Vorsicht bei Lebensversicherungen!
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neuester Beitrag: 08.08.02 15:59
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eröffnet am: | 16.07.02 12:40 von: | Dr.UdoBroem. | Anzahl Beiträge: | 42 |
neuester Beitrag: | 08.08.02 15:59 von: | gurkenfred | Leser gesamt: | 6699 |
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Auswirkungen der Börsenkrise auf die Sicherheit deutscher Lebensversicherungen
Stille Reserven ade -
Die Versicherungsbranche ist unter Druck. Stille Reserven und Fettpolster aus der Zeit des Börsenbooms sind verschwunden. Zwischen 1994 und 2000 hatten deutsche Versicherer ihren Aktienanteil von 12,7 auf 26,4% der gesamten Anlagen hochgeschraubt. Von den 125 Mrd Euro Prämieneinnahmen im Jahr 2000 flossen 41% in Aktien – vielfach zu Kursen nahe den historischen Höchstständen. Nach einer Studie der WestLB hatten die kleineren deutschen Versicherer per 18. September 2001 rund 80% ihrer stillen Reserven verbrannt.
Für die gesamte Branche schätzten die Düsseldorfer Analysten einen Rückgang der stillen Reserven um 51,8%.
Jeder Besitzer einer deutschen Lebensversicherung muss mit Einschnitten rechnen Im Jahr 3 nach dem Ende der Börsenhausse fällt der Kassensturz bei deutschen Lebensversicherern ernüchternd aus. 'Alle Lebensversicherer müssen ihre Überschussbeteiligungen senken', prophezeit Heijo Hauser, Geschäftsführer des Versicherungsberaters Tillinghast-Towers Perrin. Der Rotstift wird sowohl Kapitallebens- als auch Rentenversicherungen treffen. Einzelne Versicherungsnehmer mussten bereits zusehen, wie ihre Rückzahlungswerte um sechsstellige Beträge gekürzt wurden. Große Beliebtheit von Lebensversicherungen macht kritische Überprüfung des Sektors notwendig
Mit 85 Millionen Verträgen und einer versicherten Summe von 1,6 Billionen Euro sind Lebensversicherungen neben dem Eigenheim die beliebteste Anlageform der Deutschen. Versicherungsgesellschaften galten bislang als krisenfest und wachstumsträchtig. Doch die Börsenbaisse und die Kürzung der Überschussbeteiligungen wirft die Frage auf, ob die deutschen Sparer auf das richtige Pferd gesetzt haben. Die Beantwortung dieser Frage kann Auswirkungen auf den gesamten Finanzplatz Deutschland haben.
Enronitis auch bei deutschen Versicherern?
Rund um den Globus erhalten Sparer Hiobsbotschaften über Performance und Werthaltigkeit ihrer bislang als sicher eingestuften Altersvorsorgeanlagen. In England mussten über eine Million Versicherte der Equitable Life, der ältesten Versicherung der Welt, eine Kürzung ihrer Ansprüche um 16% hinnehmen. In der Schweiz wies die Swiss Life nach Abzug bestimmter Goodwill- und Akquisitionsposten per April 2002 ein negatives Netto-Eigenkapital aus. Im deflationsgeplagten Japan sind seit 1997 bereits sieben Lebensversicherer in Konkurs gegangen. Mit der Unruhe um die Bilanzierungsmethoden des Finanzdienstleisters MLP scheint die Aufräumarbeit unter Finanzdienstleistern auch den deutschen Markt erreicht zu haben. In Londoner Bankkreisen wird bereits darüber spekuliert, ob sich MLP zur Beruhigung seiner Situation durch einen 'weißen Ritter' übernehmen lassen muss. Es ist zu erwarten, dass sich die Diskussion um die Bilanzierungsmethoden und Sicherheit deutscher Finanzkonzerne bald auch auf die Lebensversicherer ausdehnen wird.
Solidität deutscher Versicherungsverträge hängt stark von Aktien und Anleihen ab
Die Börse spielt für die deutschen Versicherungsgesellschaften mittlerweile eine entscheidende Rolle. Ob es für deutsche Versicherungssparer bei einer Kürzung der Überschussbeteiligung bleibt oder weitergehende Kürzungen und Insolvenzen zu befürchten sind, wird maßgeblich durch die Entwicklung des Kapitalmarktes entschieden. Rund 96% der Anlagen von Lebensversicherern hängen von Börsenkursen und Zinsniveau ab. Das Absinken des DAX auf rund 3.800 Punkte im September 2001 hatte bei ersten Lebensversicherungen bereits zu einer vollständigen Vernichtung aller stillen Reserven und zur Entstehung stiller Verluste geführt.
Flucht in Unternehmensanleihen könnte sich als Bumerang erweisen
Um die rückläufigen Erträge im Aktienbereich und die niedrigen Renditen von Staatsanleihen auszugleichen, investieren deutsche Versicherer zunehmend in Unternehmensanleihen. Seit Enron und SwissAir ist jedoch selbst bei vermeintlich soliden Schuldnern erhöhte Vorsicht angebracht. In Europa stammen 70% aller Unternehmensanleihen aus dem Telekom- und Medienbereich. Setzt sich der gegenwärtige Trend der 'erosionomics” (= langsam erodierende Volkswirtschaften und Kapitalmärkte) fort, können die wachsenden Engagements bei Unternehmensanleihen dazu führen, dass deutsche Lebensversicherer mit ihren Renditenversprechen noch stärker in Bedrängnis geraten.
Auch das Engagement in Kreditderivaten verdient Wachsamkeit
Das neue Sicherheitsdenken der Nach-Enron-Ära wirft weitere, in der Öffentlichkeit bislang unzureichend diskutierte Fragen auf. Der Enron-Konzern geriet aufgrund komplexer, nicht aus der Bilanz ersichtlicher Derivatgeschäfte in Konkurs. Auch deutsche Lebensversicherer investieren in Kreditderivate und übernehmen dabei Kreditrisiken, die Banken aus ihren Büchern entfernen möchten. Versicherungen können aufgrund weniger strenger Kapitalauflagen höhere Kreditrisiken schultern als Banken. Eine solche regulatorische Arbitrage kann zu einer stabilitätsgefährenden Umverteilung und Konzentrationvon Risiken führen. Versicherer zählen mit rund 20% Marktanteil bereits zu den größten Marktteilnehmern des weltweit auf 2 Billionen US$ geschätzten Kreditderivatebereichs. Der gesamte Bereich wird auch von Regulierungsbehörden erst nach und nach erschlossen.
Hinweise aus den USA, dass sich deutsche Versicherer auf der Suche nach höheren Renditen zu riskanten Derivatspekulationen verleiten lassen
Deutsche Lebensversicherer investieren derzeit noch in der Hoffnung auf höhere Renditen in Kreditderivate. Wenn aber jahrzehntelang im Kreditgeschäft erfahrene Banken Kreditrisiken abgeben, muss die Frage gestellt werden, ob die Käufer die Risiken in allen Fällen ausreichend erkennen und den Wert der Anlage korrekt bestimmten können. Eine für Finanzplanung, Finanzprodukte und Versicherungen zuständige Tochter von American Express hat sich bei ihrer Suche nach höheren Erträgen bereits die Finger verbrannt: Amex Financial Advisors verlor mit Kreditderivaten, deren Funktionsweise die Amex-Mitarbeiter nicht richtig verstanden hatten, im Jahr 2001 rund 1 Mrd US$. Auf der verzweifelten Suche nach höheren Zinsen könnten sich auch deutsche Gesellschaften eine blutige Nase holen: Das amerikanischen Branchenmagazin 'The Banker” berichtete jüngst, dass deutsche Lebensversicherer als auffällig große Käufer besonders riskanter Tranchen des Kreditderivate-Bereichs beobachtet wurden.
Ist ein 'Fall Equitable” in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit?
Die bei unserer Untersuchung gefundenen Indizien deuten darauf hin, dass es bei deutschen Versicherern höher als erwartet ausfallende, in der Finanzpresse und öffentlichen Meinung noch nicht hinreichend beobachtete Risiken gibt. Uns erscheint eine verstärkte Überwachung von Derivate-Engagements sowie die zwangsweise Einführung eines 'Crashtests” für deutsche Versicherungen als angebracht. Die aufgezeigten Risikofaktoren erscheinen geeignet, um bei einem anhaltend schlechten Klima an den Finanzmärkten zum Kollaps einer oder mehrerer deutscher Versicherer zu führen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass
es bei Schieflagen zu Übernahmeaktivitäten und Zusammenschlüssen kommt, ist ein Auffangen der Verluste durch die 'Deutschland AG” im wettbewerbsintensiven Umfeld nicht mehr sichergestellt.
Eine erste Schieflage liegt in Deutschland bereits vor: Nach einem Bericht der Zeitschrift Capital hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Detmolder Lebensversicherer Familienfürsorge unter Zwangsverwaltung gestellt. Bei 300.000 Versicherungsverträgen sollen bei den Renditen zumindest Einschnitte bevorstehen. Capital zufolge sollen insgesamt 13 Gesellschaften außer Stande sein, den Garantiezins von meist 3,25 Prozent zu zahlen, wenn der Dax am Jahresende auf aktuellem Niveau notiert.
© Falkenstein Nebenwerte AG
info@falkenstein-ag.de
12. Juli 2002
Link zur vollständigen Studie:
http://www.share-infos.de/Articles/Article.cfm?FN=Content&ID=531
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Finanzaufsicht prüft Lage der Versicherer
Von Herbert Fromme, Köln
Mit einem Fragebogen zur finanziellen Situation der Lebensversicherer hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) die Gesellschaften aufgeschreckt.
Angesichts des Kursverfalls an den Aktienbörsen verlangt die Aufsichtsbehörde bis Freitag detaillierte Auskunft über mögliche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Versicherer 2002. "Das BAFin will sich einen Überblick über die Problemfälle verschaffen und sich diese Gesellschaften dann genau ansehen", sagte ein Versicherer. Bei mehreren schwächelnden Gesellschaften seien rasche Maßnahmen der Aufsicht sehr wahrscheinlich. Die Behörde nahm nicht Stellung.
Die ungewöhnliche Befragung unterstreicht die schwierige Lage vieler Versicherer. Die negative Entwicklung am Kapitalmarkt lässt ihre Renditen gefährlich abschmelzen. Zahlreiche Unternehmen haben ihren Kunden eine höhere Gewinnbeteiligung zugesagt, als sie derzeit erwirtschaften.
Doppeltes Risiko für Versicherte
"Je nach Art und Umfang des Aktienengagements sowie in Abhängigkeit vom Niveau der vorhandenen Bewertungsreserven muss wiederum mit einer erheblichen Belastung des Kapitalanlageerfolgs und damit des Rohüberschusses gerechnet werden", schreibt Wolfgang Vogel, BAFin-Abteilungsleiter für Lebensversicherung, in einem vertraulichen Brief an die Vorstände.
Eine "zusätzliche Erschwerung" könne hinzukommen, wenn Versicherer2001 die neu geschaffene Regelung nutzten, Aktien in das Anlagevermögen zu verschieben, so Vogel. In dem Fall mussten sie Wertverluste nicht sofort aufdecken. Wenn es nicht zu einer spektakulären Kurserholung bis Jahresende kommt, müssen die Versicherer einen Großteil dieser Abschreibungen im Abschluss 2002 nachholen. Das belastet die Ergebnisse zusätzlich zum Abschreibungsbedarf, der in diesem Jahr entsteht.
BAFin fordert Modellbilanzen
Die Vorstände müssen Modellrechnungen für den Bilanzstichtag 31. Dezember anstellen, die auf den Aktienkursen vom 30. Juni und auf einem Rückgang der Kurse um 30 Prozent im ganzen Jahr 2002 beruhen. Vogel verlangt "zu allen Punkten des Fragebogens Angaben, gegebenenfalls nach einer Abstimmung mit dem Wirtschaftsprüfer. Leerfelder sind nicht zulässig".
Das BAFin hat verschiedene Eingriffsmöglichkeiten bei Versicherern mit Problemen. Es kann den Vorstand durch einen Beauftragten ersetzen, Gesellschaften das Neugeschäft untersagen und Fusionen oder Bestandsübernahmen anregen. Die Versicherungsbranche bereitet eine Pool-Lösung vor, um die Kunden notleidender Gesellschaften zu übernehmen, falls diese keinen Käufer finden sollten.
© 2002 Financial Times Deutschland
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Der BDV verweist auf diese Möglichkeit mit Hinblick auf ein Musterbeispiel der Allianz. Hierbei hatte die Allianz einem LV-Kunden die eingezahlten Beiträge nebst 7 % Zinsen zurückerstattet nachdem dieser darauf gedrängt und einen Prozeß angestrengt hatte.
Obwohl ich und einige andere auch in den letzten beiden Jahren an der Börse mehr Geld verloren haben als bei konservativer LV-Anlage muß ich doch sagen das der damalige Abschluß einer Kapital-LV aus heutiger Sicht eine Fehlentscheidung war und ich nunmehr versuchen werde meine Beiträge zurückzuverlangen.
Erfahrungen aus diesem Bereich wären mir hilfreich.
oldie
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die debeka ist ein besonderer fall von "kunden über das Ohr hauen"
mit den überschüssen die die debeka angeblich verdienet und damit fast immer no. 1 in vergleichen ist, verhält es sich in folgender weise.
Um so ein grandioses Überschussjahr hinzubekommen, werden einfach 2 - 4 darauf folgenden Überschussjahre extrem, als ausgleich, niedrig gehalten. hochgerechnet wird dann das ablaufkapital auf dem stand des einen guten jahres. wenn man sich die geschäftsberichte der debeka sieht, kann man das sehr gut erkennen.
bisher ist das nicht illegal, da die garantieverzinsung (verprechen der ersicherungssumme) erreicht wird. alles andere (ablaufkaital) ist sowiso nicht garantiert.
als kunde hast du einen anspruch auf diese geschäftsberichte!
und lass dir nicht erzählen, die guten ergebnisse erzielen debeka nur weil sie einen sehr eingeschränkten aussendienst haben. *ggg
aber es stimmt wenn man sich mal für einen Lebensversicherung entschieden hat sollte man diese auch beibehalten und nur die Versicherungssumme betrachten. alles andere ist nicht garantiert.
im übrigen können momentan einige Lebensversicherer nicht mal den Garantiezins erwirtschaften. aber es sind auch nicht alle so gierig gewesen und haben 26,4% in aktien angelegt. ich kenne eine die ist nur mit 13% drinnen und erwirtschaftet momentan 5,9% auf dem kapitalmarkt. das ist z.Z. sehr viel!
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Die Risiko-Lebensversicherung ist die Einzige, die eine gewisse Berechtigung hat,der Rest dieser "Versicherungen" ist fast ausnahmslos Schrott!
Es ist mir unverständlich, daß immer noch so viele Menschen auf diesen Müll hereinfallen, lesen die alle keine Zeitung/Finanztest etc. ?
Bevor man überhaupt irgendetwas abschließt, sollte man
"Das Kartell der Kassierer gelesen haben" (Günter Ogger)
Ich habe überhaupt nichts zur Altersversorgung abgeschlossen, weil ich damit rechne, daß die ganze Scheiße irgendwann zusammenbricht.
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Deutsche Lebensversicherer planen Auffanglösung
- Von Mark Thompson und Jan Dahinten -
München, 07. Aug (Reuters) - Die deutschen Lebensversicherer arbeiten an einer
Auffanglösung für in Schwierigkeiten geratene Branchenkollegen, die nach Angaben
des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schon in der
nächsten Woche präsentiert werden könnte. Die beiden größten deutschen
Lebensversicherer, Allianz-Leben und Ergo (Xetra: 841852.DE - Nachrichten) ,
sagten ihre Unterstützung für das Projekt zu.
Finanzielle Details der Auffanglösung würden noch ausgearbeitet, doch eine
Grundsatzvereinbarung könnte schon in der nächsten Woche veröffentlicht werden,
sagte eine GDV-Sprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Den
Plänen zufolge soll ein so genannter Pool von Lebensversicherern Branchenkollegen
finanziell unter die Arme greifen, die wegen des Kursverfalls an den Finanzmärkten ihren Versicherungsnehmern
die garantierte Verzinsung von 3,25 Prozent nicht mehr bezahlen können. Damit will die Branche einen
Imageschaden für das Produkt Lebensversicherung verhindern.
WOHL NUR EINE HANDVOLL UNTERNEHMEN VON ERNSTFALL BETROFFEN
Die zur Allianz-Gruppe gehörende Stuttgarter Allianz-Leben unterstützt nach eigenen Angaben eine solche Lösung.
Vorstandschef Gerhard Rupprecht sagte in einem auf der Allianz-Website veröffentlichten Interview mit der
"Südwest Presse", dass zwar höchstens eine handvoll Lebensversicherer bedroht sei, ein Imageschaden für die
Branche aber verhindert werden müsse. "Wir stellen uns eine Art Poollösung vor. Versicherungen des betroffenen
Unternehmens sollen in diesen Pool übertragen werden. Und der wird dann sicherstellen, dass die garantierten
Leistungen erbracht werden", erläuterte er. Es gebe aber immer noch die Möglichkeit, dass ein schwaches
Unternehmen von einem starken übernommen werden könnte.
Auch bei der Münchener-Rück-Tochter Ergo hieß es, man werde sich an einer solchen Lösung für den Ernstfall
beteiligen. Damit sind die beiden größten deutschen Lebensversicherer mit an Bord. Welchen Beitrag die einzelnen
Versicherer in den Pool bezahlen und wie die Kosten verteilt werden, wollten die Unternehmenssprecher und die
GDV-Sprecherin nicht kommentieren.
Die Allianz-Aktien notierten am Mittwochnachmittag mit vier Prozent im Minus bei 128,69 Euro, die Titel der
Münchener Rück (Xetra: 843002.DE - Nachrichten - Forum) fielen 1,5 Prozent auf 185,00 Euro.
ALLIANZ-LEBEN ERWÄGT SENKUNG DER ÜBERSCHUSSBETEILIGUNG
Die deutsche Versicherungsbranche hatte sich lange gegen die Idee einer Pool-Lösung gewehrt und sich auf
gesetzliche Regelungen und Übernahmen zur Rettung angeschlagener Unternehmen verlassen. Doch mit der
anhaltenden Schwäche an den Börsen steigt die Sorge, dass die gesamte Branche Schaden nehmen könnte, wenn
einer der 120 deutschen Lebensversicherer pleite ginge. Die Konzerne hatten im Börsenboom der vergangenen
Jahre die Versicherungsbeiträge zunehmend in Aktien angelegt und sehen sich nun schrumpfenden Reserven
gegenüber. Wie in den meisten Ländern Europas bezahlen die Lebensversicherer den Versicherten einen
garantierten Zins auf die Beiträge, plus einem variablen Bonus, der so genannten Überschussbeteiligung.
Allianz-Leben-Chef Rupprecht schloss mittelfristig auch eine Senkung des gesetzlich vorgeschriebenen
Garantiezinses nicht aus. "Wenn die Zinsen so niedrig bleiben, wird eine Senkung des Garantiezinses für neue
Verträge im Jahre 2004 nicht auszuschließen sein." Das sei aber keine Entscheidung der Lebensversicherer. Die
Allianz-Leben erwäge unterdessen, die Überschussbeteiligung zu senken. "Wenn die Kapitalmarktsituation so
anhält, wenn die Indizes im zweiten Halbjahr weiter fallen, dann werden wir selbstverständlich auch über eine
Senkung der Überschussbeteiligung nachdenken müssen". Eine Entscheidung darüber werde aber erst im vierten
Quartal fallen.
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ebenso ist der steuerliche aspekt viel wichtiger als die verzinsung und sicherer als aktien ist eine lebensversicherung auf jeden fall.
denk mal an die betreibliche altersversorgung, egal ob gehaltsverzicht, pensionszusage u-kasse oder ähnliches, sowas würde ich niemals über einen fonds laufen lassen!
für jemanden der wenig einkommensteuer bezahlt mag die risikoversicherung das richtige instrument sein. für alle anderen nicht!
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Du bist anscheinend der einzige hier, der das Spiel durchschaut hat. Ich denke auch, dass alles irgendwann kolabiert. Geht mathematisch sowieso nicht. Jeder kennt Schneeballsysteme. Fast keiner mehr fällt drauf rein. Lebensversicherungen sind doch nichts anderes. Die werden auch nur von der Kohle der neuen Verträge genährt. Die Dummen sind die, die zuletzt einsteigen. Das Thema stattliche Rente usw. will ich gar nicht mehr anschneiden. Da muss ich mit Verlaub kotzen.
Es muss endlich mal ein Cut passieren. Und zwar radikal. Es kann nicht sein, dass Milliarden in den Osten gepumpt werden, die dort versickern und unproduktiv arbeiten. DEr WEsten blutet langsam aus. Ist schon der Hammer das unsummen in den Osten transferiert werden, und dass Fachleute in den Westen abwandern. Ich halte das für eine Perversion erster Güte. Es kann nicht sein, dass unser Rentensystem Zahlungen leisten muss an Leute, die nie was eingzahlt habe. Aussiedler usw. (Kommt mir jetzt nicht mit Rasissmuss oder so). Was ist denn mit dem Geschrei nach 100000 begnadeten indischen Softwareentwickler. All diese Dinge kotzen mich total an.
Es muss endlich Arbeit her. Es müssen Endlich die Steuern runter. Wir müssen anfangen, an die Deutschen wieder zu motivieren. Wenns so weiter geht, ist das neue Schlagwort : FRUST.
Mal 3 reele Anekdoten: (Kurzversion)
Meine Mutter erlitt einen Schlaganfall. Da sie mir unser Elternhaus vor 4 Jahren überschrieben hatte (Ich aber schon seit 12 Jahren Kohle da rein gesteckt hatte) muss ich jetzt jeden Monat 1000 Euro abdrücken. Das Sozialamt lachte mich aus, als ich Hilfe verlangte. Der Hammer war der Kommentar der Inhaberin des Altenheim, wo meine Mutter ist. " Sie haben Pech, dass sie Deutscher sind, Herr..." waren Ihre Worte. Die hat den lieben langen Tag damit zu tun und wird wohl wissen, wovon sie redet.
Mein Nachbarhaus hat einem Doktor ohne Anhang gehört. Er hatte es der ev. Kirche vermacht. Ein 1100 m² Grundstück (man kann noch ein Haus drauf bauen) und ein 3 Familienhaus (2 Wohnungen vermietet). 1998 war ich beim Pfarrer und fragte, was das Haus kosten sollte. Er sagte, 240000,- DM. Ich dachte geschenkt und wollte es kaufen. Er entgegnete, dass die Kirche das Haus nur an ausländische Mitbürger verkaufen würde. Jetzt wohnen Türken drin, die haben die Meiter rausgeschmissen und neben meinem japanischen Garten mit Pool grasen jetzt 3 Schafe mit Glöckchen um den Hals und stinken wie die Pest.
Jetzt der Schluss (Meine Reaktion darauf):
Im März 2002 habe ich jetzt das Haus verkauft. Der Markler schleppte 13 Familien an. Den Zuschlag bekam eine Aussiedlerfamilie aus Russland. 2 Kinder nur der Mann arbeitet. Kann mir mal einer erklären, wieso die Problemlos Kredite bekommen? 3 altdeutsche Familien (weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll) bekamen die Finanzierung nicht durch. Aussage vom Markler: "Die Russlanddeutschen bekommen bei der Bank problemlos Geld"
Mich kotzt das alles an
Grüße ausm Saarland
(jetzt gehts mir besser)
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was lernen wir: sicher ist NICHTS.
betriebliche altersversorgung steht grade in konjukturell schlechten zeiten auch auf tönernen füßen. was ist, wenn das unternehmen insolvent wird? der PSV wird seine beiträge im nächsten jahr drastisch erhöhen müssen (=höhere kostenbelastung für unternehmen....).
gruß
pessimisten-fred
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Risiko-lv: hat in jedem fall seine Berechtigung, da es keine kostengünstigere Möglichkeit gibt, seine Familie gegen Todesfall abzusichern.
kap.-lv: ist sicherlich nahe an der abzocke, die in einigen thread`s beschrieben ist. Fakt ist, das es einige Lebensversicherer es nicht schaffen werden, die gesetzl. garantierte Rendite von 3,25% zu zahlen. aber woran liegt das? die klassischen kap.-lvler haben erst im Jahre 2000 ihre Aktienquote auf ca. 26% gepusht. jetzt müssen die stillen Reserven aus besseren Zeiten verbrannt werden, um die gegebenen Renditeversprechungen halten zu können. bei einigen Gesellschaften neigen sich die Reserven dem ende zu. Fazit: Schuster bleib bei deinen leisten! d.h. Staatsanleihen und keine riskanten Aktienengaments. damit lässt sich dann natürlich nur eine Rendite von 5% erzielen, die sich schlecht verkaufen lässt.
Lösung: Fondsgebundene LV mit Garantiepolicen mit Peak-Performance-Sicherung
im Gegensatz zu deutschen Kap.lv- Gesellschaften gibt es große englische und amerikanische Gesellschaften (bsp.: AIG oder Skandia), die dieses Geschäft seit langer Zeit betreiben und die Ihre Peak-Performance frühzeitig über Umschichtung und Hedging abgesichert haben. Dem Kunden wird neben der Einzahlung seiner Beträge auch die Ausschüttung der Kursgewinne zum Peak garantiert (zum Ablauf der Police). D.h.:
1.§Steigen die Kurse, steigt auch die Garantie
2.§allen die Kurse, bleibt die Garantie dennoch auf dem bereits erreichten Niveau.
3.§Zum Ablauf wir der höchste jemals an einem Stichtag (zwischen jedem Tag und zweimal im Monat je nach Anbieter)
4.§Diese Garantie gilt für alle Anteile auch wenn sie zu einem Preis unter dem Garantie-Niveau erworben wurden.
Zusätzlich umfassen diese Garantiepolicen eine Todesfallleistung von 60%
Gruß n1608
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wenn sich steuerlich etwas ändern sollte, dann höchstwahrscheinlich nur für die dann neu abgeschlossenen verträge!
- pensionszusage ist ne feine sache. beiträge hängen von gehältern ab. gigantisch was man da wegdrücken kann besonders in den ersten 3 jahren macht das steuerlich unheimlich viel aus. hier gibt es keine alternative!
- direktversicherung 20% pauschale steuer und sozialabgabenfrei auf ca. 1.700€ dann im alter steuerfrei ....ok ist nicht unbedingt viel, aber nenn mir hier eine bessere alternative!!!
- u-kasse, pensionskasse...
und das alles drückt den unternehmensgewinn...ist doch super!!! das würde ich auch abschliessen wenn es keine zinsen gäbe!!!
wenn ihr ne lebensversicherung nur vom netto als sparvertrag bezahlt, dann geschied es euch recht, dass ihr unzufrieden seid!
und nochwas legt ihr doch bitte heute auf dem kapitalmarkt gelder mit garantiezins an und macht es besser als die, die es bisher machen.
als depothalbiere wirst du wissen von was ich rede *ggg
glaubt nicht alles was ihr von den medien lest und hört. die wollen auch nur VERKAUFEN!!
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Nebenbei: Was nützen mir Geschäftsberichte, wenn man seit Enron und Comroad gar nicht mehr weiß, mit welchen Tricks überall geschafft wurde.
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In den USA platzen die Träume der Rentner, weil sie ihr Geld börsennotierten Konzernen anvertrauten.
HOUSTON. Die Hälfte der Amerikaner ist an der Börse. Vor zwei Jahrzehnten begannen sie auf breiter Front, das zu erwartende Altersgeld mit dem Kauf von Aktien aufzubessern. Es war der Traum vom schnellen Reichtum. Die Bilanzskandale und der Niedergang der Börse führten zu einem bösen Erwachen. Die Papiergewinne sind verpufft, es reicht nicht einmal mehr für den geruhsamen Lebensabend. Besonders schlimm traf es Menschen, die in die Zukunft des Energieriesen Enron investierten. Zum Beispiel Roger Boyce.
30 Jahre lang arbeitete er für Enron. Vor zwei Jahren nahm er seinen Abschied - und einen Batzen Geld mit in den Ruhestand. Sein Pensionsfonds war auf 900 000 Dollar angewachsen. Für jeden Dollar, den Boyce einzahlte, gab sein Houstoner Arbeitgeber 50 Cents in Enron-Aktien hinzu. Boyce setzte alles auf diese Karte und kaufte ausschließlich Enron-Aktien. "Es sah so aus, als könnte man sein Geld nicht besser anlegen", erinnert er sich bitter.
Der Fall ins Bodenlose
Als das Unternehmen sich zu den gefälschten Bilanzen bekannte und am 2. Dezember Bankrott erklärte, blieben Roger Boyce nicht mal 10 000 Dollar in seiner Pensionskasse. Er verklagte seinen früheren Arbeitgeber - und ging mit seiner Frau Marilyn auf Jobsuche.
Sein Kollege David Judkins ist nur halb so alt, und das wurde ihm zum Verhängnis, als er in sicherere Anlagen flüchten wollte: Die Regeln bei Enron verboten es Mitarbeitern unter 50 Jahren, die hauseigenen Aktienzuwendungen zu verkaufen. Judkins musste zusehen, wie sein Pensionsfonds von 32 000 auf 4000 Dollar schrumpfte.
Die Gesetzgeber im Kongress wollen erreichen, dass Arbeitnehmer künftig nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit ihre Pensionsfonds nach Belieben umschichten können. Aber für 11 000 Enron-Mitarbeiter kommen solche Überlegungen zu spät. Ihre Aktien fielen von 85 Dollar ins Bodenlose. Altersgeld von einer Milliarde Dollar löste sich in Nichts auf.
Beim Telekommunikationsgiganten Worldcom wurden langjährige Angestellte mit 4900 Dollar abgefunden, und viele der jungen Senkrechtstarter stehen vor dem Nichts, weil ihr Markt darniederliegt. Immerhin haben die Jüngeren noch Zeit, die Aufholjagd zu gewinnen. Nur ein Drittel von ihnen mit Jahreseinkommen bis 50 000 Dollar klagt über schmerzliche Einbußen. In der Altersgruppe 45 bis 60 Jahre mit mehr als 75 000 Dollar im Jahr sind es doppelt so viele. Denn sie sind auf der Verdienstebene oben angelangt und sorgen gezielt für ihren Lebensabend vor. Sie sehen ihre Felle davonschwimmen.
Das Problem: Allein von der staatlichen "Social Security"-Rente zu leben, verspricht in den USA ein eher karges Dasein. Daher schaffen die betrieblichen Pensionskassen ein zusätzliches Finanzpolster. Lediglich im öffentlichen Dienst ersetzt die staatlich garantierte Pension die Rente.
Bevor die Amerikaner zu einer Nation von Anlegern wurden, waren die Pensionsfonds der Arbeitgeber der übliche Weg, über die staatliche Rentenkasse hinaus fürs Alter zu sparen. Ihre Zahlungen bis zum Lebensende sind durch ein Bundesgesetz garantiert, und viele der heute über 70-Jährigen beziehen aus ihnen ihr zusätzliches Ruhegeld. Diese Pensionskassen als zusätzliches Finanzpolster sind aus der Mode gekommen. Nur noch 20 Millionen Amerikaner halten ihnen die Treue, 42 Millionen Arbeitnehmer folgten lieber dem Ruf der Wall Street.
Die Versuchung war stark, an den Boom ohne Ende zu glauben, an 20-prozentige Jahresgewinne, an Reichwerden im Schlaf. Doch die Investoren verloren auf dem Papier fast acht Billionen Dollar, seit der Dow Jones im März 2000 seinen Höhepunkt erreichte.
Die Älteren fragen sich nun besorgt, ob sie auf Sand gebaut haben und eher länger arbeiten müssen statt früher in den Ruhestand gehen zu können.
Es trifft durchaus auch Leute, die nicht bei Konzernen arbeiteten und Anteilsscheine erhielten. Mike Lemon ist 59. Er hatte das mit dem Zur-Ruhe-setzen sorgfältig geplant. Der Kleinunternehmer verkaufte sein Haus in New Jersey, seine Ferienwohnung im Norden, erwarb einen sehr viel billigeren Alterssitz in Florida, legte das übrig gebliebene Kapital in Aktien an und wollte von den Gewinnen leben. "Meine ganze Planung ist zum Teufel", schimpft er nun und entwirft wieder Heizungsanlagen für Betriebe. Heute wünscht er sich, er hätte seine Immobilien im Norden behalten und eher noch welche hinzugekauft. Die Hypothekenzinsen sind niedriger denn je, und die Hauspreise steigen und steigen. "Aber manche warnen ja schon vor der nächsten Blase, die platzen wird", tröstet er sich.
Sodbrennen bei den Börsennachrichten
In seiner Siedlung an Floridas Golfküste ist der 59-jährige Mike Lemon bei weitem nicht der Einzige, der die Arbeit wieder aufgenommen hat. Drei Nachbarn, zwei so alt wie er und der Dritte 71, jobben drei bis vier Tage in der Woche, weil sonst das Geld nicht reicht. Ihre Rücklagen schmolzen mit dem Dow Jones Börsenindex. So mancher kriegt inzwischen Sodbrennen statt Hochgefühle, wenn er sich die neuesten Börsennachrichten ansieht.
Seit dem Enron-Skandal sprechen viele Anleger von "den Verbrechern" und meinen damit die Firmenbosse, die ihre Unternehmen in die Pleite führten und sich selbst mit Millionen Dollars bedienten. "Nichts bereitet mir mehr Vergnügen als der Anblick von Firmenbossen in Handschellen", grantelt ein Radfahrer und steigt kräftig in die Pedale.
Es ist wieder ein lausiger Tag, sagt ihm der Blick auf den Dow Jones-Index. (NRZ)
07.08.2002 JÜRGEN KOAR
aus NRZ - Neue Ruhr Zeitung
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