Du schreibst hier über nebulöse und kryptischen Indizien.
Im Report 2022 hatten wir bereits einen Schuldenstand, der ziemlich genau den Sockel darstellt, um den es nun zzgl. Zinsen und Nebenkosten geht und der seitens der Bank in 2023 gekündigt wurde. Der einzige Grund sowas zu kündigen oder sich der Verlängerung des Darlehens zu verschließen zu dürfen, ist mangelnde Wirtschaftlichkeit oder Werteverfall der Zessionen. Das Problem ist entweder mangelnde Aufmerksamkeit oder Trägheit sich die Fakten anzusehen. Dieses Dickicht aus Nichtwissen, Nichtverstehen und Ahnungslosigkeit wird dann zu Unterstellungen zusammengemengt. (Bis es riecht.)
Was ist die Treibfeder dahinter? Glaubt ehrlich man kommt damit durch?
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Ich möchte auf Targos verlinkten Artikel der SdK eingehen. Dort wird „das Recht des Stärkeren“ angeführt. Das hört sich leider nicht gut an, weil es Quatsch ist. Ich hatte den Hinweis auf die Datensammlung der SdK ja hier direkt am Anfang mit dem Starughinweis gepostet. Aber sowas bringt nur dann etwas, wenn dort die Fäden an Information so zusammenlaufen, als dass über diesen Weg hinreichend Indizien gesammelt werden, die auf einen Umgehungstatbestand oder auf Arglist hinweisen. Und das ist nun mal fast nie zu beweisen.
Schlechte Leistung sowie hier eine unzulängliche Kontrolle des Aufsichtsrates sind schlecht aber eben nun mal nicht strafbar oder so weit ehrenrührig, als dass es dieses Verfahren aushebelte. Ich habe selber in der Zeit von 1997 – 2003 zig Verfahren dieser Art betreut: Überschuldete Großhändler, Zahnarztpraxen, KMU und Mittelständler, bei denen man sich mit den Gläubigern einigen musste, um weitermachen zu können. Dabei gab es auch Firmen, die historisch so einzigartig entstanden (Feuerfestbauten, Hochöfen, Kavernen usw.) sind, dass es keine richtigen Mitwettbewerber gab, sie also sytembedingt erhaltungswürdig waren, allerdings hat sich die Industrie (in jenem Falle im Ruhrgebiet) ziemlich verändert. Und somit auch die Dimensionierungen solcher Firmen. Das ist alles nichts neues. Und es gibt immer jemanden, der sich ungerecht behandelt füllt, so als würde man hier Alimente kürzen. Aber die Yacht im Mittelmeer behalten wollen.
Diese gefühlten, vielen Fragen reduzieren sich auf eine Einzige: Was ist justiziabel?
Gibt es nichts - so sind die Gläubiger die Bestimmer. So also hier in Form des Stärkeren. Das Starug gibt hier die Möglichkeit, das nicht nur mit den Banken hinter dem Vorhang auszuklüngeln, sondern schreibt die Abläufe fest. Es ist sogar so, dass dem Schuldner hier mehr Möglichkeiten zu gestanden werden als vor 2021. Und warum sollten die Banken so etwas passieren lassen? Nun, die meisten Probleme sind sich stapelnde NPLs, Zessionen die in der ersten Zwangsversteigerungssitzung mit 7/10 keine Käufer finden und in der zweiten bei 5/10 auch noch nicht, die Gefahr als Bank irgendeinen Maschinenpark oder ein großes Karstadtgebäude zu besitzen, bringt im SuP- und moodys-Rating nur Nasse. Also addieren sich zu dem Verlust regelmäßig noch Begleitschäden hinzu.
Was wirklich kryptisch und auch (um im selben duktus zu bleiben) riecht, ist: wie können zig User und Kleinanleger jemanden abbashen, der bemerkt, dass die Bilanz bei doppeltem Umsatz, eine Verdreifachung der Salden und ein negatives Ergebnis (und zwar in Summe doppelt so hoch, wie im Jahr davor positiv war) bedenklich sein können und es sich irgendwie nicht herleiten lässt, wie man das drehen kann.
Das ist aus meiner Sicht, die eigentliche die Wurzel zu den Verschwörungstheorien über den Starug-Missbrauch. Denn jetzt sind es nicht mehr wirtschaftlichen Zusammenhänge sondern es ist das schlechter Charakter eines AR-Mitglieds. Na, herzlichen Glückwunsch.
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