Danke für Eure Beiträge, das erklärt sehr gut, w a s eine Inflation ist. Einfach ausgedrückt demnach offensichtlich die Preissteigerung des Warenkorbes sprich der Gesamtheit aller Güter - d`accord. Praktisch kann dies jeder nachvollziehen, wenn es sich z.B. die Preisentwicklung von Autos in den letzten 10-15 Jahren anschaut: Durch den "Inflations-Zinseszins" haben sich die Preise wohl mittlerweile verdoppelt.
Nur ist das für mich erst die eine Seite der Erklärung, denn was resultiert denn faktisch daraus ?
Mich stört an meiner eingefügten Lexikon-Erklärung, dass die Geldmenge durch das "Gelddrucken der Zentralbank" (beliebig ?) erhöht / angepasst werden kann ... das kann ich irgendwie so gar nicht nachvollziehen. Zum einen verändert die Inflation / Preiserhöhung ja nur die Angebotsseite, d.h. ich muss mehr dafür zahlen als bisher - die sich im Umlauf befindliche Geldmenge steigt (noch) nicht. Die Kaufkraft hängt zumindest im Konsumentenbereich von den Einkommen ab (daneben natürlich auch von den "Einkäufern" Staat, Unternehmen und das Ausland). Wenn die Geldmenge gleich bleibt und die Preise steigen, dann kann bei gleichbleibender Konsum- bzw. Spar-Quote doch in der Summe weniger gekauft werden. Das würde sich nur anpassen, wenn die Einkommen der Konsumenten bzw. die Kaufkraft von Staat, Unternehmen und Ausland gleichermassen steigen - d.h. deren Geldmenge (Vermögen) anwächst. Veränderungen im Konsumverhalten bzw. der Spar-Quote lasse ich mal aussen vor.
Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wo der Kreislauf (Preissteigerung / Steigerung der Geldmenge) faktisch beginnt und ob die Zentralbank tatsächlich dann "einfach" Geld druckt. Wobei das "gedruckte Geld" ja auch nur noch einen Bruchteil in der heutigen Bargeldlosen Zeit ausmacht ... Wenn der Leitzins dann aufgrnd einer zu hohen Inflation angehoben wird, wird die Aufnahme von Krediten erschwert da verteuert. Das wiederum bedeutet doch, dass die jetzt höheren Preise (durch eine Inflation) erst recht nicht mehr gezahlt werden können. Demnach sinkt die Verkaufsmenge oder die Preise müssen wieder gesenkt werden - oder ?
Vor allem aber kann ich die Überreaktion an den Aktien-Märkten nicht nahvollziehen. selbst wenn die Geldmeschaffung um 0,5 oder 1,0% verteuert wird, hat das doch in der Suumme so gut wie keine spürbare Auswirkung, vorausgesetzt, die Geschäfte bei den Unternehmen laufen - so wie derzeit - einwandfrei. Man tut ja gerade so, als wenn eine von Bernanke angekündigte Inflation von z.B. 2 auf 3% alle Unternehmen in den Ruin treibt *kopfschüttel.
Ich mach es mir da einfacher, ähnlich wie Wolf es sieht: Eine Volkswirtschaft (z.B. Deutschland produziert Güter und Dienstleistungen. Je besser und hochwertiger dies Güter sind, um so mehr andere Güter kann ich dagegen tauschen (wenn`s kein Geld gäbe). Nun wird jedes Gut in Geld - als Tauschwährung - aufgewogen. In der Summe aber kann`s nur soviel Geld geben, wie die Waren und DL wert sind - und dieser Wert ergibt sich aus der Qualität des Gutes. Das ist auch der Grund, warum z.B. die Türkische Lira im Gegensatz zur damaligen DM so wenig wert war, weil einfach die Güter in der Türkei von der Qualität (und der Menge ?) her deutlich unter den deutschen Produkten lagen/liegen. Demnach ist doch die Währung an sich nur ein Tausch-Hilfsmittel, damit ich nicht Gut gegen Gut tauschen muss. In der Summe aber ist die Geldmenge ein Abbild der Gesamtgüter einer Volkswirtschaft (die durch die EU ja nun deutlich angewachsen und dadurch unüberschaubarer geworden ist). Inflation, Deflation, Stagflation - oder was auch immer - kann doch nur eine Schieflage zwischen beidem ausdrücken und ist nur temporär. Genau so kann`s dann eigentlich auch nur mit der Wertigkeit von Währeungen gegenseitig sein, indem der $ z.B. gegen den € immer wieder auf seine "fundamentale" Ebene, den Tauschwert der Güter der beiden Volkswirtschaften, zurückkommen muss ...
Vielleicht konnte ja irgendjemand bis hierher folgen :-))
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