn sich irgendwo dort unten befand und nicht schwimmen kann. "Es war die schrecklichste Zeit meines Lebens", sagte er in Perth. Wie durch ein Wunder sei es Lachie aber gelungen, sich in der überfluteten Hotelhalle an einem Pfosten festzuklammern und den Kopf so lange über Wasser zu halten, bis die Flut nachgelassen habe.
"Ich habe lange nach Mama geschrien", habe der Fünfjährige seinem Vater später erzählt. "Meine Hände sind ganz schmutzig, und ich muss meine Anziehsachen waschen." Die Eltern fanden ihren Sohn nach einer stundenlangen verzweifelten Suche auf dem Arm eines Wachmannes, wie sie erzählten. "Ich kann es nicht glauben, dass sie hier sind", sagte Jillian Searle über das Glück, mit ihren beiden Kindern nach Hause zurückzukehren.
Fischer nach drei Tagen auf hoher See geborgen
Glück im Unglück für einen srilankischen Fischer: Drei Tage hatte sich Sini Mohammed Sarfudeen, dessen Boot bei der Flutwelle im Indischen Ozean gekentert war, nach eigenen Angaben an sein Boot geklammert, bis ihn die srilankische Luftwaffe am Mittwoch rettete. Die Besatzung eines Helikopters, der Lebensmittel in eine entlegene Region des Katastrophengebietes brachte, entdeckte ihn zufällig auf hoher See. Der Mann, dessen Gesundheitszustand als schlecht beschrieben wurde, wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Elefant hat mehrere Kinder gerettet
Ein Elefant hat bei der Flutkatastrophe in Thailand offenbar mehreren Kindern das Leben gerettet. Als der Tsunami auf den Küstenstreifen zurollte, habe der Führer des Elefanten mehrere am Strand spielende Kinder auf den Rücken des Tieres gesetzt und so in Sicherheit gebracht, berichtete eine Touristin am Mittwoch der britischen Nachrichtenagentur AP. Nach Angaben der 40-Jährigen war das Tier zur Belustigung der Touristen an den Strand von Phuket gebracht worden. Der Strand war durch den Tsunami völlig zerstört worden.
Mit dem Auto der Flutwelle davongefahren
Der Geistesgegenwart seines Fahrers verdankt ein Phuket-Urlauber aus Linz in Oberösterreich vermutlich sein Leben. Der Fahrer hatte den Touristen vom Flughafen abgeholt und wollte ihm auf dem Weg zum Hotel den Strand zeigen. Als sie dort hinkamen, setzte die Flutwelle ein. "Uns ist der ganze Dreck entgegen gekommen, auch Mopeds und Autos" schilderte der Augenzeuge Peter Steinberger nach seiner glücklichen Rettung die Geschehnisse. Der Fahrer habe daraufhin geistesgegenwärtig sein Auto gewendet und sei auf die nächste Anhöhe gefahren. "Wenn er nicht so reagiert hätte, wären wir vermutlich unter den Opfern", meinte Steinberger nach seiner Rückkehr am späten Dienstagabend.
Schlange rettet Mutter und ihren Zwillingen das Leben
Eine Schlange inmitten der Fluten hat einer jungen Frau aus Indonesien und zwei neun Jahre alten Zwillingen das Leben gerettet. "Ich habe beobachtet, wie das Meerwasser mit Schlamm, Gestein und Holzstämmen hereinbrach", berichtete die 26-jährige Verkäuferin Riza aus einem Dorf in der Nähe der indonesischen Provinzhauptstadt Banda Aceh, wie die
Nachrichtenagentur Antara am Donnerstag meldete. Tausende Menschen hätten geschrien und seien in Panik geraten, als die Wassermassen die Häuser überfluteten. Dann habe sie ihre schwer verletzte Nachbarin gesehen, die verzweifelt versuchte, ihre beiden neunjährigen Kinder zu retten. "Ich bitte dich, rette meine Zwillinge und kümmere dich nicht um mich", habe die Frau sie angefleht, erzählte Riza unter Tränen in einem Flüchtlingslager.
Dann habe sie die Zwillinge huckepack genommen und versucht, sich mit ihnen durch die Fluten zu kämpfen. Mit einem Mal habe sie eine riesengroße Schlange durch das Wasser gleiten sehen und sei ihr ohne zu überlegen gefolgt. "Komischerweise hatte ich keine Angst",
sagte Riza. Das Tier habe sie an Land geführt, wo sie sich schließlich auf festen Boden retten konnten. Die Zwillinge ihrer Nachbarin hätten einige leichte Verletzungen erlitten, seien aber in Sicherheit, berichtete die Frau. Von ihrer Mutter fehlte aber jede Spur.
Britisches Paar kurz vor Heiratsversprechen getrennt
Wenige Stunden nach ihrem Heiratsversprechen hat die Riesenwelle am Strand von Khao Lak in Thailand ein britisches Paar für immer auseinandergerissen. In den Fluten verschwanden der Freund und die beiden Söhnen der Britin Sharon Howard, die am Mittwoch in einem Krankenhaus in Bangkok versorgt wurde. Die 37-Jährige und ihr 44-jähriger Lebenspartner David Page waren zusammen mit dem sechsjährigen Taylor und dem
achtjährigen Mason seit Anfang Dezember in Asien unterwegs. Im Ferienressort Khao Lak an der Küste Thailands machten sie Station, als die Fluten am Sonntag über ihr Ressort hereinbrachen. Erst knapp 24 Stunden zuvor hatte Page seiner Freundin nach fünf Jahren
Beziehung einen Heiratsantrag gemacht. Der Profi-Taucher gilt offiziell als tot, ihre beiden Söhne aus erster Ehe sind bislang als vermisst gemeldet.
Page war an den Bergungsversuchen der toten Besatzung des russischen Atom-U-Boots "Kursk" beteiligt. Bei dem Untergang der "Kursk"» am 12. August 2000 in der Barentsee waren alle 118 Besatzungmitglieder ums Leben gekommen.
(N24.de, AFP, AP, dpa)
Für das Neue Jahr 2005 wünsche ich allen vor allem Gesundheit,
Zufriedenheit und das nötige Quäntchen Glück!
Gruß Moya