Kommt nicht zur Ruhe: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, CSU© Gero Breloer/AP
Alles schläft, Karl Theodor wacht... . Am 4. Adventswochenende leckte der politische Betrieb die Wunden von Kopenhagen und packte die Koffer: In Berlin beginnen die stillen Nächte, die Politik macht Ferien. Nur ein Thema neben dem Klimagipfel läuft unvermindert heiß: Afghanistan. Und nur ein Akteur ist weiter schwer mitteilsam: Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg, holder Knab, politischer Star.
In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" brachte er eine neue Idee für den Umgang mit den Taliban in Afghanistan ins Spiel: Unter Umständen müsse man mit gemäßigten Taliban sprechen, um die Lage zu stabilisieren. "Nicht jeder Aufständische bedroht gleich die westliche Gemeinschaft", sagte Guttenberg. Das Abschneiden von jeglicher Kommunikation halte er "mittlerweile nicht mehr für allgemein gültig".
Da war er wieder: Der Politiker, der mit Menschenverstand und Augenmaß an die Sachen herangeht. Und den die Bundesbürger dafür lieben: Einer repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid zufolge trauen 53 Prozent der Deutschen Guttenberg den Kanzler-Job zu. Der hohe Wert ist umso bemerkenswerter, als die Bürger ihm in der Informationspolitik zum umstrittenen Bundeswehreinsatz in Kundus keineswegs glauben, er habe sauber und fehlerfrei gearbeitet. Dass er über das Bombardement korrekt informiert hat, meinen 42 Prozent der Befragten - aber 46 Prozent glauben dem Minister nicht.
Eine stern.de-Umfrage vergangene Woche ergab ein ähnliches Bild: Die Menschen vermuten durchaus Fehler beim jungen Verteidigungsminister in den vergangenen Wochen, sie glauben aber nicht, dass er die Ursache für die Fehler ist.
Zu seinem Hauptfehler ........ gekürzt