Windenergie boomt weiter Die Kurse von börsennotierten Windkraftkonzernen sind seit Monaten kräftig unter Druck. Von Krisenstimmung ist in der Branche allerdings kaum etwas zu spüren. Die Firmen leiden ein wenig, aber auf sehr hohem Niveau. CO2-Neutral: Windenergie Jahrelang kannten die Kurse der börsennotierten Windfirmen nur eine Richtung. Es ging kräftig aufwärts, die Zukunftsversprecher der Konzerne strotzten von Superlativen und zweistelligen Zuwachsraten.
Dann kam die Krise und der Vertrauensverlust der Anleger. Die Kurse stürzten schneller ab als sie vorher gestiegen waren. Nordex aus dem TecDax notiert bei 8,50 Euro, 2007 erreichte das Papier mehr als 38 Euro. Eine Repower-Aktie ist 118 Euro wert, noch Mitte 2008 gab es sie für 242 Euro.
Stabil durch die Krise Die Krise ist da, aber die Windenergiebranche spürt bemerkenswert wenig davon. Zwar ist das Geschäft äußerst kapitalintensiv und Kredite lassen sich derzeit schwer auftreiben, aber dennoch rechnen die Konzerne immer noch mit deutlich Zuwachsraten, auch 2009.
Der Bundesverband Windenergie und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erklärten am Dienstag, dass die Branche wie die Jahre zuvor erfreuliche Zuwachsraten zu verzeichnen habe und dies auch in diesen Zeiten der Krise täte.
Demnach erwarteten die Windenergiefirmen für 2009 immer noch ein zweistelliges Umsatzplus, auch wenn einige Hersteller und Zulieferer ihre Prognosen gesenkt hätten. Die deutsche Technologie, so der Bundesverband und der VDMA, hätten auf dem boomenden Weltmarkt immer noch einen hohen Stellenwert.
Hoffnung Obama und höhere Vergütung 80 Prozent der hiesigen Produktion gehen in den Export, der stärkste Windenergiemarkt war mit 8.000 bis 9.000 Megawatt neu installierter Leistung erneut die USA gewesen. Von Barack Obama erhoffen sich die Branchenverbände, dass er mit seinem versprochenen Ausbau der erneuerbaren Energien die Nachfrage weiter ankurbelt.
Für Deutschland sah die Bilanz für 2008 nicht so rosig aus. Gegenüber 2007 blieb die neu installierte Leistung mit 1.665 Megawatt aus 866 Anlagen in etwa stabil. Da die Vergütung für Windstrom Anfang 2009 erhöht wurde, rechnet der Verband mit einer erneut steigenden Nachfrage nach Windkraftanlagen.
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