Sektorvergleich finde bei Gewerbeimmos schwierig, da es ganz unterschiedliche Gewerbeimmos gibt. Man muss dazu die genaue Zusammensetzung mit den Zahlen vergleichen. Dies habe ich nicht gemacht. Ich habe einfach mal FFO, Performance, Nav von MDAX und SDAX Gewerbeimmobilien-Aktien verglichen. Also nur recht grob. Dabei kommt DIC Asset am besten weg - Performance direkt vor und nach Corona war besser - FFO pro Aktie und Kurs ist besser, aber ist teurer bezogen auf Epra Nav Allerdings zeigt auch diese Aktie ne ähnliche Performance wie AT: Vor Corona deutlicher Anstieg, dann tiefer Fall und heute noch deutlich unter dem Höchstkurs. AT hat 44% seit Corona tief zugelegt, Dic 58%, Astria 22% AT 46% des Epra NAv,, DIC 60%
Sentiment: Angst vor Homeoffice und Corona besonders bei Hotels, überall steigen die Zahlen, man hat Angst vor 2. Lockdown
Positiv; DIC und AT haben keine Verluste gemacht, andere dagegen schon.
Was aktuell nicht genug gesehen wird vor lauter Corona-Panik, AT will ein FFO1 (operatives Ergebnis) ca. 0,4 Euro pro Aktie in 2020 erreichen. ARP eingerechnet. (2019: 0,38) - TLG gleicht quasi Corona aus. FFO1 von 0,4 Euro Pro Aktie bei 4,2 Euro pro Aktie - Kurs -OperativerGewinn Verhältnis von etwas über 10 in einem Krisenjahr, das ist nicht schlecht. Die Mieten sind nur gestundet, sofern die Hotelbetreiber nicht Pleite gehen, bekommt AT die Miete nachgezahlt. Angesichts der Kundenliste wird der Ausfall unbedeutend sein.
Da die Performance von AT nicht ungewöhnlich ist verglichen mit anderen Gewerbeimmobilien Aktien, Ist das definitiv kein Hinweis für Betrug oä.
Eine Immobilie kann man gut mit einer Aktie vergleichen. Wir kaufen eine Aktie, sie steigt, dadurch steigt der Buchwert, wir haben einen Buchgewinn, für die Aktie erhalten wir eine Dividende, irgendwann verkaufen wir sie und realisieren den Buchgewinn. Aktien haben Zyklen, manchmal steigen sie, manchmal fallen sie. Es wäre möglich, dass wir uns vor einem Zyklus fallender Gewerbeimmobilienpreise befinden, möglicherweise gibt es nur eine kleine Korrektur. Dadurch sinkt natürlich der Buchwert und wir haben Buchverluste - solange AT die Immos nicht verkauft und Miete bekommt ist das kein Problem, aktuell stehen die Immos eh noch mächtig im Gewinn. Aktuell realisiert AT einen Teil dieser Gewinne durch Verkauf von Immos. Wahrscheinlich wird der Wert etwas zurück gehen, aber die Immos stehen noch weiter im Gewinn. Einen so starken Rückgang, dass AT bei einem Verkauf den Kauferlös nicht bekommt, also einen echten Verlust macht, das sehe ich nicht.
FFO zeigt an, wieviel Dividende AT sich leisten kann ohne an die Substanz zu gehen. - nächstes Jahr wird der FFO wahrscheinlich weiter steigen - also operativ gibt es keine Probleme und operativ ist AT günstig bewertet. Selbst mit einem Rückgang der Mieten, wird die Auswirkungen nicht so groß sein wie durch Corona, also haben wir dieses Jahr einen FFO1 Tiefpunkt. Gemessen am FFO wird AT vielleicht in 7 Jahren zusammengerechnet 4 Euro pro Aktie verdienen. in ca. 12 Jahren bekommen wir unsren Einsatz durch die Dividende zurück, das ist eine Verzinsung von 8 %, wo bekommen wir soviel Zinsen heute? Dazu kommen wahrscheinlich Kursgewinne.
Ein Abschlag auf den Epra Nav ist sicher gerechtfertigt - ich erwarte nicht das AT 10,5 Euro innerhalb eines Jahres wert sein wird. 10,5 (9,5 Epra-Nav + 1 Euro für die GCP Beteiligung) Dass die Immopreise sinken werden, ist momentan nur eine Befürchtung, außer bei Hotels, da sinken die Preise jetzt schon. Aber alleine die Befürchtung rechtfertig einen Abschlag. Nur ist der Abschlag viel zu hoch, da dabei der FFO nicht wirklich berücksichtigt wird.
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