Ob erneute eine besonders gefährliche Variante entsteht, das wissen wir noch nicht. Wie bei der Grippe auch werden sich vorsorglich durchaus weitere Personengruppen impfen lassen. Jedem steht letztlich die Wahl frei. Aus Vorsorge wollen und müssen die meisten Staaten deutlich mehr Impfstoff bestellen, als letztlich für Impfungen im Durchschnitt benötigt wird. Ob, wie oft und wie stark man Corona haben will und wird, hängt statistisch stark davon ab, ob, wann und welche Impfungen genutzt werden.
Was macht Corona mit den Gefäßen? Corona steigert das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Erkrankungen:
„Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass das Corona-Virus nicht nur Entzündungen von Lungengewebe auslöst, sondern auch die innere Haut der Gefäße, das sogenannte Endothel, angreifen kann“, so Dr. Hausen weiter. Dies wurde bei mikroskopischen Untersuchungen der Viren bewiesen und ist bahnbrechend für die Medizin. „Mit dem Wissen verstehen wir die Gründe von Organversagen jeglicher Art bei Corona-Patienten jetzt viel besser.“
Gut zu wissen: Wofür ist das Endothel verantwortlich? „Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, muss man den Aufbau unserer Gefäße kennen. Sie bestehen aus drei Schichten. Die äußere Schicht ist die Advenitia, dann kommt die Media – die Mittelschicht – und danach die innerste Schicht, das Endothel. Diese umgibt das eigentliche Gefäßinneren unmittelbar und erfüllt eine wichtige Schutzfunktion,“ beschreibt der Bonner Angiologe. Endothelzellen produzieren notwendige Faktoren, die für die menschliche Blutgerinnung gebraucht werden. Sie spielen bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle und helfen dabei, neue Gefäße zu bilden – die sogenannte Angiogenese. „Außerdem regulieren sie den Stoffaustausch zwischen Gefäß und Gewebe und die Gefäßweite, was den Blutdruck beeinflusst.“
Eine Funktionsstörung des Endothels kann schwere Folgen für den Körper nach sich ziehen. „In der medizinischen Forschung gilt die Endothelverletzung als eine mögliche Ursache für die Entstehung von Gefäßverkalkungen. Diese sogenannte Arteriosklerose führt wiederum zu Gefäßverstopfungen und steigert das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Erkrankungen,“ führt Angiologe Dr. Hausen aus.
Wie das Coronavirus Blutgefäße im Hirn schädigt: "In einer kürzlich im Fachmagazin Nature Neuroscience publizierten Studie erklärt ein Forschungskonsortium unter Beteiligung der Deutschen Zentren für Lungenforschung (DZL), Herz-Kreislaufforschung (DZHK) und Infektionsforschung (DZIF), wie das Coronavirus die kleinen Blutgefäße im Hirn schädigt."
"Bei einer schweren Corona-Infektion sind die kleinsten Blutgefäße – die nur vier bis sechs Mikrometer messenden Kapillaren – geschädigt. Erschwerend kommt hinzu: Die „Rekrutierung“ von Reserve-Kapillaren funktioniert, anders als bei Gesunden, in der akuten Corona-Infektion nicht. „Eine akute COVID-19-Infektion beeinträchtigt die Mikrozirkulation somit ganz erheblich."
Corona raubt den Deutschen halbes Jahr Lebenserwartung (gemäß Berechnungen des Statistischen Bundesamtes) "...Weiter berichten die Statistiker von rund 140.000 bis 200.000 zusätzlichen Sterbefällen während der Pandemiejahre im Vergleich zur vorherigen durchschnittlichen Entwicklung in Deutschland. Beim Robert-Koch-Institut wurden demnach in dieser Zeit insgesamt rund 164.000 COVID-19-Todesfälle gemeldet."
"Auswertung von 860.000 Patientendaten - Impfung senkt Risiko für Long Covid um 40 Prozent" "In Europa sind etwa 17 Millionen Menschen von Long Covid betroffen, schätzt die Weltgesundheitsorganisation. Selbst Kinder und Jugendliche können daran erkranken, wenn auch deutlich seltener als Erwachsene."
Quellen: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/...4f34-bcef-42e015d0dc36 https://www.betaklinik.de/...rag-was-hat-corona-mit-gefaessen-zu-tun/ https://www.medizin.uni-muenster.de/fakultaet/...faesse-auswirkt.html https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/...48ad-8a74-625d33eea0ce https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/144833/...Jahr-Lebenserwartung
RKI/STIKO: Zu dem Personenkreis mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf gehören Personen ab 60 Jahren, BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege und Personen mit Grundkrankheiten ab dem Alter von 6 Monaten. Für Personen mit einem erhöhten beruflichen SARS-CoV-2-Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegenden Versorgung mit direktem PatientInnen- oder BewohnerInnenkontakt sowie für Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann, werden ebenfalls weitere Auffrischimpfungen empfohlen.
Zusätzlich zur Basisimmunität empfiehlt die STIKO für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf weitere Auffrischimpfungen. Diese sollen präferentiell mit Varianten-adaptierten Impfstoffen und in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils 12 Monaten zur letzten Antigenexposition (Impfung oder Infektion) erfolgen. Es soll vorzugsweise im Herbst geimpft werden, damit vulnerable Personen auch bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen im Herbst und Winter bestmöglich geschützt sind.
Bei immundefizienten Personen mit einer relevanten Einschränkung der Immunantwort können zusätzliche Impfstoffdosen in kürzerem Abstand sinnvoll sein. Die Entscheidung über weitere Impfungen trifft der/die behandelnde Arzt/Ärztin, ggf. unter Berücksichtigung der Bestimmung spezifischer Antikörper.
Details und Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/....html#FAQId15188898
Die Verträge mit der EU laufen bereits weitere vier Jahre. Dass im Sommer wenige Infektionen auftreten und wenige sich impfen lassen ist völlig normal. Aber bei Corona sinkt die Immunität mit den Monaten deutlich ab. Und wenn man das oben alles so liest, komme ich zu der Erkenntnis, dass es für die Gefäß- und Hirngesundheit generell besser wäre, sich weiterhin regelmäßig gegen Corona impfen zu lassen. Wenn sich dies dann statistisch deutlich bestätigt, welche weltweiten Marktführer liefern regelmäßig den angepassten Impfstoff?
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