Mit der VEM Aktienbank möchten wir Ihnen ein Unternehmen vorstellen, das erst 1997, also im Geburtsjahr des Neuen Marktes, gegründet wurde und mit dem folgenden Niedergang der New Economy seine erste Feuerprobe zu bestehen hatte. Heute steht das Münchner Unternehmen allerdings besser denn je da, was mit Blick auf die vielen gescheiterten Geschäftsmodelle dieser Zeit schon eine Auszeichnung ist. Führendes Emissionshaus für Smallcaps Das Kerngeschäft der Gesellschaft liegt in der Betreuung und Durchführung von Wertpapieremissionen. Aufgrund der klaren Ausrichtung auf die Bedürfnisse von mittelständischen Unternehmen mit einer Kapitalisierung von bis zu 300 Millionen Euro agiert VEM dabei in einer Marktnische, die von den Branchengrößen kaum adressiert wird. Die für VEM üblichen Transaktionsvolumina liegen zwischen einer und 40 Millionen Euro und damit in der Regel unterhalb der Rentabilitätsgrenze der großen Konkurrenten. In ihrem direkten Wettbewerbsumfeld der mittelständischen Wertpapierhandelsbanken zählt VEM mit über 200 betreuten Börsengängen und Kapitalmaßnahmen zu den mit Abstand aktivsten Emissionsbanken. Im letzten Jahr etwa wurde an der Frankfurter Börse jede zweite Wandelanleihenausgabe, jede dritte Kapitalerhöhung und jede fünfte Börsenzulassung von VEM durchgeführt. Damit lagen die Münchner noch vor Branchengrößen wie der Deutschen Bank oder der HypoVereinsbank an der Spitze. Erfolgreiche Diversifikation Als zweites Standbein betätigt sich VEM mittlerweile sehr erfolgreich im Wertpapierhandel, mit dem im abgelaufenen Geschäftsjahr schon mehr als die Hälfte der Erträge erwirtschaftet wurden. Darunter fällt vor allem das Designated Sponsoring im Xetra-Handel, also die Sicherstellung eines liquiden Handels durch das Stellen verbindlicher Geld- und Briefkurse. Hier ist VEM bereits zwei Jahre nach dem Markteintritt mit 63 Mandaten zum zweitgrößten Anbieter in Deutschland avanciert. Darüber hinaus führt die Gesellschaft Blockgeschäfte durch, bei denen größere Aktienpakete – gegebenenfalls zum Festpreis und an der Börse vorbei – transferiert werden. Vervollständigt wird das Handelsgeschäft durch den Eigenhandel, der synergetisch zu den angeführten Bereichen betrieben wird. Zur Abrundung des eigenen Leistungsangebots sowie zur Reduktion der Abhängigkeit von der Börsenentwicklung hat VEM Mitte letzten Jahres angefangen, ein Portfolio aus Beteiligungen mit komplementären Geschäftskonzepten aufzubauen. Dazu gehören vor allem die hundertprozentige Tochter TradeCross AG, die sich auf die Kapitalbeschaffung für kleine Gesellschaften spezialisiert hat, sowie Minderheitsbeteiligungen an den Dienstleistern für Kapitalmarktkommunikation Financial.de AG (25 Prozent) und Equitystory AG (zehn Prozent). Überzeugende Perspektiven Durch ihre starke Nischenposition verfügt VEM über eine gute Ausgangslage, um an der künftigen Marktentwicklung teilzuhaben – und die sieht durchaus rosig aus. Denn als Konsequenz aus Basel II wird erwartet, dass die im deutschen Mittelstand nach wie vor weit verbreitete Hausbankfinanzierung immer mehr zugunsten von eigenkapital- und kapitalmarktorientierten Formen zurückgedrängt wird. Perspektivisch sind daher jährlich bis zu 100 Börsengänge in Deutschland realistisch. Da aber ein herkömmlicher Börsengang für viele kleine Unternehmen mit zu hohen Kosten verbunden ist, wird vor allem den kostengünstigeren IPO-Konzepten ein Nachfrageschub vorausgesagt. Hieran könnte VEM sowohl über das eigens entwickelte "IPO Light", welches eine reine Notierungsaufnahme via Xetra-Eröffnungsauktion ohne vorherige Roadshow und Werbemaßnahmen bietet, als auch durch vermehrte Listingaufnahmen in den deregulierten Freiverkehrssegmenten "Entry Standard" (Frankfurt) und "M:access" (München) profitieren. Zusätzlich ist das Unternehmen bestrebt, das Tätigkeitsspektrum noch weiter auszubauen. Dazu dient vor allem die beantragte Vollbanklizenz, die es VEM erlauben würde, ein eigenes Einlagengeschäft zu etablieren. Auch der geplante Aufbau einer Dependance in London soll den Leistungsumfang erweitern. Das Management erhofft sich hiervon einen besseren Zugang zu ausländischen Investoren und damit eine erhöhte Platzierungskraft. Ähnliches könnte das derzeit geplante Listing einer chinesischen Firma im Open Market nach sich ziehen. Sollte dies erfolgreBewertung mit viel Luft nach oben ich verlaufen, würde sich der Kreis der möglichen Börsenkandidaten schlagartig erhöhen. Bewertung mit viel Luft nach oben Nachdem die Gewinne in 2005 auf 8,3 Millionen Euro (2004: 1,7 Millionen) regelrecht explodiert sind, wird VEM im laufenden Jahr aufgrund der durch die Börsenkorrektur ruhigeren Sommermonate voraussichtlich ein etwas niedrigeres Ergebnis von 6,9 Millionen Euro ausweisen; im Vergleich zu 2004 bedeutet dies aber immer noch eine Vervierfachung. Da der Vorstand Andreas Beyer anlässlich der Hauptversammlung bereits wieder von einer "Vollauslastung" für die nächsten Monate berichtet, halten wir mit Blick auf die geschilderten Wachstumsaussichten in 2007 eine abermalige Gewinnsteigerung für realistisch. Selbst wenn man die derzeit klotzige Nettomarge von über 30 Prozent aus Vorsichtsgründen etwas mindert, sollte im kommenden Jahr ein Gewinn von 7,8 Millionen Euro bzw. 0,80 Euro je Aktie herausspringen können. Damit hätte die VEM-Aktie ein KGV von unter 8 – für ein Unternehmen mit derartiger Ertragsdynamik fast lächerlich. Quasi als Bonbon kommt noch die Phantasie hinzu, dass VEM der erfolgreiche Einstieg ins Private-Equity-Geschäft gelingen könnte. So erwarben die Münchner im März dieses Jahres ein 70-prozentiges Paket an der in die Krise geratenen Janosch Film & Medien AG, die sämtliche Rechte an den bisherigen Arbeiten des populären Künstlers und Buchautors besitzt. Sollte die von VEM vorangetriebene Neupositionierung des Unternehmens und die Revitalisierung der Marke gelingen, wozu insbesondere der im September angelaufene Kinofilm "Oh, wie schön ist Panama" beitragen könnte, dürften aus den Rechten beachtliche stille Reserven gehoben werden – wie wir erfahren haben, durchaus im siebenstelligen Bereich. Fazit Auf dem jetzigen Kursniveau weist die VEM-Aktie ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis auf. Sollte sich die Börsenstimmung nicht wesentlich verschlechtern, halten wir auf Sicht von einem Jahr zweistellige Kurse für möglich. Wir haben daher am 20. Oktober 3.500 VEM-Aktien in unser Langfristdepot aufgenommen. Quelle:Finanzen.net Gruß Moya
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