war damals schon Schwachsinn, aber man hatte ja scheinbar genug Geld, um mit der Gießkanne welches auszuschütten. Damals wurde den Leuten angesichts der Summen im Rahmen der Rettung des Finanzsektors auch fast schon schwindlig, da sollte ein solches Geschenk vielleicht den Eindruck erwecken, dass die Politik nicht nur an die Großen denkt. Aktuell ist zum Glück kein Geld im Haushalt über, um mit Kamellen zu schmeißen.
Zu weiter oben. Puh. Die Lernkurve vieler Linker bleibt flach, nach 9 Jahren glaubt man entweder immer noch, man könne die AfD samt ihrer Wähler mit Beleidigungen effektiv bekämpfen. Nicht nur an dem Punkt stellt sich zunehmend die Frage, wer wirklich der Dümmere ist, der AfD'ler oder der AfD Gegner.
Mit dem Links Rechts Schema kann man zwar eine schnelle Freund-Feind Einteilung betreiben, aber inhaltlich hilft es nicht viel. Weder ist die AfD eine faschistische Partei mit faschistischem Programm, noch sehnt sich die übergroße Mehrheit nach einer faschistischen Diktatur oder einem Rückfall in die deutsche, nationalsozialistische Vergangenheit. Statt diese Nummer endlos weiter aufzuführen, sollte man sich mal lieber nach dem eigenen Anteil des AfD Erfolgs fragen und auch überlegen, ob es demokratisch ist, über viele Jahre gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung Politik zu machen.
Was die Jugend betrifft. Da wurde seit vielen Jahren mit aller Macht und heftigem medialen Getöse versucht, die Knallchargen der Letzten Generation und die Fridays For Future Kids als "Sprecher ihrer Generation" darzustellen. Was sie nie waren. Es gab schon vor den letzten Landtagswahlen in drei Bundesländern deutliche Signale, dass dies nicht anderes als politische Propaganda war. Jetzt ist man schockiert und will nicht wahrhaben, dass es jungen Menschen eben irgendwann auf den Keks geht, wenn man sie von morgens bis abends mit Belehrungen, Ratschlägen belästigt und den immergleichen Themen malträtiert. Und plötzlich stehen die Lehrer samt all den anderen, die belehrend auftreten, vor einem Mysterium: Wieso rebelliert die Jugend, wo es doch alle nur gut meinen. Dabei könnte einem das aus der eigenen Geschichte bekannt vorkommen. Wer zuvor unkritisch hingenommen hat, dass z.B. Notstand einen positiven Klang erhält, weil das Klima angeblich nach ihm ruft, das Schreien nach einem regulierenden Staat immer lauter wurde, der wirkt zudem unglaubwürdig, wenn er jetzt die wachsende Gefahr eines Autoritarismus benennt. Und damit der Kreis sich schließt: Früher galten Proteststimmen als dumm, weil man damit ja nicht erreiche. Mittlerweile gehen die Wahlergebnisse für die AfD weit über das hinaus, was man früher an Frust und Proteststimmen kannte. Noch einmal, das liegt eben vor allem daran, dass man die eigentlich doch sehr geduldigen Deutschen über die Maßen strapaziert hat, mit einer Politik, die nicht den Bedürfnissen der Mehrheitsbevölkerung entsprach. Und sie entsprechen einer gewissen Verzweiflung, weil Kritik nicht gehört oder rundweg als "rechts" und rassistisch diffamiert wurde. Es ist auch nicht mehr wie früher, dass solche Proteststimmen verschenkte Stimmen sind, denn mittlerweile kann man feststellen, dass die sehr guten AfD Ergebnisse Früchte tragen, ganz ohne eine Regierungsbeteiligung der AfD selber. Die demokratische Mitte und vor allem das Establishment in Parteien und Medien muss sich selbst fragen, warum man so lange gewartet hat, statt rechtzeitig umzudenken. Warum man so lange glaubte, das Problem würde sich irgendwie selbst erledigen, wenn man nur lange genug die Probleme ignoriert und jene beleidigt, die diese ansprechen.
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