bestehen häufig zwei voneinander unvereinbar bis in die Tiefe reichende Persönlichkeitszüge nebeneinander mit unterschiedlichen Ziel- und Wertvorstellungen und mit unterschiedlichem Luststreben. Während der eine Persönlichkeitszug realistische Zielvorstellungen hat, ist der andere abgespaltene Persönlichkeitszug gekennzeichnet durch narzisstisch-infantile Ziele und durch (z. T. bombastisch) aufgeblasene grandios exhibitionistische Größenphantasien mit entsprechenden massiven Erregungszuständen, weil es wegen traumatischer Vorgänge nicht gelungen ist, diesen Teil durch phasengerechte Modifikation ins Real-Ich zu integrieren. Zwar besteht zwischen diesen beiden Persönlichkeitszügen eine gewisse Barriere, doch zuweilen wird der Bereich des Real-Ichs vom nichtneutralisierten Exhibitionismus und den den damit verbundenen starken Erregungzuständen überflutet und der kognitive Bereich zeitlich punktuell eingetrübt. Nach Wiedereinsetzen der vollen Kontrolle durch das Real-Ich setzt häufig eine brennende Scham und danach hypochondrischen Grübeln und Klagen ein. Nicht selten können auch noch selbstdestruktive Impulse folgen, Versuche des leidenden (Real-)Ichs, die als kränkend empfundene enttäuschende Wirklichkeit des Fehlschlages auszulöschen, weil die schnelle affektive Schwankung zwischen den euphorischen Erregungs- zuständen aufgrund des aufgeblasenen Größenselbst (mit Suchtgefahr!) und dem fehlenden Beifall (auf den der narzisstisch Gestörte angewiesen ist) mit entsprechender Niedergeschlagen- heit und brennender Scham (Fauxpas) nicht ertragen werden kann.
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