"Hätte man BioNTech zu den IPO-Preisen vor der Pandemie gekauft, so hätte man viel Geld verdienen können." das mag sich mancher gesagt haben.
Die Wahrheit ist, dass in den letzten 20 Jahren alle drei Jahre eine gefährliche Viruserkrankung entstanden ist [Nipah Virus, Sars-CoV-1, H5N1, MERS, Ebola, Zika, zuletzt C19]. "Nach dem Virus ist vor dem Virus" würde Sepp Herberger dazu sagen.
Ein Unternehmen investiert in Gebäude, Mitarbeiter, F&E-Projekte, Patente, Vertriebsstrukturen, um mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr als dieses Geld vom Markt zurück zu erhalten. Die BioNTech-Vorstände neigen gut erkennbar nicht zum unnötigen Geldausgeben. Aber sie glauben an den Erfolg und haben dafür bereits nebenläufig zu Corona hunderte Mio, sogar Milliarden investiert. Auch wenn das Geld in der Bilanz größtenteils nicht mehr auftaucht, ist es nicht einfach weg. Es kommt zurück als zukünftige Erträge und Renditen. Trotz der weiteren Investitionen in 2023 plant BioNTech ein positives Ergebnis (im Gegensatz übrigens zum Mitbewerber Moderna).
Cash inkl. Forderungen sind knapp 24 Mrd $ aktuelle Market Cap 29,5 Mrd $ wobei die 1.5 Mrd Arp vom letzten Jahr da wahrscheinlich noch abzuziehen sind… also wird BioNTech aktuell mit ca. 4-5 Mrd $ bewertet. 5 Mrd sind ca. 20$ je Aktie… Das ist der eigentliche Kurs und das war ca. der Kurs beim IPO lange vor Corona… ohne die gewachsene Pipeline und ohne immer noch ansehnliche Umsätze mit Comirnaty. Und 500 Mio (2,5%) sollten alleine die Zinserträge ausmachen.
Weltweit ein Drittel aller Todesfälle hat Krebs als Ursache. Ist man selbst (oder Familienmitglieder oder Freunde) betroffen, so wird vieles andere schnell unwichtig und man sucht mit allen Mitteln nach Heilung.
Die sehr positiven Nachrichten aus den Medikationen gegen Krebs (Quartalsbericht) werden in der Presse überhaupt nicht gewürdigt. Dies wird aber für BioNTech und deren Partner bereits absehbar ein großes Geschäft. Entscheidende fachliche Durchbrüche hat BioNTech nach eigenem Bekunden der Vorstände bereits erreicht, durch ihre sehr großen Erfolge in der Forschung. Nun benötigten die Mainzer nur noch die umfangreichen großen Studien, die Wirksamkeiten und Sicherheit bestätigen und dann folgt die Marktzulassung. Bei Krebsmedizinern, mit denen ich vor kurzer Zeit gesprochen habe, gehören die Immuntherapien von BioNTech mit mRNA als Studienprogramme bereits jetzt zum aktuellen Handwerkszeug und sind absehbar der neue Behandlungsstandard.
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