Ich denke, solange die Institutionellen alle neuen Aktien abnehmen und nicht auf den Markt (über die Börse) bringen, wird sich nicht viel am Kurs ändern. Der Kurs bleibt erst mal so ohne große Sprünge nach oben, da der Kurs ja nur die Phantasie des einzelnen Anlegers ist, ob er der Bank bessere Ziele zutraut. Die neue, große KE macht sich im Kurs meiner Meinung nicht besonders bemerkbar, weil die neuen Aktien außerbörslich an die neuen Anleger gebracht werden. Solange das alles plaziert werden kann bei den Institutionellen, kriegt der Kleinaktionär nicht viel mit von der KE im Kurs. Der Kurs wird allerdings eher allein durch die Angst (der Angst bei privaten Anlegern) in die Knie gehen, dass man keinen Ertrag mehr bekommt. Zugegeben, die Angst finde ich berechtigt, denn die bisherigen Eigentümer müssen ja zwangsweise große Anteile Ihrer Gesellschaft mit den neuen Eigentümern teilen, bekommen also deutlich weniger als vorher für Ihren Anteil. Spannend wird es erst, wenn es mal wieder Erträge gibt, die ausgeschüttet werden können. Davon werden doch nur die Stammaktien bzw. Vorzugsaktien (wie der Name auch sagt, bevorzugt) bedient, und das sind nun mal vorrangig eben die neuen Aktien aus der KE. Und die Alteigentümer sollen mit dem Aktiensplit nun teilweise, eventuell nur vorrübergehend, "enteignet" und entmachtet werden, weil 60% des Altkapitals auf die Nachzugsaktien übertragen wird. Bei dieser Dimension der neuen KE wird es einfach länger (deutlich länger) dauern, bis genug Kapital erwirtschaftet wird, um wieder alle Aktien in der alten Höhe bedienen zu können. Und was den Kurs anbetrifft, so denke ich einfach, dass mit zunehmender Konjunktur auch die Zuversicht zurückkehrt, dass da irgendwann wieder mehr "rausspringt". Sollten die Institutionellen sich über die Börse von Ihren neuen Aktien trennen, dann gehts natürlich nochmals runter, denn die Größenordnung einer KE wie der jetzigen braucht eben sehr lange, bis sie vom Markt absorbiert wird.
Die Reduktion des Staatsanteils wird damit betrieben, dass sich Lloyds durch die KE genug frisches Kapital verschafft um sich freizukaufen (ausgegebene Vorzugsaktien werden zurück gekauft). Selbst wenn der Staat dann immer noch Aktionär ist oder bleibt, so wird er zumindest kein bevorzugter Aktionär (mit Vorzugsaktien) sein, sondern nur noch "normaler" Stammaktionär. Und der britische Finazminister wird froh sein, später für seine Aktien mehr zu bekommen, als er gezahlt hat.
Und von einer Einpreisung im Kurs kann man ja hier nicht sprechen, da die KE in Gänze neben der Börse abläuft. Die Institutionellen bekommen die neuen Aktien wahrscheinlich sowieso zum Nennwert, nicht zum Marktwert der freien Aktien, die an der Börse gehandelt werden.
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