bin schon etwas müde, daher nur eine kurze Replik auf das Vorposting.
Griechenland ist sicher schwer mit Irland zu vergleichen. Irland hatte in den 90er / Anfang 2000er Jahren nach VWL-Handbuch alles richtig gemacht.
Niedrige Zinsen, spannend für Finanzinstitute. Mit den Mehrumsätzen durch die neu angesiedelten Institude (zb. ja auch die eigentlich deutsche Depfa), dazu Subventionen für die Wirtschaft (kam dann vor allem dem Baugewerbe zu Gute, da sonst in Irland nur wenig Kernindustrie neben zb. Schiffbau). Dazu noch Investitionen in Infrastruktur und Bildung.
Leider kam die Krise dazu und somit massivste Ausfälle. Ob Irland die ganzen nötigen Bürgschaften stemmen kann, um die landeseigenen Banken zu halten, lässt sich zeigen. So ein wenig ist das IMO schon mit Island zu vergleichen, wo nun die Pro-Kopf-Verschuldung um ein Zigfaches gefallen ist und die isländische Krone auch massiv gefallen. Was dem Land nun wenig nützt, da wenig Exporte (Fischfang), aber massig Importe entgegen stehen, was den Einwohnern auf die Geldbörse schlägt.
Da haben es die Iren dank Euro ein wenig leichter.
Ganz anders die Griechen, die generell über ihre Verhältnisse gelebt haben und ohne Wachstum alles zusammenbricht. Allerdings ist dort das Bankgewerbe vergleichsweise gesund (wenn nicht auch in Griechenland nun eine massive Immobilienabwertung folgt. Wohnraum in Athen ist auch kaum günstiger als zb. in Stuttgart zu bekommen.
Alpha Bank oder National Bank of Greece haben bislang (Ausnahme letztes Quartal) immer ordentlich Gewinne verzeichnet, müssen nun nur massiv Rückstellungen in die Bilanzen einstellen um nicht kalt erwischt zu werden. Dafür haben die aber praktisch null mit internationalen hochriskanten Papieren gehandelt, sondern eher versucht, im östlichen Europa Marktanteile zu gewinnen.
Bei der NBG hat zb. die türkische Tochter Finansbank fast allein schon 40% des operativen Gewinns beigesteuert.
Also, kurzes Fazit: Während Irland auf eine schnelle Konsolidierung der Folgen aus der internationalen Finanzkrise hoffen muss, hat Griechenland fundamentale Defizite (massiver Sozialstaat, zb. Verrentung ab Ende 50, ausgeprägte Korruption). Irland ist also eher auf die internationale Globalwirtschaft angewiesen, damit die wichtige Finanzbranche dort wieder Boden unter den Füßen findet. Griechenland hingegen ist genereller Sanierungsfall, bei denen es aber einige durchaus interessante und nun meiner Ansicht nach unterbewertete Titel (OTE - griechische Telekom, Großbanken) gibt.
Hat zwar alles nix direkt mit Lloyds zu tun, ist aber mal ein spannender Exkurs....
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