Leider ist es ja hier recht ruhig geworden - schade dass Armitage sich nicht mehr blicken läßt. Auch ich werde nun für einige Wochen "abtauchen" und meinen Sommerurlaub teils zuhause, teils in Belgien/Luxemburg bei hoffentlich gutem Wetter genießen. Die Kurse werde ich - wenn überhaupt - nur am Rande verfolgen.
Stichwort Kurse:
Meine frühsommerliche Skepsis bezüglich der US-Konjunktur hat sich Ende Juni aufgrund stabiler oder gar positiver Wirtschaftsdaten gelegt, sodass mein Bias und meine Positionierung nun eher bullisch ist. Das Bauchgefühl dabei ist zwar nicht gut, aber das ist vermutlich ein gutes Zeichen. Die besten Trades sind die, die keinen Erfolg versprechen. Da ich nun mal long bin und mich die Italien-Turbulenzen kalt erwischt haben, bleibe ich long (auch unbeobachtet über den Urlaub). Ich habe weite Scheine, da ist Sorge unbegründet.
Begründung:
Der Sommer ist meist von heftigen Stürmen geprägt, die aber schnell wieder vorübergehen. Die aktuellen volatilen Schwankungen sind also nicht besonders ernst zu nehmen. Erst im August/September wird sich die Börse für einen nachhaltigen Ausbruch aus dem Seitwärtsmarkt entscheiden. Dieser Ausbruch wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach oben erfolgen.
Denn:
1. Für die Schuldenproblematik der Länder (auch der USA) wird es nur eine praktikable Lösung geben, nämlich noch mehr Schulden und Bürgschaften. Den Anlegern bleibt nichts übrig, als sich darauf einzulassen, denn außer in Aktien oder Bonds können sie ihr Geld (in den nötigen Volumina) eh nirgends anlegen. Diese erneuten Liquiditätsflutungen werden den Markt weiter nach oben spülen.
2. Das Anlegersentiment ist sehr schlecht. Seit Monaten ist nicht der Anflug einer Euphorie zu spüren, im Gegenteil: Gefühlt 90% aller Anleger und vor allem der Presse sind langfristig bärisch eingestellt. Eine Hausse stirbt aber nicht in der Angst, sondern in der Euphorie. Immerhin sind wir in allen Indizes 5-10% unter dem ATH - da ist die Angst schon verwunderlich (2000 und 2007 sah das GANZ anders aus). Die Wall of Worry ist also vorbildlich intakt.
3. Die technische Lage ist aus antizyklischer Sicht ausgezeichnet: Der GD200 steigt weiter (siehe Chart), was eine intakt Hausse anzeigt. Wir haben 1/2 Jahr lang mäßig korrigiert und damit langfristig jede überkauftheit beseitigt. Der Kurs ist in der Nähe des GD200, d.h. der nächste Hausseschub in der Größenordung 20% steht an.
Soweit zur aktullen Lage, die ME übergeordnet nur Long impliziert. Überflüssig zu erwähnen, dass sich die Lage ändern kann. Allerdings nicht jederzeit in Tagen und Wochen, sondern nur unter Beachtung des großen Bildes, also in Monaten.
Schönen Urlaub, zap.
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Angehängte Grafik:
chart_3years_dax.png (verkleinert auf 93%)