zwar schon vom April, aber trotzdem (kpiert von WO):
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/boerse/analysen/322887/i… Polytec: Kursziel 15 € – und das ist konservativ
2007 hat eindrucksvoll belegt, wie die Wachstumsstory von Polytec funktioniert
Meine Herrn! Autozulieferer Polytec hat eine 2007er Bilanz auf den Tisch geknallt, die es in sich hat: Dass es anstatt eines ursprünglich prognostizierten leichten Gewinnrückgangs einen Anstieg geben wird, war nach den Zukäufen Menzolit-Fibron und Intex zumindest für WirtschaftsBlatt-Leser keine Überraschung. Dass der Nettogewinn aber glatt verdoppelt werden konnte, schon. Die genannten Zukäufe waren, wie längst analysiert, in jeder Hinsicht schlau. Polytec hat diese maroden Firmen mit rund 15 Millionen € Kaufpreis praktisch geschenkt bekommen, inklusive anteiliger Nettoverschuldung und anfänglicher Verluste rund 30 Millionen € berappt. Dafür hat der Konzern rund 260 Millionen (!) Umsatz bekommen, positive Bilanz-Effekte (etwa Verlustvorträge und Bad-Will-Abschreibungen) im satten zweistelligen Millionenbereich lukriert, neue Produkte und Kunden gewonnen, zwei Konkurrenten weniger und seine europäische Marktführerschaft in Teilbereichen ausgebaut. Übrigens: Menzolit und Intex schreiben operativ bereits Gewinne, in ihnen schlummert heuer Synergie- und Turn-Around-Potenzial.
Der Schnäppchenjäger... Genau das ist Polytec. Der Konzern hat sich in den letzten 20 Jahren durch Zukäufe schon mehrmals verdoppelt bzw. gar verdreifacht. Und in dieser Tonart soll es weitergehen, zumal das operative Geschäft mit starkem Preis-und Kostendruck (organisch gab es 2007 Gewinnrückgänge) ein hartes ist. CEO Friedrich Huemer will durch Zukäufe weiter wachsen und seine Marktmacht steigern. Mehrere Projekte sind in der Pipeline und nach dem Börsegang und gutem Geschäftsverlauf hat der Konzern auch genügend finanziellen Spielraum. Die Eigenkapitalquote liegt bei soliden 35,7 Prozent, das Gearing trotz der jüngsten Expansion bei nur 18,4 Prozent. Ein 200 Millionen €-Deal könnte rein über Kredite gestemmt werden, im Falle des Falles auch der Kapitalmarkt angezapft werden. Die Strategie dabei ist unheimlich schlau: Huemer kauft stets schlecht geführte Firmen zu Schnäppchenpreisen und steigert dann deren Wert. „Gute“ und entsprechend teure Unternehmen, deren Kauf naturgemäß riskanter ist, interessieren ihn nicht.
Genau deshalb ist Huemer auch beim deutschen Konkurrenten Grammer mit seinem Zehn-Prozent-Paket in einer komfortablen Warteposition: Erreicht das einer Übernahme nicht wohlgesinnte Management seine ehrgeizigen Ziele, so wird Huemer sein Paket gewinnbringend verkaufen. Wenn nicht, kann er den Konzern vielleicht doch noch günstig übernehmen. Auch bei den Kunststoffaktivitäten der Voest-Tochter Polynorm steht Huemer Gewehr bei Fuß. Die Chance ist also groß, dass Polytec heuer bereits einen weiteren Wachstumsmeilenstein erreicht.
Polytec ist selbst ein Schnäppchen. Doch wie attraktiv ist die Aktie bewertet? Bei einem Konkurrenzvergleich bleibt einem ob des theoretischen Kurspotenzials glatt die Spucke weg. Auf Basis der 2007er Zahlen notiert Polytec bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,0 – wäre damit selbst nach einer 50 Prozent-Rally immer noch günstiger als der Branchenmedian von 9,5! Beim Kurs/Buchwert-Verhältnis liegt Polytec indes leicht über dem Branchenmedian, unter Berücksichtigung der überdurchschnittlichen Profitabilität (anhand der Eigenkapitalrendite) wäre allerdings ein weit höherer Aufschlag gerechtfertigt. Konkret haben wir ein Kursziel von rund 15 € errechnet – also auch hier 50 Prozent Potenzial! Das an sich ist bemerkenswert, besonders aber vor dem Hintergrund, dass dieser Rechnung die Konsens-Schätzungen der Analysten für 2008 und 2009 (bei beiden kommen wir übrigens auf rund 15 €)zugrunde liegen. Und die sind gelinde gesagt konservativ, zumal hier auch alte Schätzungen einfließen. Analysten hatten für 2007 im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von ziemlich genau einem € gerechnet, geworden sind es 1,66 (!) € – das wurde nicht einmal 2009 erwartet. Selbst die aktuellen Analysen scheinen sehr vorsichtig, liegen deren Schätzungen für 2008 doch am unteren Ende der Polytec-Prognosen, beim Umsatz sogar darunter. Und weitere Zukäufe sind naturgemäß sowieso nicht eingepreist. Außerdem sind die 15 € Kursziel nur der Status Quo in einem schwachen Marktumfeld. Mit jedem Prozent, um den sich die Branche – vorausgesetzt, die Märkte erholen sich – verteuert, wären es entsprechend mehr. Von weiterer Wachstumsfantasie ganz zu schweigen. Die 50 Prozent Kurspotenzial sind also fast schon ein Minimum – unbedingt kaufen!
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gibt noch einige Stücke unter 8 Euros:
1.000 7,800 7,960 3.745
245 7,790 8,040 2.000
2.000 7,770 8,050 1.000
775 7,750 8,100 3.250
400 7,740 8,130 1.486