"Beim Zinsentscheid am 1. Mai hatte die US-Notenbank den Leitzins unverändert in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen und beschlossen, den Abbau ihrer Bilanzsumme zu verlangsamen. Zugleich hatte die Fed betont, dass es in den vergangenen Monaten einen Mangel an weiteren Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung gegeben habe und dass sie vor ersten Zinssenkungen weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Teuerung sehen wolle.
Im Protokoll bekräftigt die Fed diese Sichtweise und schließt sogar weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation nicht ganz aus. „Verschiedene Teilnehmer äußerten die Bereitschaft, die [Geld-]Politik weiter zu straffen, falls sich Risiken für die Inflation so materialisieren, dass eine solche Maßnahme angemessen wäre,“ heißt es in dem am Abend veröffentlichten Protokoll. Im Protokoll zum März-Zinsentscheid hatte es noch keinen Hinweis auf mögliche weitere Straffungen der Geldpolitik gegeben. Außerdem wurde nun eine Aussage aus dem März gestrichen, wonach die Zinsen wahrscheinlich an ihrem Hoch angekommen seien. Auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid am 1. Mai hatte Powell weitere Zinserhöhungen allerdings als „unwahrscheinlich“ bezeichnet. „Die Teilnehmer nahmen enttäuschende Inflationswerte im ersten Quartal sowie Indikatoren, die auf eine starke wirtschaftliche Dynamik hinweisen zur Kenntnis und kamen zu dem Schluss, dass es länger dauern würde als zuvor erwartet, bis sie größere Zuversicht gewinnen könnten, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt,“ heißt es zudem im Protokoll. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses seien sich einig, dass es nicht angemessen sei, die Zinsen zu senken, „bis sie größere Zuversicht gewonnen haben, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt“, heißt es im Protokoll, womit Aussagen vom Zinsentscheid selbst bekräftigt wurden. Die Aussagen aus dem Protokoll könnten allerdings bereits ein wenig veraltet sein. Zum Zinsentscheid am 1. Mai waren die Inflationsdaten für April noch nicht bekannt. Nach mangelnden Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung in den ersten drei Monaten waren die April-Daten etwas besser ausgefallen. Die Inflationsrate hatte im April bei 3,4 % gelegen, nach 3,5 % im März. Die Kerninflation hatte sich von 3,8 % auf 3,6 % abgeschwächt. Fazit: Die US-Notenbank Fed betont im Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 1. Mai, dass sie vor möglichen Zinssenkungen weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung sehen will. Außerdem schließt die Fed im Kampf gegen die hohe Inflation sogar weitere Zinserhöhungen nicht völlig aus, auch wenn Fed-Chef Powell dies auf der Pressekonferenz als unwahrscheinlich bezeichnet hatte. Obwohl die Aussagen nach den besser als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für April bereits etwas überholt sein könnten, reagierten die US-Aktienindizes mit Kursverlusten auf die Aussagen, während die Zinsen in einer ersten Reaktion anzogen."
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Quelle: US-Notenbank schließt Zinserhöhungen nicht völlig aus | stock3
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