![Das US-Verteidigungsminsiterium prüft die Vorwürfe (dpa) - Klicken für Großansicht Das US-Verteidigungsminsiterium prüft die Vorwürfe (dpa) - BND-Affäre: Pentagon prüft Vorwürfe](http://www.n24.de/images/2006/02/27/2006022713361415863.jpg) | ![](http://www.n24.de/images/blind.gif) | ![Klicken für Großansicht Klicken für Großansicht](http://www.n24.de/images/teaser/da-lupe.gif) | ![](http://www.n24.de/images/blind.gif) | Das US-Verteidigungsminsiterium prüft die Vorwürfe (dpa) | ![](http://www.n24.de/images/blind.gif) | ![](http://www.n24.de/images/blind.gif) | ![](http://www.n24.de/images/blind.gif) |
BND-Affäre: Pentagon prüft VorwürfeDas US-Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge derzeit keine Belege für die Stichhaltigkeit des Berichts der "New York Times" über die angebliche Weitergabe irakischer Verteidigungspläne von deutschen BND-Beamten an US-Geheimdienste. "Wir wissen nicht, über was er (der Autor des Zeitungsbeitrags) spricht", sagte Militärsprecher Leutnant Jim Krohne am Montag in Norfolk (Virginia) der dpa. Die in der Zeitung zitierte Studie sei als geheim eingestuft, betonte Krohne. Er ist Sprecher der "USJFCOM", dem US-Militärkommando, von dem die Studie stammen soll. Die Angaben über die Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer Geheimdienste vor dem Irakkrieg würden derzeit von seiner Abteilung geprüft. BND-Schützenhilfe bereits vor dem Irak-Krieg?Die renommierte Tageszeitung "New York Times" schrieb unter Berufung auf eine Geheimstudie des US-Verteidigungsministeriums, zwei BND-Agenten in Bagdad hätten Saddam Husseins Geheimplan für die Verteidigung der Stadt in ihren Besitz gebracht. Im Februar 2003, also einen Monat vor Kriegsbeginn, habe ein deutscher Beamter den Plan in Katar dem US-Militär übergeben. Das Material sei in die Aufklärungsarbeit der US-Stäbe eingeflossen. Auch eine grafische Darstellung gebe es: "Die Folie wurde den Deutschen von einem ihrer Kontakte in Bagdad übermittelt (Identität der deutschen Quelle unbekannt)", schrieb das Blatt. Aus der Vernehmung von irakischen Ex-Offizieren und ehemaligen Regierungsbeamten wurde laut Bericht deutlich, dass Saddam seine Kommandeure am 18. Dezember 2002 zusammenrief, um ihnen diesen Verteidigungsplan zu eröffnen. Danach sollten um die Hauptstadt mehrere Verteidigungsringe gezogen werden, darunter die "rote Linie", die die Republikanische Garde bis zum Schluss halten sollte. Bei Erreichen der "rote Linie" erwartete das US-Militär offenbar auch den Übergang zur biologischen und chemischen Kriegführung durch die irakischen Verteidiger. Solche Waffen wie auch chemische und biologische Massenvernichtungswaffen wurden aber nach dem Krieg nie gefunden. "Plan und Treffen unbekannt"Regierungssprecher Ulrich Wilhelm und der BND dementierten die Angaben vehement. Die FDP entscheidet am 6. März, ob sie mit Grünen und Linken einen Untersuchungsausschuss durchsetzt. Wilhelm sagte dazu, die Behauptung, zwei BND-Mitarbeiter in Bagdad hätten den Plan Saddam Husseins zur Verteidigung der irakischen Hauptstadt beschafft und bereits einen Monat vor Kriegsausbruch 2003 den USA übermittelt, sei falsch. "Dem Bundesnachrichtendienst und damit auch der Bundesregierung war bislang weder ein solcher Plan bekannt noch hatte der BND Kenntnis von dem in der 'New York Times' berichteten Treffen Saddam Husseins mit seinen Kommandeuren am 18. Dezember 2002." Alle Berichte des BND-Sondereinsatzteams, also der beiden in Bagdad verbliebenen Agenten in deren Einsatzzeit vom 15. Februar 2003 bis 2. Mai 2003, waren nach den Worten von Wilhelm Gegenstand der Unterrichtung im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) des Bundestages. "Gegenstand konnte somit nicht der von der 'New York Times' behauptete Sachverhalt sein, weil er dem Bundesnachrichtendienst nicht bekannt ist," erklärte Wilhelm. Ähnlich äußerte sich der Bundesnachrichtendienst. "Uneingeschränkt klar"Bill Keller von der Chefredaktion des Blattes teilte als Reaktion auf die Aussage Wilhelms in New York mit, der Bericht fuße auf einer geheimen Generalstabsstudie von 2005 über die Entwicklung der Militärstrategie im Irak. Die Involvierung Deutschlands sei in "der Generalstabsstudie offenkundig und ohne Einschränkungen klar". Die Bundesregierung hatte Ende vergangener Woche eingeräumt, dass der BND während des Irak-Krieges auch militärische Informationen an US-Dienste weiterleitete. Allerdings seien die von den zwei BND-Mitarbeitern in Bagdad gemeldeten Objekte nicht Ziele von US-Luftangriffen gewesen. Die Meldungen seien vielmehr zur Gewinnung eines eigenen Lagebildes verwandt worden. (N24.de, AP, dpa)
|