Fakt ist, die Kurspflege von Osram ist unterirdisch. Wolfgang Dehen war ja schon holzig in seinen Aussagen, aber Tatsache ist, Olaf Berlien scheint kaum besser zu sein was die Fähigkeit zur geschickten Wortwahl angeht.
Investoren legen nun mal jedes Wort auf die Goldwaage heutzutage (und wenn sie es nicht tun, dann gibt es immer ein paar Trading-Algorithmen die es tun). Das kann man nicht einfach ignorieren. Strategien müssen verkauft werden. Wie heißt es so schön, gute Marketing-Leute können Eskimos Kühlschränke verkaufen. Aber wenn man sich das Osram-Management so ansieht, dann könnten sie m.M.n. vermutlich nicht mal Heizlüfter in Sibirien verkaufen.
Osram sollte sich endlich mal gewitzte und wortgewandte Leute in den Vorstand holen, die sowas können. Bei der anderen Siemens-Tochter Infineon konnte man dies vor ein paar Jahren vortrefflich; immer wenn es beim Kurs drunter und drüber ging, kam Infineon mit irgendner Meldung raus die Balsam auf die Seelen der Anleger war und der Kurs stabilisierte sich.
Jetzt kann man sagen, gut, ehrlich währt am längsten, lieber einen CEO der auch mal unbequeme Sachen offen ausspricht. Er hat ja auch nicht gelogen, dass die Konzernstrategie "riskant" ist und/oder sein wird. Aber wenn ich als Anleger die Wahl habe zwischen jemandem der meine Aktien mit seinem schonungslosen Kommunikationsstil jedes Mal drei Prozent auf Talfahrt schickt, und jemandem der die gleiche Message ein wenig sanfter rüberbringt sodass vielleicht auch mal ein tollkühner Strategiewechsel zwei Prozent plus statt 30 Prozent minus bringt, dann fällt die Entscheidung nicht schwer.
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