Kolumne: Euroland Fed spricht sich Mut zu 28.02.2007
Rückblick auf die vergangene Woche: Die Aussicht auf ein weiteres Wachstumsjahr 2007 in der Eurozone sowie ein Leitzins, der nicht über 4,0 Prozent liegen dürfte, stützt den Euro. Da zeitgleich aus den USA bestenfalls gemischte Konjunkturdaten herüberschwappen, lässt das kurzfristig weiter steigende EUR/USD-Kurse erwarten, die das Währungspaar durchaus über die 1,33er-Marke führen könnten. So lautete unser Fazit am 21. Februar.
Als die US-Notenbank Fed Ende Januar den Leitzins bei 5,25 Prozent beließ, sprach sie von geringeren Risiken für die US-Konjunktur und die Inflation. Aus dem vergangene Woche veröffentlichten Sitzungsprotokoll geht hervor, dass das Leitzinsniveau angemessen für ein moderates Wachstum und einen allmählichen Rückgang der Kerninflation sei. Viel spricht dafür, dass sich die Fed die Lage schön redet.
Auf den ersten Blick entsprach die Januarinflation kaum dieser Einschätzung. Entgegen dem Trend sprang das Preisniveau deutlich nach oben, wenn die Kerninflation, ohne die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise, betrachtet wird. Im Januar beschleunigte sich der monatliche Preisanstieg von 0,1 auf 0,3 Prozent. Die Jahresrate stieg von 2,6 im Dezember auf 2,7 Prozent.
Sorgen um einen höheren Preisdruck könnten jetzt auch die erwartete Revision des Wachstums im vierten Quartal 2006 negativ beeinflussen. Im Schnitt der Analystenschätzungen ist die US-Wirtschaft statt annualisiert um 3,5 Prozent gerade mal um 2,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Laut Fed-Sitzungsprotokoll dürfte das Wachstum bis Ende 2007 aber wieder anziehen. In den Kernpunkten des Sitzungsprotokolls, BIP-Wachstum und Inflation, passt die Argumentation der Fed mit den realen Daten nicht wirklich gut zusammen.
Das scheint auch der Markt zu glauben und schickt den Greenback auf Talfahrt. Insofern können Dollar-Bullen nur hoffen, dass die US-Konjunkturdaten, die in dieser Woche veröffentlicht werden, nicht noch schlechter ausfallen werden als befürchtet. Sonst dürfte unsere Prognose der Vorwoche von 1,33 Euro für das Währungspaar EUR/USD schneller aufgehen als erwartet.
EURO/US DOLLAR (EUR/USD)
EUR/USD: Abwärtstrend überwunden
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EUR/USD: Abwärtstrend überwunden von Thomas Amend, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, 28. Februar 2007 08:01, 207 Zugriffe (1 Stimme)
Der Euro hat seine Seitwärtsbewegung im Bereich von 1,30 USD zum US-Dollar jüngst beendet. Dabei konnte die Einheitswährung mit dem letzten Kursimpuls den Abwärtstrend seit Dezember 2006 (akt. bei 1,3130 USD) überwinden und sich neues Aufwärtspotential erschließen. Die nächsten Widerstände warten nun in Form der Hochs vom 20. Dezember 2006 bzw. 2. Januar 2007 bei 1,3250 USD bzw. 1,3300 USD, bevor das jüngste Verlaufshoch vom 4. Dezember 2006 bei 1,3371 USD ins Visier rückt. Auf dem Weg zum Allzeithoch wartet dann nur noch der Hochpunkt vom 11. März 2005 bei 1,3485 USD. Die technischen Indikatoren unterstützen den freundlichen Ausblick. So notieren MACD und Stochastik weiter oberhalb ihrer Signallinien, und auch im Wochenchart überwiegen mittlerweile die positiven Vorgaben. Einzig die auf Tagesbasis überkaufte Lage bei den Oszillatoren (DSS, Stochastik) mahnt zur Vorsicht und lässt eine Gegenbewegung zunehmend wahrscheinlich werden.
Chancen auf weitere Kursgewinne gestiegen Die technische Ausgangslage für den Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar zuletzt deutlich aufgehellt. Gelingt der Sprung über den Widerstand bei 1,3371 USD, ist der Weg zum Allzeithoch nahezu frei. Mögliche Kursrückschläge an den o. g. Abwärtstrend stellen vor diesem Hintergrund u. E. eine gute Gelegenheit dar, bestehende Long-Positionen ggf. aufzustocken. Größere Risiken ergeben sich erst bei einem Abrutschen unter den dominierenden Aufwärtstrend seit März 2006 (akt. bei 1,2887 USD).
Weiterhin Looong!
USA: BIP deutlich nach unten revidiert
Datum 28.02.2007 - Uhrzeit 14:41 (© GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Laut dem US-Handelsministerium ist in den USA im vierten Quartal 2006 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um annualisiert 2,2 Prozent gestiegen. Damit wurde die erste Schätzung über ein Plus von 3,5 Prozent deutlich nach unten revidiert. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht eine Expansion von 2,3 Prozent vor. Im Vergleich zu 2005 legte das reale Bruttoinlandsprodukt um 3,3 Prozent zu. Über die vergangenen vier Quartal stellte sich eine Zunahme von 3,1 Prozent ein. Im dritten Quartal 2006 wuchs die Wirtschaft um 2 Prozent.
Der Hauptgrund der Abwärtsrevidierung ist in einem geringeren Lagerbestandsaufbau suchen. Auch die Konsumausgaben blieben unter der ursprünglichen Prognose. Der Index zur Kern-Konsuminflation wurde von ursprünglich 2,1 Prozent auf 1,9 Prozent nach unten revidiert.
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