https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...aeftig-zusammen-14382554
Die Begründung mit einem möglichen Rückzug des MFE-Übernahmeangebots ist einfach nur abenteuerlich.
Wenn der Analyst wenigstens die Größe hätte zuzugegeben, dass er mit seinem Kursziel falsch lag und jetzt frustriert das Handtuch wirft... aber nein, jetzt wird ein Pflichtangebot plötzlich als freiwilliges Übernahmeangebot deklariert...
Das Schlimme ist, dass Analysten selbst mit solchem Blödsinn Kurse bewegen. ProSieben wäre heute ohne diese Schrottanalyse mutmaßlich klar über 6 EUR gestiegen.
Auch wenn es immer wiederholt wird, wird es nicht wahr, dass der Kurs durch das Pflichantgebot quasi gedeckelt ist. Solange Aktionäre die Aktie wahlweise andienen können, ist der Kurs durch den Mindestübernahmepreis i.H.v. 5,74 € nach unten hin abgesichert. Nach oben hätte der Kurs freies Spiel, wenn hier nicht immer wieder von einzelnen Marktteilnehmern geshortet würde, sobald der Kurs sich der 6 EUR-Marke auch nur nähert.
Für mich sieht das so aus, als habe MFE eine Investmentbank damit beauftragt, den Kurs während des laufenden Übernahmeangebots in der Nähe von 5,74 zu deckeln, um möglichst viele Aktie angedient zu bekommen.
MFE hat das Pflichtangebot perfekt in die nachrichtenlose Zeit vor den Q1-Zahlen gepackt, um keinerlei Gegenwehr zu haben. Und das ProSieben Management geht natürlich stillschweigend in die Blackout Periode und lässt die Anleger - wie gewohnt - im Regen stehen.
Am Tag der Q1-Zahlen werden dann einige Analysten wieder mal erschrocken feststellen, dass Umsatz und Profitabilität im Vorjahresvergleich gestiegen sind.. ja wie konnte man das nur ahnen... Die Gewinnschätzung für 2025 liegt zwar über 1 EUR pro Aktie, aber man kann ja nicht ahnen, dass das Unternehmen tatsächlich liefert...
Und den Einmalgewinn aus dem Verivox Verkauf, der in der Gewinnschätzung 2025 nicht enthalten ist, hat natürlich auch niemand auf dem Schirm...
Dank Einmaleffekten dürfte Pro7 in Q1 ein stolzes EPS ausweisen und möglicherweise kommt man ja sogar auf die Idee, einen Teil der Verkaufserlöse überraschend als Sonderdividende auszuzahlen... Könnte man machen, wenn man die Shortseller angreifen wollte...
Aber das wird nicht passieren, weil MFE gemeinsame Sache mit Shortsellern macht und über die Mehrheit im Aufsichtsrat dem Management jede aktionärsfreundliche Handlung verbieten wird.
Es ist einfach ärgerlich, dass ProSieben unter so vielen Nebengeräuschen leidet und sich die Aktie nicht frei entwickeln kann wie etwa RTL.
RTL hat den ganzen Downturn zuletzt kaum mitgemacht und die Kursgewinne aus der atemberaubenden Rallye der letzten Monate wacker verteidigt. Offensichtlich sind die Gewinnaussichten für Medienunternehmen in Deutschland aktuell gar nicht so schlecht. Nur reflektiert der ProSieben Kurs Fundamentaldaten aktuell überhaupt nicht sondern nur dieses besch... MFE Pflichtübernahmeangebot.. sollte Pro7 in einem Monat ordentliche Q1-Zahlen präsentieren, hat die Misere hoffentlich ein Ende und der Markt bewertet endlich wieder das Unternehmen und nicht einen gesetzlichen Mindestpreis, der durch jahrelange Kursdrückerei da liegt wo er eben liegt...
SMA38 6,03 SMA50 5,92 SMA100 5,504 SMA200 5,74
Jeder sieht, dass die Zocker den Kurs gestern einmal mehr zwischen SMA100 und SMA38 zirkulieren ließen.
Wenn der ominöse gesetzliche Mindestpreis irgendeine Aussagekraft hätte, läge er jetzt übrigens bereits nahe 5,90 EUR... Mit jedem Tag, den MFE das Übernahmeangebot herausgezögert hätte, wäre es teurer geworden... wenn der 3M-Durchschnitt ein faires Bewertungsniveau widerspiegelte, wären 5,74 EUR heute bereits nicht mehr fair... m.E. völlig abwegig, Kurszielsenkungen mit einem Pflichtangebotspreis zu begründen, es sei denn, das Kursziel war allein auf Grundlage einer Übernahmespekulation gesetzt und wurde nicht wie bei gewissenhaften Analysen allgemein üblich auf Grundlage eines DCF-Modells abgeleitet...
Genau deshalb fordere ich seit Jahren nur noch solche Analysen zuzulassen, die ihre Datengrundlage offenbaren. Alles andere ist blanke Kursmanipulation und dient allein der Erzeugung von Vola, an der im Aktienhandel engagierte Banken prächtig verdienen, ganz egal in welche Richtung der Markt tendiert... Alles Gangster!
|