Am Rande der großen Zivilisationen lebt ein Millionen-Heer von Menschen, die weder am materiellen Reichtum der Gesellschaften, noch an einer umfassenden Bildung oder guten Lebenschancen teilhaben. Zugleich wurde vielleicht noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit derart viel über die Menschenrechte, ihre universale Geltung und die Errungenschaften der Moderne gesprochen wie in der heutigen Zeit einer globalisierten Marktwirtschaft, die in ihrem Grundansatz ein amoralisches System ist. > Wo kommt also eine Moral her, die zugleich Gerechtigkeit schaffen würde? Wir stecken in einer massiven Krise der menschlichen Daseinsform, so die Analyse des Freiburger Soziologen Günter Dux. Gerechtigkeit kann es nicht geben ohne die Grundlage einer Moral. Und genau diese Grundlage ist heute fundamental in Frage gestellt - versagen doch die traditionellen Modelle der Begründung, etwa die transzendentale Begründungslogik. Wenn dies jedoch der Stand der Dinge ist und der Moral die "kognitiven Grundlagen" weggebrochen sind - wie könnte es dann weitergehen? Wie kann heute tatsächlich noch "global" von einem Projekt "Weltethos" gesprochen und wie ein "Clash of Morals" vermieden werden?
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