vom 15.01.09 --------------------------- Rohöl: Super-Contango von über 22 Prozent Heute veröffentlicht die OPEC ihren aktuellen Marktbericht. Trotz ihrer massiven Produktionskürzungen scheint Rohöl gegenwärtig ausgesprochen schwer verkäuflich zu sein. Darauf deuten zumindest die überdurchschnittlich hohen Lagervorräte in den USA und der so genannte „Super-Contango“ hin. Die Ölvorräte übertreffen den durchschnittlichen Wert der letzten fünf Jahre um über 10 Prozent. Allein 80 Millionen Barrel werden laut Frontline, dem weltgrößten Eigentümer von Supertankern, in derzeit bis zu 35 Schiffen zwischengelagert. Dass dies für potente Investoren rentabel ist, zeigt der aktuelle Super-Contango der Forwardkurve auf. Weil Rohöl-Futures mit längerer Laufzeit den nächstfälligen Kontrakt deutlich übertreffen, können große Investoren risikolos attraktive Gewinne einstreichen. Wer nämlich große Ölmengen erwirbt und sich liefern lässt, kann unter Umständen zeitgleich die Ware via länger laufenden Futures auf Termin verkaufen. WTI-Futures mit Fälligkeit im März übertreffen den nächstfälligen Kontrakt um exorbitante 8,29 Dollar, während sich die Differenz zum September-Future sogar auf rund 20 Dollar belief. Dieses Geschäftsmodell funktioniert bei der US-Marke deutlich besser als bei der Nordseemarke Brent. Hier ergibt sich zwischen den Fälligkeiten September und März eine Differenz von „lediglich“ zehn Dollar. Am Donnerstagnachmittag verschärfte sich die extreme Sondersituation bei WTI. So zeigte sich der nächstfällige Februar-Future auf WTI etwas schwächer. Bis gegen 14.15 Uhr (MEZ) fiel er um 0,69 auf 36,59 Dollar zurück, während der Kontrakt mit Fälligkeit im März um 0,69 auf 44,88 Dollar anzog und damit über 22 Prozent teurer war.
Autor: Jörg Bernhard ------------------------------------- gelesen bei wallstreet-online
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